Porsche

Porsche in Russland – Schneller shoppen, mehr Pfeffer

Reiche Russen interessieren sich leidenschaftlich für Porsche. Die wichtigste Nachricht der Marke in diesen Tagen allerdings schert in Moskau oder St.Petersburg niemand: Porsche wird auf absehbare Zeit kein kleineres Einstiegsmodell unterhalb des Cayman bauen, hat Vorstandschef Matthias Müller gerade bekannt gegeben.

„Einstiegsmodell unterhalb des Cayman“ – davon will in der Shopping-Mall „Vier Jahreszeiten“ am Moskauer Prachtboulevard Kutussowski-Prospekt kein Besucher etwas wissen. Wer dort den schicken Showroom von Porsche neben den Outlets internationaler Nobel-Modemarken wie Cartier oder Sonia Rykiel betritt, der will nur einen Einstieg: den mit möglichst viel Prestige. Und das heißt für Russen im Fall Porsche: groß, mit Allrad, viel Platz und einem brachialen Motorsound.

„Wir präsentieren genau das richtige Auto für den russischen Markt auf der Moskau Motor Show“ ist sich Russland-Chef Thomas Stärtzel darum sicher. Auf dem merklich gewachsenen Stand steht in diesem Jahr der Cayenne GTS als Russland-Premiere. 308 kW/420 PS treiben den V8-Sauger an, diverse sportliche Anbauteile wie Schweller, Dachspoiler und breitere [foto id=“432510″ size=“small“ position=“left“]Radhäusern – vor allem aber ein krachendes Fahrgeräusch aus der werkseigenen Akustikabteilung -, sie betonen den Anspruch: Platz da!

„Russland ist für Porsche einer der dynamischsten Märkte mit hohen zweistelligen Zuwachsraten“, sagt Bernhard Maier. Der Vertriebsvorstand von Porsche hat registriert, dass nach dem Rückgang während der Finanz- und Wirtschaftskrise die Verkäufe von Porsche in Russland geradezu den Turbo einlegen. Im vergangenen Jahr schon haben sie mit 2.202 Fahrzeugen fast wieder den Höchststand vor der Krise erreicht. Und 2012 konnten die  Auslieferungen in den ersten sieben Monaten  im Vergleich zum Vorjahr noch einmal 67 Prozent zulegen. „Das stimmt uns für 2012 durchaus optimistisch“, so Maier mit leicht untertriebener Beurteilung.

Größte Herausforderung:

„In Russland gibt es keine Motorsport-Tradition“, so Stärtzel. Darum war der Cayenne sozusagen die Einstiegsdroge für Russen, was die Marke Porsche anbelangt. Denn ein Auto für Erfolgreiche, das muss in Moskau oder St.Petersburg vor allem groß und machtvoll daherkommen. Ein 911, ein Cayman gar, das mutet für den reichen Russen im Gewühl der Lincoln Navigator, Cadillac Escalade, S-Klassen oder Q7 eher wie ein Spielzeug an. Doch jetzt, nach zehn Jahren Porsche in Russland, könnten die Kunden reif sein für die Sportmodelle der Zuffenhausener.

Darum stehen etwa neben dem Cayenne im nur 170 Quadratmeter kleinen Showroom der  Moskauer Mall auch ein Panamera, ein 911 und ein Cayman. Porsche möchte auch in Rußland für [foto id=“432512″ size=“small“ position=“right“]echte Sportwagen stehen. Fahrevents auf abgesperrten Rennstrecken sollen die Kunden in Kasan oder Nischni-Nowgorod zusätzlich auf den Sportwagen-Geschmack bringen.

Zugleich muss Porsche Gas geben, um die rasante Nachfrage zu befriedigen. Denn Russen wollen ihren Wagen am liebsten gleich mitnehmen – und am allerliebsten mit allen Sonderausstattungen, die die Liste so hergibt. Froschgrün-metallic mit ebenso buntem Innenleben? Warum nicht. Darum setzt Porsche auf ein leistungsfähiges Händlernetz: Die Anzahl der aktuell 18 Porsche Zentren in Russland soll bis zum Jahr 2018 verdoppelt werden. Die Konzentration liegt auf Moskau, wo die Schwaben jeden zweiten Wagen verkaufen. Aber auch in anderen Städten wird es bald mehr Porsche-Zentren geben.

Und auch kleinere Porsche. Denn der kompakte Macan, der ab dem übernächsten Jahr in Russland zu haben sein wird, er dürfte der Marke noch einmal zusätzlichen Schwung geben. Nach wie vor fährt nämlich vor allem das SUV-Segment auf der Überholspur. Laut den Marktforschern von BDW Automotive sind vier von fünf verkauften Porsche in Rußland Cayennes. Darum dürfte der Absatzmarkt Russland wohl noch mehr Pfeffer bekommen, wenn der große Geländewagen seinen kleinen Bruder bekommt. Und wirklich klein ist ja auch dieser Porsche nicht. Denn dann hätte der statusbewusste Russe damit doch so seine Probleme.

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