Pedelecs – Fahren will geübt sein

Sie sind die Renner der Saison: Pedelecs, Fahrräder mit elektrischer Unterstützung, sind trotz ihrer stolzen Preise die Bestseller im Handel. Eine knappe Million der Räder rollen bereits auf den deutschen Straßen, und in dieser Saison werden wahrscheinlich rund 400.000 Modelle hinzukommen.

Parallel zu diesen Zahlen beobachtet die Versicherungswirtschaft einen rasanten Anstieg von Unfällen mit diesen innovativen Rädern. Nicht selten werden mit den Zweirädern Geschwindigkeiten erreicht, die die an ihre eher gemütlich rollenden Tourenräder gewöhnten Piloten überfordern. Außerdem wagen sich zudem viele Zeitgenossen nach einer langen Pause wieder aufs Rad und unterschätzen die ungewohnte Technik. Die Folge sind Unfälle, die sich bei entsprechender Vorsicht vermeiden lassen.

Dazu gehört, dass auch der erfahrene Radler vor der ersten Ausfahrt die Gebrauchsanleitung seines neuen Gefährts aufmerksam studiert, um sich, so ausgerüstet, ganz auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren zu können. Wer die unterschiedlichen Funktionsweisen seines Pedelecs noch genauer erlernen will, fährt die ersten Runden am besten auf einem leeren Parkplatz. So vorbereitet, sitzt man auch bei unangenehmen Überraschungen im Verkehr sicher im Sattel.

Bei diesen ersten Übungsfahrten außerhalb des dichten Verkehrs kann man sich auch an den zusätzlichen Schub durch den Elektromotor gewöhnen. Am besten beginnt man mit den niedrigeren Unterstützungsstufen, um sich dann langsam zu steigern, bis man die unterschiedlichen Antriebsstufen buchstäblich im Griff hat.

Zu den Vorbereitungen vor der ersten Ausfahrt gehört natürlich auch eine Kontrolle von Bremsen, Reifen, Schaltung und Beleuchtung. Den empfohlenen maximalen Luftdruck der Reifen findet man an der Reifenflanke, und bei den Pedelecs empfiehlt sich wegen des höheren Gewichts außerdem ein etwas stärkerer Luftdruck als bei „normalen Rädern“.

Vor der ersten Ausfahrt muss man unbedingt das Rad an die individuellen Maße des Fahrers anpassen. Nur wenn die Verbindung zwischen Mensch und Maschine optimal eingestellt ist, lassen sich schwere Unfälle vermeiden. Hier hilft der Fachhandel nach dem Kauf und stellt das Rad entsprechend ein. So kann zum Beispiel die optimale Bremsleistung nur dann abgerufen werden, wenn Zeige- und Mittelfinger den äußeren Rand des Bremsgriffs erreichen können. Auch hier empfehlen sich mehrere Testbremsungen aus verschiedenen Geschwindigkeiten, um die Bremskraft kennenzulernen.

Wie bei allen Fortbewegungsmitteln gehört auch bei den Pedelecs vorausschauendes Fahren zur Tagesordnung – wahrscheinlich noch mehr als bei den motorisierten Verkehrsteilnehmern. Ob Pedelec oder konventionelles Fahrrad – die Zweiräder stehen in der Verkehrs-Hierarchie ganz unten, sodass der Fahrer ständig das Verhalten der anderen vorwegnehmen muss. Um dafür gewappnet zu sein, empfiehlt es sich auch, langsames Fahren zu üben, um bei diesen Geschwindigkeiten in der Spur zu bleiben. Und natürlich darf ein Helm nicht fehlen.

Lässt sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Vollbremsung nicht vermeiden, raten Experten zu einer Verlagerung des Schwerpunkts hinter den Sattel. Gleichzeitig bleiben die Arme nicht ganz durchgestreckt, um so kleinere Lenkbewegungen zu ermöglichen.

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