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Opel Astra Twin Top: Schlanker Hintern


Das hätte sich Opel niemals träumen lassen: Die Rüsselsheimer sind mit dem neuen Astra Twin Top die erste deutsche Marke, die in der Kompaktklasse ein Cabrio mit Stahlklappdach anbietet. Während der VW Eos immer noch außerplanmäßige Testrunden dreht und auch das Ford Focus Cabrio erst zum Herbst fertig wird, werden frischlufthungrige Kunden im Opel-Autohaus bereits ab dem 20. Mai fündig. Dann steht der offene Viersitzer für 23 650 Euro beim Händler.
Bei neuen Blechdach-Cabrios fällt der erste Blick heutzutage auf den Hintern. Viele vergleichbare Modelle in der Klein- und Kompaktklasse leiden schließlich an einer recht klobigen Heckpartie. Die Opel-Konstrukteure haben dem Astra Twin Top jedoch eine wohlproportionierte Linie verpasst, indem sie ihn ordentlich in die Länge gezogen haben: Mit 4,48 Metern ragt das Cabrio um 23 Zentimeter über die fünftürige Limousine hinaus.
Ein weiterer Grund für das schlanke Hinterteil ist der aufwändige Klappmechanismus des Blechdachs: Entgegen der Modellbezeichnung „Twin Top“ faltet es sich nicht zweiteilig, sondern dreiteilig in den Kofferraum. Das geschieht auf Knopfdruck automatisch unter allerlei Sirren und Surren in rund 30 Sekunden und ist durchaus faszinierend anzuschauen. Auch wenn es eigentlich noch faszinierender ist, zum Beispiel beim Mazda MX-5, das Stoffverdeck mit einem lässigen Schwung in Sekundenschnelle nach hinten zu werfen. Aber Klappdach-Cabrios sind nun mal gerade angesagt.
Bis zu 20 000 Öffnungs- und Schließvorgänge soll der filigrane und rein optisch ein wenig anfällig wirkende Mechanismus aushalten können. Das ist mehr als genug, um ein Cabrioleben zu überdauern, das im Schnitt rund 7 500 Klappvorgänge verzeichnen kann. Ist das Dach im Kofferraum untergebracht, bleiben von den 440 Litern Stauraum noch 205 Liter übrig. Eine clevere Ladehilfe namens „Easy Load“ gibt auf Knopfdruck unter den verstauten Dachteilen eine Ladeluke im Kofferraum frei, in die auch größere Gepäckstücke passen. Alltagstauglichkeit garantiert auch der Innenraum: Vorne gibt es gar keine Platzprobleme, hinten lässt es sich zumindest auf kürzeren Strecken gut aushalten, wenn die Frontpassagiere so freundlich sind, mit dem Sitz etwas nach vorn zu rücken. Freilich sitzt man hinten bei offenem Dach schon recht hart im Wind. Auf den vorderen Plätzen aber ist man durch die flach stehende Frontscheibe und die hohe Gürtellinie der Karosserie gut vor dem Fahrtwind geschützt – für Puristen vielleicht sogar schon zu gut.
Die Triebwerke, die Opel für den Twin Top bereit hält, sind alte Bekannte aus der normalen Astra-Palette. Wer sich den günstigen Basispreis für den Zweitürer sichern möchte, muss mit dem 1,6-Liter-Einstiegsbenziner mit 77 kW/105 PS Vorlieb nehmen, der im anderthalb Tonnen schweren Cabrio kein Ausbund an Temperament sein dürfte.
Höhere Ansprüche an Beschleunigung und Durchzug erfüllen naturgemäß die beiden Turbobenziner mit 125 kW/170 PS und 147 kW/200 PS, die ausgezeichnet zum Charakter des Fahrzeugs passen, das sowohl zur gelassenen Spazierfahrt als auch dank des elektronisch vernetzten IDS-Plus-Fahrwerks zur rasanten Fortbewegung einlädt. Beides macht die äußerst verwindungssteif wirkende Karosserie klaglos mit, auch auf schlechteren Strecken ist kein Knarzen oder Knistern zu hören. Eine interessante Wahl ist aber auch der 1,9-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS, der mit seiner Laufkultur, Geräuscharmut und Durchzugskraft zum Besten gehört, was in der Vierzylinder-Klasse derzeit zu haben ist.
Das sportlich-elegante Erscheinungsbild, die gute Verarbeitung und das akzeptable Platzangebot machen den Astra Twin Top ohne Frage zum neuen Referenzmodell in dieser Fahrzeugklasse, an der sich die folgenden Cabrios künftig messen lassen müssen. Zumal Opel auch preislich ein attraktives Paket geschnürt hat: Mit ESP, vier Airbags, Klimaanlage, CD-Radio, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregler und Tempomat ist schon das Basismodell praktisch komplett ausgestattet. Und wer bis zum Marktstart im Mai seine Bestellung aufgibt, erhält 17-Zoll-Leichtmetallräder statt der serienmäßigen 16-Zöller kostenlos dazu. Dem Erfolg des offenen Astra dürfte damit nichts im Wege stehen. Michael Hoffmann/mid
Technische Daten Opel Astra Twin Top:
1,6-Liter-Benziner, 77 kW/105 PS, max. Drehmoment 150 Nm bei 3 900 U/min, Beschleunigung 0-100 km/h in 14,1 Sek., Höchstgeschwindigkeit 186 km/h, Verbrauch 7,0 Liter/100 km, Preis ab 23 650 Euro;
1,8-Liter-Benziner, 103 kW/140 PS, 175 Nm bei 3 800 U/min, 11,4 Sek., 209 km/h, 7,7 Liter/100 km, ab 25 400 Euro;
2,0-Liter-Turbobenziner, 125 kW/170 PS, 250 Nm bei 1 950 bis 4 000 U/min, 9,5 Sek., 224 km/h, 9,2 Liter/100 km, ab 27 265 Euro;
2,0-Liter-Turbobenziner, 147 kW/200 PS, 262 Nm bei 4 200 U/min, 8,9 Sek., 237 km/h, 9,5 Liter/100 km, ab 29 945 Euro;
1,9-Liter-Diesel, 110 kW/150 PS, 320 Nm bei 2 000 bis 2 750 Nm, 10,2 Sek., 213 km/h, 6,1 Liter/100 km, ab 28 150 Euro. mid/mh

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