Porsche

Porsche-Bilanz mit Altlasten und neuem Optimismus

Erstmals hat heute die neue Porsche SE in Stuttgart den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2008/09 vorgelegt. Er umfasst sowohl das Geschäft Porsches zwischen 1. August 2008 und 31. Juli 2009 und das von Volkswagen in den Monaten von Januar bis Juni dieses Jahres, da die Porsche SE am 5. Januar 2009 ihren Stimmrechtsanteil an der Volkswagen AG auf über 50 Prozent erhöhte.

In seiner ersten Amtshandlung als neuer Vorstandsvorsitzender der Porsche SE betonte Prof. Martin Winterkorn, dass sowohl die Porsche AG als auch die Volkswagen AG trotz der Widrigkeiten auf den weltweiten Absatzmärkten weiterhin profitable Unternehmen seien. Im Berichtsjahr belief sich das operative Ergebnis im Konzern auf 1,9 Milliarden Euro. Dabei lag die Umsatzrendite der Porsche AG bei 10,3 Prozent und die von Volkswagen bei 2,4 Prozent.

Hans Dieter Pötsch, erstmals in seiner neuen Funktion als Finanzvorstand der Porsche SE, ging auf die Gründe ein, die unterm Strich zu einem negativen Ergebnis der Porsche SE geführt haben und verwies dazu auf die Abwertung der von Porsche gehaltenen VW-Aktienoptionen, die an das Emirat Qatar veräußert wurden, sowie auf die „Auswirkungen der Kaufpreisallokation“. Letztere sei durch das Überschreiten der 50-Prozent-Schwelle an den Stammaktien der VW AG und die Vollkonsolidierung des Wolfsburger Automobilherstellers in den Abschluss der Porsche SE notwendig geworden. Die Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Schulden flossen in den Abschluss der Porsche SE ein. Das Konzernergebnis vor Steuern der Porsche SE beträgt minus 4,4 Milliarden Euro. Der Vorjahreswert hatte bei 8,6 Milliarden Euro gelegen.

Der Umsatz des Sportwagenherstellers nahm im abgelaufenen Geschäftsjahr um zwölf Prozent auf 6,6 Milliarden Euro ab; der Absatz sank um fast ein Viertel (24 %) auf 75.238 Fahrzeuge. Porsche-Vorstandschef Michael Macht erklärte den deutlich geringeren Umsatzrückgang mit einem veränderten Modellmix. So entfiel ein größerer Anteil des Gesamtabsatzes auf die höherwertigen Elfer-Modelle, während der Absatz der preiswerteren Boxster-Modelle zurückgegangen ist. Fahrzeuge der 911-Baureihe verkauften sich 27.070-mal (-14 %), der Cayenne 34.265-mal (-25 %), und 13.140 Boxster fanden einen Käufer. Dass der Rückgang bei den Mittelmotorsportwagen mit 40 Prozent am stärksten ausfiel, begründet Porsche vor allem mit dem Generationswechsel der Baureihe im Februar 2009.

Produziert hat der Sportwagenbauer mit insgesamt 76.739 Fahrzeugen 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Trotz des rückläufigen Fahrzeuggeschäfts sind im Geschäftsjahr 2008/09 450 weitere Arbeitsplätze schaffen worden; insbesondere in Leipzig und bei Dienstleistungsgesellschaften.

Porsche plant, den gesamten Bilanzgewinn an die Aktionäre auszuschütten. Nach der Entnahme von einer Milliarde Euro aus den Gewinnrücklagen liegt dieser bei 8,23 Millionen Euro. Auf der HV am 29. Januar 2010 wird eine Dividende je Vorzugsaktie von 0,05 Euro und je Stammaktie von 0,044 Euro vorgeschlagen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 ist der neue Porsche-SE-Vorstand mit Martin Winterkorn, Michael Macht, Hans Dieter Pötsch und Thomas Edig optimistisch und erwartet im Laufe des Jahres 2010 eine Belebung der Verkäufe.

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