Schlamm drüber: Fernreisemobil Terock von Terracamper

Bereits seit 2004 baut Martin Hemp, Firmenchef von Terracamper aus Hagen, mit seinem Team Freizeit-Fahrzeuge. Zunächst waren es nach Kundenwunsch gestaltete Ausbauten für Geländewagen und absetzbare Wohnkabinen für Pick-Ups. Seit zwei Jahren hat sich Terracamper auf die Herstellung von Freizeit-Mobilen auf Basis des VW Caddy und T5 verlegt. Jüngster Sproß der Hagener ist der Terock, ein multifunktionales Mobils auf Basis des VW T5. Grundlage des hier gezeigten Fahrzeugs ist der Rockton Expedition mit 4Motion-Allradantrieb.

Mit kurz übersetztem Getriebe, Höherlegung und Unterfahrschutz ist der Rockton Expedition absolut geländetauglich. Damit das auch mit dem Ausbau so bleibt, setzt Terracamper-Chef Hemp auf Leichtbau bei der Fertigung seiner Möblierung. Die Hagener arbeiten mit einem Materialmix aus Aluminium, Aluminium-Verbundmaterial und Kompaktplatten, die in verschiedenen Farben zu bekommen sind. Mit den eingesetzten Materialien ist der Möbelbau relativ leicht geraten, und [foto id=“425958″ size=“small“ position=“left“]trotzdem hinreichend stabil. Hemp, selbst immer wieder abseits befestigter Straßen unterwegs, verspricht, der Ausbau sei pistenfest. So wiegt der komplett ausgestattete Terock (wie hier vorgestellt) 2.580 Kilogramm. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,2 Tonnen verbleiben also 620 Kilo Zuladung.

Antriebsaggregat des Terock ist ein Zweiliter-Dieselmotor mit einer Leistung von 103 kW / 140 PS. Die bringen eine ordentliche Endgeschwindigkeit in Verbindung bei einem Kraftstoffverbrauch von rund 10,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer Fahrstrecke. In Kombination mit dem 80 Liter fassenden Kraftstofftank ergibt das eine ordentliche Reichweite. Die auf dem Testwagen aufgezogenen General Grabber AT2-Reifen vermiesen einem auf deutschen Autobahnen allerdings den Spaß am Fahrzeug. Gerade bei höherem Tempo sind sie alles andere als spurstabil.

Ungewöhnlich beim Terock ist die Zahl seiner Sitzplätze. Er verfügt – neben Fahrer- und Beifahrersitz – über einen dritten, mit Dreipunkt-Sicherheitsgurt ausgestatteten – Sitzplatz. Dieser ist hinter dem Fahrersitz untergebracht. Bei demontierter Einrichtung kann der Terock sogar zum mehrsitzigen Bus (mit insgesamt bis zu fünf Sitzplätzen) mutieren. Dazu werden in dem speziellen Schienenboden, in dem die Möbelmodule verankert sind, bei Bedarf weitere Sitze installiert. Ein Tisch lässt sich aus der Seitenwand herausklappen, mit den drehbaren Sitzen des Fahrerhauses entsteht eine kleine Sitzgruppe.

Der Terock ist multifunktional gehalten: Die einzelnen Möbel-Module, die im Schienensystem des Bodens verankert sind, können bei Nichtgebrauch entfernt werden und in Keller oder Garage lagern. So lässt sich der Terock ohne Mobiliar für Transportaufgaben nutzen; etwa für den Wochenendeinkauf oder den Transport von Waschmaschine oder Kühlschrank. Oder [foto id=“425959″ size=“small“ position=“right“]für den Transport von Sportgerät. Bis zu zwei Motorräder passen bei entfernten Möbeln in den Laderaum des Allradlers (Der Laderaum hat die Abmessungen 1.180 x 1.300 x 2.400 mm).

Diese Variabilität und den leichten Ausbau der Möbel wird durch die so genannten Technik-Seitenverkleidungen ermöglicht. Das sind fest im Heck montierte Seitenteile, welche die hinteren Radkästen verbergen und in denen die Bordtechnik integriert ist. Dazu zählen ein 40 Liter fassender Frischwassertank (bis zu 80 Liter Wasservorrat sind optional möglich), die Druckpumpe, Ladegerät und Inverter, der Zusatzheizer für den hinteren Bereich des Fahrzeugs, die mit Diesel betriebene Standheizung und der zehn Liter fassende und in den Kühlkreislauf des VW integrierte Warmwasser-Boiler. Unter dem Fahrersitz ist der 80 Ah Bordakku montiert. Am Heck kann eine Außendusche (nur Kaltwasser) angeschlossen werden, in der Küche ist auch Warmwasser verfügbar.

