BMW

„Sportliche Eleganz“: BMW-Designer Anders Warming im auto.de-Gespräch

Estoril – Eigentlich ganz einfach: „Wir fangen sehr früh an, die Proportionen eines neuen Fahrzeugs festzulegen“, sagt Anders Warming. Die Packages werden festgelegt, die technischen Inhalte, die zu berücksichtigen sind. „Daraus machen wir dann ein Proportionsmodell, mit dem wir festhalten, in welche Richtung wir schließlich gehen“, fügt der 37-jährige Däne hinzu, der bei BMW das Außendesign leitet.

Qualitäten schon im Stehen

5er-Fahrvorstellung in Portugal. Ein kräftiger Wind bläst über die Rennstrecke von Estoril, wo die Neuauflage des oberen Mittelklasse-Modells der Münchner ihre fahrdynamischen Qualitäten unter Beweis stellen soll. Die designerischen zeigt sie schon, wenn sie steht. „Uns ging es hier vor allem um sportliche Eleganz“, fasst Warming zusammen, zieht für die Fotos sogar die wärmende Daunenjacke aus. „Geht das so?“

Stilsicherer Auftritt

Es geht. Natürlich auch mit den Proportionen. „Haben wir die, müssen wir uns Gedanken um den Charakter des [foto id=“126716″ size=“small“ position=“right“]Wagens machen“, spricht Warming vom „Zusammenhang zwischen der Botschaft des Autos, den technischen Inhalten und der ästhetischen Anmutung.“ Ein Workshop zu diesem Thema schließt sich an, in dem die Designer Begriffe definieren, die das Auto schon etwas deutlicher charakterisieren. Begriffe wie, beim neuen 5er, „Sportlichkeit“, wie „Geschwindigkeit“, wie „Eleganz“, wie „Modernität“, wie „Perfektion“ oder wie „Sicherheit“. Am Ende soll es jedenfalls ein in jeder Hinsicht stilsicherer Auftritt sein.

Als Team verantwortlich

„Das alles“, betont Warming, „stellt dann vor allem die Meinung des Designs dar.“ Aber auch die Kollegen vom Vertrieb sind da bereits einbezogen. Denn: „Wir wollen das Auto doch auch verkaufen.“ Und: „Wir sind als Team verantwortlich.“ Erst jetzt heißt es „Kick-Off“.

Erst Skizzen, dann Modelle

Die Skizzen-Phase beginnt. „Die Begrifflichkeit wird visualisiert“, nennt das der Designer. „Wir nehmen uns dazu [foto id=“126717″ size=“small“ position=“left“]auch Beispiele aus der Kunst, der Mode, der Architektur.“ Hunderte von Zeichnungen entstehen über mehrere Monate hinweg. Die internationalen Designteams machen mit, etwa das aus den USA. Adrian van Hooydonk, der Niederländer und Nachfolger des US-Amerikaners Chris Bangle, verantwortet inzwischen das Design der gesamten BMW-Gruppe. Ihm und Warming wird alles vorgelegt. „Wir gehen jeden Vorschlag mit dem jeweiligen Designer durch – und anhand dieser Skizzen wählen wir die ersten Modelle aus.“

Weiter auf Seite 2: Virtuelles Interpretieren; Beim 5er…; Ziel…; Perfekte Balance

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Virtuelles Interpretieren

Wie viele das sind, ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich. Im Schnitt kristallisieren sich vier, fünf, sechs, vielleicht sieben heraus. Auch so genannte „Wild Car(d)s“ sind dabei. „Vorschläge“, erklärt Warming, „die vielleicht ein bisschen übers Ziel hinausschießen, um die Grenzen noch einmal auszutesten“. Es folgt das virtuelle Interpretieren. Die Vorauswahl treffen, den inhaltlichen Dialog führen, das obliegt den Designern, ehe die 1:1-Modelle entstehen, von denen mindestens vier dem Vorstand präsentiert werden, der die endgültige [foto id=“126719″ size=“small“ position=“right“]Entscheidung trifft.

Beim 5er schon Dezember 2006

In der Regel kommen zwei Varianten in die Endauswahl, an denen weiter gearbeitet wird, an denen technische Details etwa bezüglich gesetzlicher Anforderungen, Crashverhalten, Einstiegskomfort oder Sensorik einzupflegen sind. „Was den neuen 5er angeht“, erinnert sich Warming, „stand das Mitte Dezember 2006 fest.“ Die statische Weltpremiere fand in der letzten November-Woche 2009 in München statt, die dynamische Vorstellung gerade in Portugal.

„Ziel ist das richtige Auto“

Automobildesign bedeutet für Anders Warming nicht, alles einfach nur abzuhaken: „Denn es kann durchaus sein, dass wir an einem Punkt ankommen, an dem wir sagen, jetzt haben wir uns alles angeschaut, aber wir sind nicht [foto id=“126720″ size=“small“ position=“left“]sicher, wir müssen noch suchen.“ Deshalb sei alles fließend, „weil wir wollen, dass jeder BMW, der am Ende auf die Straße kommt, auch der richtige ist“. Selbst wenn zwischendurch ein Prozess umgestaltet werden muss. „Ziel ist, das richtige Auto zu haben.“

Perfekte Balance

Was das für den neuen 5er bedeutet? „Perfekte Balance zwischen Sportlichkeit und Eleganz“, braucht Anders Arming da nicht lange zu überlegen: „Sportlichkeit im Sinne von selbstsicher-dynamischem Auftritt, Eleganz im Sinne von einem Maßanzug, mit dem man jederzeit gut aussehen muss, und der Präsenz eines Oberklasse-Fahrzeugs – auf dieser Basis haben wir die Auswahl des Designs getroffen.“                                                 

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