Neue EU-Strategie im CO2-Streit

Im Streit um den CO2-Ausstoß von Autos scheint die Europäische Union eine neue Strategie zu verfolgen. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas will Medienberichten zufolge von einer möglichen Zwangsverpflichtung der Autohersteller bei der Einhaltung von CO2-Grenzen absehen und stattdessen auch andere Bereiche einbinden, um den Ausstoß schädlicher Abgase zu reduzieren. Ein entsprechendes Papier solle am Mittwoch vorgelegt werden.

Details noch nicht bekannt

Details wurden jedoch noch nicht bekannt. Damit dürfte der Ansatz von Dimas, die Autohersteller zu zwingen, den Ausstoß pro Fahrzeug bis spätestens 2012 auf 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu senken, vom Tisch sein. Ursprünglich hatten die Autobauer eine freiwillige Erklärung abgegeben, bis 2008 den CO2-Ausstoß auf 140 Gramm pro Kilometer zu senken. Diese Vorgabe werden aber zahlreiche Autobauer nicht einhalten.

Fahrverhalten jedes Einzelnen müsste verbessert werden

Die europäischen Automobilhersteller mahnten in der vergangenen Woche in einer Erklärung zur aktuellen Diskussion um die Reduzierung von Kohlendioxid im Autoabgas einen integrierten Ansatz an. Parallel müssten die Automobiltechnik, die Entwicklung und Verfügbarkeit von alternativen Kraftstoffen, die Verkehrsinfrastruktur und das Fahrverhalten des einzelnen Fahrers verbessert werden, erklärte die European Automobile Manufacturers Association (ACEA) heute in Brüssel. Diesen Vorschlag hatte auch der deutsche EU-Industriekommissar Günter Verheugen unterstützt.

Autoindustrie warnt vor Stellenabbau

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte es ebenfalls abgelehnt, für Autos in Europa generell strengere Abgaswerte vorzuschreiben. Sie kündigte Widerstand gegen entsprechende Pläne der EU-Kommission an. Auf einer Veranstaltung in Berlin sagte die Regierungschefin, bei den Richtwerten müssten die unterschiedlichen Fahrzeugtypen und Marktsegmente berücksichtigt werden. Merkel sagte dazu, es sei falsch, alle neuen Autos über einen Kamm zu scheren. Die Chefs der fünf großen deutschen Autobauer hatten vor einer Woche in einem Brief an die EU-Kommission vor einem drastischen Verlust von Arbeitsplätzen gewarnt, sollte Brüssel einen scharfen Grenzwert für den klimaschädlichen CO2-Ausstoß gesetzlich vorschreiben.

(ar/sb)

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