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Opel Ampera: Elektromobilität erfahrbar machen

Elektroautos sind derzeit zwar in aller Munde, aber auf deutschen Straßen noch ein seltener Gast. Das hat Gründe, die nicht nur in der Natur der Sache, sondern auch in der des Menschen liegen. Das sagt einer, der es wissen muss: Verkehrspsychologe Professor Bernhard Schlag von der Technischen Universität (TU) Dresden. „Die Vorteile der Elektromobilität werden von den Nachteilen noch überlagert“, sagt der Forscher im Interview mit dem Online-Portal „Clean Thinking.de“.

Elektromobilitätzu teuer

Derzeit gelte Elektromobilität bei vielen Menschen noch als zu teuer. Aber noch eine weitere Annahme habe sich in den Köpfen der Menschen verfestigt: Wegen seiner relativ geringen Reichweite tauge das Elektroauto „bisher nur für geringe Distanzen“. Eine Eigenschaft, die neben dem relativ hohen Preis der flächendeckenden Verbreitung von E-Mobilen derzeit noch im Wege stehe. Eigene Erfahrung sei der Schlüssel zum Markterfolg, so das Credo des Forschers. Die reine Verfügbarkeit der alternativen Antriebe sei – anders als vielfach angenommen – noch kein Erfolgsgarant. Das erfordere einen „Paradigmenwechsel“ auf Seiten der Hersteller. Erst „wenn das Angebot da ist, wird sich auch die Nutzerakzeptanz entwickeln“, ist Schlag überzeugt.

Erster „Range-extender“ in Deutschland

Eine Forderung, mit der der Professor bei Opel offene Türen einrennt. Als erster Hersteller bringen die Rüsselsheimer mit dem Ampera Ende des Jahres ein Elektroauto auf den deutschen Markt, das nicht auf die sonst übliche Maximalreichweite von 100 bis 150 Kilometern limitiert ist. Möglich macht das der Einsatz des „Range-Extender“ genannten Generators, der von einem 1,4-Liter-Benzinmotor betrieben wird und bei Bedarf dem 111 kW/150 PS leistenden Elektromotor unter die Arme greift. Mithilfe dieses technischen Kniffs soll die Gesamtreichweite des Ampera bei über 500 Kilometern ohne Lade- oder Tankstopp liegen. Dass die Rüsselsheimer diesen Sonderweg wählen, hat gute Gründe: „Es gibt jede Menge akademische Gründe, die für Elektromobilität sprechen“, sagt Dr. Christian Kunstmann, stellvertretender Chefingenieur für Elektrofahrzeug bei Opel. „Funktionieren wird sie aber nur, wenn es der Kunde kauft“. Eben hier gibt es aber hohe Hürden in den Köpfen der Kunden zu überwinden, allen voran die „Ur-Angst“ des Autofahrers, irgendwo auf der Landstraße, weit weg von der nächsten Steckdose oder Ladestation mit schlappmachenden Akkus liegen zu bleiben. Angesichts der Tatsache, dass die Kapazität der technisch derzeit verfügbaren Akkus noch eine „verlässliche Ungewissheit“ sei, sicher keine ganz unbegründete Sorge. „Über den Kopf ist der Zugang zur Elektromobilität ein möglicher, aber vielleicht nicht der optimalste.“ Wichtiger sei die eigene Erfahrung. Sprich: Der Kunde soll „Fahrfreude verspüren, ohne Ängste haben zu müssen, die mit den reinen Elektroautos verbunden sind.

E-Autos in Aktion Erleben

Das heißt im Falle des Ampera: 370 Nm Drehmoment lautlos und durchaus kraftvoll bei der Probefahrt in Aktion zu erleben. Ein Eindruck, der sich bei den ersten Testfahrten auf dem Opel-Testgelände in Dudenhofen nachhaltig verfestigt hat. In der Praxis macht der ab 42 900 Euro erhältliche Ampera aufgrund seines Antriebs und einer Spitzengeschwindigkeit von 161 km/h den wohl „erwachsensten“ Eindruck aller derzeit auf dem deutschen Markt befindlichen Elektroautos. Dass Opel auf das Batteriesystem zudem eine Garantie von über acht Jahren und/oder 160 000 Kilometer gewährt, dürfte ebenfalls dazu beitragen, potenziellen Käufern ihre Ängste zu nehmen. Unter dem Strich also auch aus der psychologischen Warte lauter gute Gründe dafür, dass der neue Ampera-Werbe-Slogan der Rüsselsheimer „Elektrisches Fahren ohne Kompromisse“ nicht nur auf dem Papier, sondern auch beim Händler durchaus funktionieren kann. Markus Henrichs/mid

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