Neben der Schiebetür ist links die Kompressorkühlbox CF35 von Waeco auf einem Auszug gelagert, sie von drinnen und draußen bedient werden. Im Küchenblock ist auch eine Schublade für Besteck untergebracht. Mit Spiritus wird der zweiflammige Edelstahl-Kocher befeuert, der ebenfalls draußen genutzt werden kann.

Das wohl pfiffigste „Einzelteil“ des Terock ist sein GfK-Aluminium-Aufstelldach, eine Eigenentwicklung der Hagener. Das Dach ist vorne angeschlagen, mit einer separat aufstellbaren Dachluke schafft Terracamper Stehhöhe über die ganze Fahrzeuglänge. Obendrein lässt sich die Dachluke komplett öffnen, der Testwagen hat noch eine klappbare die Luke, künftig ausgelieferte Fahrzeuge bekommen eine Schiebeluke spendiert. Die Klappe kann auch während der Fahrt geöffnet bleiben, für [foto id=“425960″ size=“small“ position=“left“]offenen Fahrgenuss im VW Bus. Oder für Sternenhimmel bei Nacht, vom Dachbett mit seiner Liegefläche von 120 x 200 cm aus. Im Untergeschoss kann – bei umgeklapptem Einzelsitz – eine weitere Liegefläche mit einer Liegefläche von 90 x 200 cm „gebaut“ werden. Der Haken des Dachs: Mit einer Höhe von 212 Zentimeter (beim Allrad-T5) ist der Wagen zu hoch für viele (Tief-)Garagen.

Mit dem Rockton Expedition als Basisfahrzeug wird der ganze Spaß nicht gerade billig. Günstiger kommt man mit den frontgetriebenen VW Bussen weg. Die preisliste des Terock startet bei 39.900 Euro für den Transporter mit Frontantrieb und 62 kW leistendem Motor. Ab 46.900 Euro ist man mit dem Transporter 4Motion als Basisfahrzeug dabei, für den Terock auf einem VW T5 Rockton muss man mindestens 53.900 hinblättern.

Datenblatt: Terracamper Terock

Serienausstattung: Drehsitze im Fahrerhaus, Zuheizer und Zusatzheizung im Fahrgastraum, Zweitbatterie 80 Ah mit Trennrelais, Systemschienenboden, dritter Sitz im Fahrgastraum (demontierbar), Technik-Seitenteile links und rechts mit 40 L Wassertank, Abwasser-Kanister 20 L, Druckpumpe, zwei Wassersteckdosen, Basiselektrik unter Fahrersitz, Küchenzeile mit Waeco CF35 Kompressorkühlbox, herausnehmbarer Origo Zweiflamm-Spirituskocher, fest installiertes Spülbecken mit Abwasserkanister, Stauräume mit höhenverstellbaren Böden, Easy-Use-Schienen, Gardinen, zwei LED-Spots, Klappbett (unten) mit Liegefläche 140 x 200 cm
Grundpreis: 39.900 Euro (VW T5 GP, 62 kW / 84 PS, Frontantrieb)
Aufpreise: 103 kW / 140 PS, 6-Gang-Schaltgetriebe: 3.867,50 Euro
4Motion Allradantrieb (ab 103 kW): 3.207 Euro
Rockton: 11.609 Euro
Rockton Expedition: 21.090 Euro
Zusätzlicher Sitz für Schienensystem: 790 Euro
Heckbox mit integrierter Toilette Dometic 972: 490 Euro
Ausdrehtisch für Klapptisch: 390 Euro
Reserveradhalter Hecktür: 1.890 Euro
Aufstelldach aus GfK mit Open-Sky Dachluke: 8.490 Euro
Dachbett inkl. Kaltschaum-Matratze: 890 Euro
Diesel-Wasser Stansheizung 4,8 kW mit Motorvorwärmung, Wärmetauscher im Technikteil rechts: 3.390 Euro
Warmwasserboiler zehn Liter für Standheizungssystem: 990 Euro

Weitere Infos: www.terracamper.de

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