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Panorama: Nissan Murano Cabrio – California Dreamin in XXL

 

Das richtige Auto für einen Urlaub in Kalifornien? Da kommt den meisten Touristen zunächst ein offener Ford Mustang oder ein Corvette Cabrio in den Sinn. Auf dem Highway Number 1 entlang der Küste mag das noch funktionieren und auf dem Rodeo Drive in Los Angeles vielleicht auch. Doch schon in den Straßen von San Francisco wird einem in den Open-Air-Sportwagen gehörig der Rücken schmerzen, und an einen ernst gemeinten Ausflug in die Mojave-Wüste oder den Yoshua Tree National Park ist damit erst recht nicht zu denken.

Aber es gibt eine Alternative, die nicht nur genauso viel Spaß macht wie die offenen Muscle Cars, sondern obendrein noch mehr auffällt und trotz der japanischen Herkunft nicht minder amerikanisch ist: Das Nissan Murano CrossCabriolet. Denn ausschließlich für den US-Markt entwickelt, ist er diesseits von Haudegen wie dem Jeep Wrangler oder dem Land Rover Defender das einzige SUV mit eingebautem Sonnenstudio und so selten, dass man damit in Hollywood oder Las Vegas jedem Sportwagen und jeder Luxuslimousine die [foto id=“411224″ size=“small“ position=“left“]Schau stiehlt. Und das für einen fast schon mickrigen Preis von knapp 45.000 Dollar oder umgerechnet weniger als 35.000 Euro, für die man bei uns nicht einmal einen geschlossenen Murano bekommt.

Exterieur

Mit dem normalen Murano hat das Cabrio außer dem Namen nicht mehr viel gemein. Der Bug ist zwar noch identisch, aber von der Frontscheibe nach hinten wurde jedes Blech neu geformt: Statt vier hat der Wagen jetzt nur noch zwei Türen, und statt einer großen Klappe am Heck trägt der Geländegänger nun einen Kofferraum wie eine Limousine. Daraus entfaltet sich auf Knopfdruck binnen 30 Sekunden ein Stoffdach, das sich im hohen Bogen bis nach vorne spannt und mit zwei großen Sehschlitzen im Heck überrascht. Dass der Murano damit ziemlich ungewöhnlich aussieht, liegt aber weniger am Heck zwischen Stummel und Pummel, [foto id=“411225″ size=“small“ position=“right“]sondern vor allem an der hohen Gürtellinie. Denn wie in jedem SUV sitzt man auch im offenen Murano erhabener als in einem normalem Pkw und hat mehr Blech um sich herum.

Interieur

Von außen wirkt das so merkwürdig wie eine aufgebockte Badewanne, doch von innen lernt man diesen eigenwilligen Zuschnitt schnell schätzen: Man genießt den besseren Überblick, fühlt sich in der Burg aus Blech beinahe unverwundbar und freut sich auf schlechten Strecken an der höheren Bodenfreiheit. Und ganz nebenbei kann einem endlich auch niemand mehr von oben in den offenen Wagen starren.[foto id=“411226″ size=“small“ position=“left“]

Der Striptease dauert zwar fast eine halbe Minute und ab Tempo 100 fegt selbst bei geschlossenen Fenstern ein wütender Sturm durchs Auto, weil es für dieses Auto kein Windschott gibt. Doch sobald die Sonne scheint, kommt trotzdem das Dach herunter. Denn bequemer kann man in dieser Preisklasse die kalifornische Sonne kaum genießen. Vorn thront man auf riesigen Ledersesseln und hinten haben die Ingenieure keine Sonnenbank, sondern ein Sonnen-Sofa eingebaut: Wer erste einmal den Aufstieg geschafft hat und am den Rückenlehnen vorbei geklettert ist, sitzt deshalb auch im Fond fast schon fürstlich. Selbst bei geschlossenem Dach sind die Platzverhältnisse üppig, und der Kofferraum reicht ebenfalls für einen langen Urlaub: Bei offenem Verdeck schluckt der Wagen problemlos zwei große [foto id=“411227″ size=“small“ position=“right“]Reisetaschen, und wenn man das Dach schließt, passen auch noch ein paar Tüten aus dem Outlet-Center mit hinein.

