Motorrad: Pflege für den Kopfschutz

Für die meisten Motorradfahrer ist mit dem Herbst die Saison zu Ende gegangen. Während viele davon ihr Bike in den Winterschlaf versetzen, wird die Ausrüstung in der Zwischenzeit oft mit keinen Blick gewürdigt und legen Helm samt Kombi achtlos beiseite. Dabei sollte man vor allem dem Helm ein wenig Aufmerksamkeit widmen, schließlich schützt er den Kopf und das soll er auch weiterhin tun. Mit der richtigen Pflege sind Langlebigkeit und Sicherheit laut Stefanie Reichenbach, Leiterin des Service-Centers beim Helmhersteller Schuberth, gewährleistet.

Zuerst steht die Sicherheitskontrolle auf der Liste: Bevor der Helm nach der letzten Fahrt in den Winterschlaf darf, ist er unbedingt noch die einwandfreie Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen. Das Kinnriemenschloss muss passgenau schließen und sich problemlos wieder öffnen lassen. Dabei hat der Riemen ebenfalls in einwandfreiem Zustand zu sein. Ist dies nicht der Fall, muss er vom Händler ausgewechselt werden. Kratzer auf dem Visier beeinträchtigen die Sicht und stellen somit ein hohes Unfallrisiko dar.

Dann ist die Helmschale von Staub und Verschmutzungen durch Insekten zu befreien. Dies lässt sich einfach mit einem feuchten Tuch und etwas warmer Seifenlauge bewerkstelligen. Zur Konservierung des Lacks genügt eine handelsübliche Politur. Auf keinen Fall dürfen scharfe Reinigungsmittel wie Reinigungsbenzin verwendet werden, da diese den Lack angreifen können. Insekten können die Belüftungshauben verstopfen und die Frischluftzufuhr behindern. Also muss vor der Winterpause auch das Belüftungssystem sorgfältig gesäubert werden. Die Reinigung der Dichtung mit lauwarmem Wasser und einem weichen Tuch verhindert ein Verkleben des Gummis am Visier. Diese gut trocknen lassen, bevor man das Visier schließt und den Helm zum überwintern verstaut. Sinnvoll ist, die Gummidichtung des Helms mit etwas Talkumpuder zu pflegen. So bleibt das Material länger haltbar und wird nicht spröde.

Die Visieraußenseite reinigt man mit einem weichen Lappen und etwas lauwarmes Wasser. Bei hartnäckigen Verschmutzungen durch Insektenreste ist ein feuchtes Papiertuch auf die Außenseite des Visiers zu legen und eine Weile einwirken zu lassen. So kann der Schmutz anschließend schnell und unkompliziert entfernt werden. Eine Anti-Fog-beschichtete Visier-Innenseite ist ausschließlich mit einem nebelfeuchten Mikrofasertuch vorsichtig zu reinigen. Starkes Reiben oder Rubbeln sind dabei zu vermeiden, andernfalls kann die Innenbeschichtung schwer beschädigt werden. Nach der Reinigung muss das Visier einige Zeit an der Luft trocknen, damit sich keine Luftfeuchtigkeit zwischen Helm und Visier bilden kann. Einige Helme verfügen auch über ein Sonnenvisier. Zur Reinigung empfiehlt sich ebenfalls ein nebelfeuchtes Mikrofasertuch. Auch hier ist starkes Rubbeln und Reiben zu unterlassen. Normalerweise ist es nicht nötig, die Visiermechanik zu ölen oder zu fetten. Man sollte jedoch darauf achten, dass sich keine groben Schmutzpartikel darin befinden.

Viele Helme verfügen über teilweise herausnehmbare Innenpolster. Diese können in der Waschmaschine bei 30 Grad gereinigt werden. Nicht entfernbare Stoffteile reinigt man durch vorsichtiges Auftragen einer milden Seifenlösung mit einem Tuch, das Durchwässern der Polsterteile sollte aber unbedingt vermeiden werden.

Nach einem Sturz ist der alte Kopfschutz immer gegen einen neuen Helm zu ersetzen, auch wenn der alte keine sichtbaren Beschädigungen aufweist. Feine, unsichtbare Haarrisse machen den Helm instabil, zudem kann durch einen Sturz die Innenschale gestaucht sein. Dies beeinträchtigt die Schutzwirkung des Helms. Und auch ohne Sturz sind Motorradhelme nicht für die Ewigkeit gebaut. Materialermüdung und Verschleiß an einzelnen Komponenten sowie Alterung der Helmschale und des Futters lassen den Helm an Stabilität und Passgenauigkeit verlieren. Dies variiert je nach Gebrauchsintensität und Witterung, ein Tausch des Helms ist nach spätestens fünf Jahren aber empfehlenswert.

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