Rossi kocht: Viel Schmerz für nichts

(adrivo.com) Während man bei Yamaha Entschuldigungen herunterbetete, war Valentino Rossi nach dem Ausfall von Valencia ziemlich geladen.

Die Enttäuschung nach dem verpatzten Saisonfinale war der Yamaha-Mannschaft deutlich anzumerken. Auch Valentino Rossi, der normalerweise auch in schwierigen Zeiten noch so etwas wie gute Laune verbreiten kann, war nach seinem Ausfall und dem Verlust des zweiten Platzes in der WM, ziemlich getroffen. „Ich habe keine Worte. Nach heute kann ich sicher sagen, dass es nicht nur mit Pech zu tun hat. Ich habe alles getan, damit ich heute an den Start gehen konnte, denn ich wollte meinen zweiten Platz in der Weltmeisterschaft absichern, den ich meiner Meinung nach verdient habe. Ich fuhr auch sehr schnell, obwohl die Maschine nicht perfekt war“, begann der Italiener seine Ausführungen zum Rennen.

Als Rossi auf Platz 14 ankam, dachte er, dass er seine Aufgabe erfüllt hätte und wollte sogar noch weitere Fahrer angreifen, da er sich gut fühlte. „Leider merkte ich aber, dass ich ein Problem mit der Maschine hatte und war gezwungen, rein zu kommen. Wir schauen uns jetzt die Daten an, damit wir verstehen, was passiert ist, denn im Moment ist das nicht so klar“, sagte er. Nun wird Rossi einmal 20 Tage Pause einlegen, um seine Verletzung zu kurieren, bevor er in Jerez in das Testgeschehen eingreift. Bedanken musste er sich noch bei Dr. Claudio Costa und Marco Montanari sowie allen bei der Clinica Mobile, da er nur durch die Arbeit dort überhaupt fit für das Rennen war.

Gegenüber dem Fernsehsender fand Rossi dann noch ein paar härtere Worte, denn der technische Defekt – wieder einmal in einem wichtigen Rennen – hatte ihn nicht gerade glücklich gemacht. „Ich habe mir meinen Arsch abgearbeitet, habe mir Injektionen geben lassen und das ist kein Spaß. Ich fuhr also mit drei Frakturen und der Motor wurde heute wieder kaputt“, erklärte er und nannte es fast schon eine Komödie. Was er aber noch weniger verkraften konnte, war die Leistung des Motors davor. „Die Situation hier war desaströs, denn meine Maschine war sehr langsam. Nicht nur Anthony Wests Kawasaki war schneller, auch Tamadas Yamaha war auf der Geraden schneller. Und dann wurde es [das Motorrad] kaputt. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Wenn jemand das Pech über uns gebracht hat, dann möchte ich wissen, wer das ist, denn er war sehr gut. Ich muss ihm gratulieren…“

Damit war er mit seiner kleinen Tirade noch nicht am Ende, da er es einfach nicht verkraften konnte, unter Schmerzen gefahren zu sein, nur damit der Motor wieder kaputt wurde. „Ich werde mit den Japanern sprechen, denn ich bin Valentino Rossi, also fühlt es sich nicht richtig an, dass ich mit der langsamsten Maschine fahren sollte, die auch noch kaputt wird. Wir haben heute Pedrosa und Honda gesehen, wenn wir also nichts tun, dann werden die Reifen nicht reichen. Wir hätten uns das sparen können, denn ich hätte mir drei oder vier Punkte und WM-Platz zwei verdient. Ich habe den zweiten Platz nicht verloren, er wurde durch Yamaha verloren“, klagte Rossi.

Ähnlich groß wie bei Rossi war die Enttäuschung bei Colin Edwards, dessen letztes Rennen für das Yamaha-Werksteam auf dem 13. Platz endete. Er drückte sich allerdings etwas zurückhaltender aus. „Es gibt nicht wirklich etwas über heute zu sagen, also lasse ich es. Es war mein letztes Rennen mit dem Werksteam und jeder weiß, ich wollte einen besseren Abschied als diesen. Es hab heute aber nur wenig, das ich tun konnte“, sagte er. Bei Yamaha bedankte er sich trotzdem für die vergangenen drei Jahre, die nach seinen Aussagen zu den erinnerungswürdigsten seiner Karriere gehören. „Ich freue mich, dass ich bei Yamaha bleibe und freue mich nun darauf, mit der neuen Maschine von vorne anzufangen.“

Bevor er aber ganz weg sein konnte, verabschiedete sich auch Lin Jarvis, Managing Direktor von Yamaha Motor Racing von Edwarrds und dankte ihm für die gute Teamarbeit in den vergangenen drei Jahren. „Wir freuen uns, ihn im kommenden Jahr in der Yamaha-Familie als Nachbar zu haben“, sagte Jarvis. Das Rennen an sich nannte er eine Enttäuschung und der Verlust des zweiten WM-Platzes von Rossi wegen einer fehlerhaften Maschine tat ihm leid. „Seine Fahrt heute hat aber seinen Kampfgeist und seine Hingabe an den Rennsport gezeigt“, meinte er und fand, dass Rossi den Vize-Titel verdient hätte.

Ähnliches sagte auch Team Direktor Davide Brivio, der erklärte, dass das Team traurig sei, dass ein technisches Problem die tolle Fahrt von Rossi beendet hatte. „Unsere Ingenieure machen alles, damit wir verstehen, was heute passiert ist, denn Valentino glaubte, er hatte ein Problem und dass der Motor nicht richtig arbeitete“, berichtete Brivio. Der Motor wird nun nach Japan geschickt, wo er überprüft wird. Auch zu Edwards konnte Brivio nichts Neues berichten. Es tat ihm leid, dass der Texaner nicht besser abschneiden konnte, er freute sich aber, dass er in der Yamaha-Familie bleibt. „Wir werden in diesem Monat mit unseren Tests beginnen und alles tun, damit wir wieder vorne sein können“, meinte der Team Direktor.

© adrivo Sportpresse GmbH

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

zoom_photo