Antrieb

Genau wie bei uns die geschlossene Version, fährt das US-Cabrio mit einem 3,5 Liter großen V6-Motor. Er leistet bei den Amerikanern 265 PS und geht mit 336 Nm zur Sache. Obwohl die stufenlose Automatik der Dynamik nicht eben förderlich ist, reicht das für einen Sprintwert von guten acht Sekunden und ein Spitzentempo von etwas mehr als 200 km/h – für amerikanische Highways ist das mehr als genug. Über zwei Tonnen schwer und butterweich abgestimmt, ist der Murano kein großer Kurvenräuber. Wer leidenschaftlich über Bergpässe fegen möchte, der nimmt doch lieber einen echten Sportwagen. Doch dafür ist das Auto wie gemacht für den Bummel über den Boulevard und den sanfte Cruise über ein paar weich geschwungene Küstenstraßen. Und anders als Mustang oder Corvette kämpft sich dieses Cabrio auch tapfer durch unwegsame Nationalparks oder verwitterte Nebenstraßen. Denn nicht nur die Bodenfreiheit hat der [foto id=“411228″ size=“small“ position=“left“]Murano vom Geländewagen, sondern natürlich auch den Allradantrieb.

Fazit

Zwar ist das Murano Cabrio nun wirklich keine Schönheit und sieht neben den üblichen Open-Air-Modellen ungefähr so elegant aus wie die vielen übergewichtigen Bikini-Schönheiten am Strand von Venice Beach. Und bei einem jährlichen Verkaufsziel von 5.000 Autos kann man auch kaum von einem Bestseller sprechen. Doch beweisen die Japaner mit dem Modell einmal mehr ihren Mut, unkonventionelle Konzepte auch mal umzusetzen. Denn wenn allein die Bedenkenträger die Sagen hätten, würde es wohl auch erfolgreiche Kreuzungen wie den Qashqai oder den Juke nicht geben. Und so ganz falsch liegt Nissan mit der Idee vom SUV-Cabrio offenbar gar nicht. Nicht umsonst liebäugelt offenbar auch Land Rover mit einem offenen Geländewagen. Das Evoque Cabriolet jedenfalls, das die Briten gerade auf dem Genfer Salon enthüllt haben, ist viel mehr als eine Studie, hört man hinter vorgehaltener Hand. Wenn die Reaktionen positiv ausfallen, dann könnte das Cabrio schon bald von der Bühne auf den Boulevard rollen und dem Murano Konkurrenz machen.

Datenblatt: Nissan Murano Cabriolet – SUV-Cabrio

Antrieb: V6-Benziner, 3.498 ccm, 195 kW/265 PS
Max Drehmoment: 336 Nm
0-100 km/h: ca. 8 Sek
V-max: ca. 210  km/h
Verbrauch: ca. 11  l/100 km
Preis: ca. 35.000 Euro

Kurzcharakteristik Nissan Murano Cabriolet

Alternative zu: nichts. Denn dieses Auto ist bislang einzigartig.
Passt zu: Paradiesvögeln, die gerne im Blickpunkt stehen.
Sieht gut aus: vor den Kulthotels in Palm Springs, den Yoshua Trees in den kalifornischen Nationalparks oder den Weinbergen des Napa Valley.
Was kommt noch: Wohl leider kein EU-Modell.

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Gast auto.de

März 25, 2012 um 10:25 am Uhr

Für diesen Preis ließe sich das interessante Auto auch in EU-Land bestens verkaufen, selbst bei 15 – 20 % Aufschlag. Aber insbesondere in D würde es natürlich das Doppelte kosten. Deutsche Verbraucher sind eben schafsdoof und die Anbieter wissen das auch.

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