Stimmen zum dritten Testtag in Sepang: Der allgemein schöne Abschluss

(adrivo.com) Egal ob ganz vorne oder fast ganz hinten. Die Fahrer konnten zum Abschluss der Testfahrten in Sepang wieder beste Stimmung verbreiten.

Es war wieder einmal Zeit, Bilanz zu ziehen, nachdem die Piloten der MotoGP in Sepang drei Tage lang gegen die Hitze oder den Regen gekämpft hatten. Dabei zeigte sich das nach Testfahrten übliche Phänomen: alle waren zufrieden. Das begann beim Schnellsten des letzten Testtages, Nicky Hayden. Die Tatsache, dass er seine beste Zeit mit Qualifikations-Reifen gefahren war, störte ihn dabei wenig. „Wir wollten ein paar Details der 2007er-Maschine checken, bevor wir ihr auf Wiedersehen sagen. Das Motorrad hat mit dem Michelin-Qualifying-Hinterreifen wirklich gut funktioniert und die Strecke war bei diesem Test viel sauberer als beim Rennen im Oktober. Zudem war die Temperatur am Morgen besser für die schnelle Runde als am Samstag des Grand Prix während des Qualifyings – das war in etwa der heißeste Tag des Jahres dort“, berichtete Hayden.

Doch der Amerikaner war auch viel mit der neuen Maschine beschäftigt, die er am Nachmittag genau unter die Lupe nahm. Er warf einen genaueren Blick auf das Motor-Management, die Elektronik und die Reifen. Bei den nächsten Tests will er sich dann noch das Chassis ansehen. „Wir wussten immer, dass uns harte Arbeit bevorsteht, wenn wir mit einer völlig neuen Maschine beginnen und ich bin zufrieden, dass wir in den letzten Tagen einiges weitergebracht haben. Ich habe mich konstant verbessert, was mich freut und wir wissen, was wir jetzt zu tun haben“, erzählte der Weltmeister von 2006. Hayden wird nun in die USA fahren, wo er nicht nur mit seiner Familie Thanksgiving feiern wird, sondern auch die Hochzeit seines Bruder Tommy.

Seine beiden Landsmänner Colin Edwards und John Hopkins schienen mit den drei Testtagen in Sepang auch zufrieden zu sein. Vor allem Hopkins war von der schnellen Arbeit bei Kawasaki angetan, wie er am Freitag bereits erklärte. Denn er bekam genau jene Teile, die er sich nach dem Test in Valencia gewünscht hatte. Auch Andrea Dovizioso zog zufrieden Bilanz, obwohl er zugab, nach den Tests sehr müde zu sein, da das Fahren auf einer MotoGP-Maschine doch anstrengender sei als auf einer 250er. „In so einem heißen und feuchten Wetter ist es aber ein gutes Training und ich muss mich daran gewöhnen. Ich habe mehr und mehr Spaß und das ist gut, weil es bedeutet, dass mein Selbstvertrauen auf der Maschine von Tag zu Tag wächst“, sagte der Italiener. Die Anpassung an das neue Motorrad und vor allem die Motorbremse bezeichnete er aber noch nicht als abgeschlossen. Dennoch war Dovizioso mit dem Erreichten erst einmal zufrieden.

Am Schlusstag zwar nicht ganz vorne, aber trotzdem sehr zufrieden, war die Mannschaft von Suzuki. Chris Vermeulen begann seine Arbeit in Sepang mit der alten Maschine und dem Setup vom Rennwochenende und bemühte sich dann, diese Einstellungen auf das neue Motorrad zu übertragen. „Es war definitiv ein Schritt nach vorne und als ich mit Loris sprach, hatte er ähnliche Kommentare – das war also großartig“, erklärte er. Neben der Abstimmung werkte der Australier noch am Motormanagement, der Traktionskontrolle, der Chassis-Abstimmung, der Aufhängung und den Reifen. Er hatte also viel zu tun, zeigte sich mit den Fortschritten aber zufrieden. Am Sonntag fuhr er dann in der Mittagshitze noch einen Longrun, bei dem er bessere Zeiten fahren konnte als im Rennen. „Es war also insgesamt ein guter Test für uns.“

Dem konnte sich Capirossi nur anschließen, der vor allem deswegen möglichst viele Runden drehte, um die Maschine besser kennen zu lernen. Das gelang auch und laut eigener Aussage, wissen Capirossi und das Team jetzt, was der Italiener braucht, um schneller zu sein. „Jedes Mal, als ich raus ging, haben wir bei der Abstimmung etwas Anderes probiert und am Ende des letzten Tages haben wir etwas gefunden, das eine wirkliche Verbesserung war. Wir hatten nur nicht genug Zeit, um daran zu arbeiten“, meinte er. Da seine Arbeit mit Suzuki einen guten Start erfahren hat, freute sich Capirossi auch bereits auf die kommenden Tests. „Ich genieße meine Arbeit, sie macht Spaß“, betonte er.

Etwas mehr Spaß hatte auch Jorge Lorenzo am letzten Testtag, konnte er seine Zeit doch um rund eine Sekunde verbessern. „Ich habe mich darauf konzentriert, meinen Fahrstil zu ändern; später bremsen, früher beschleunigen. Wir sehen anhand der Daten, dass ich mich ziemlich stark verbessert habe, auch wenn wir noch etwas zu tun haben“, berichtete der Spanier. Vor allem in den langsamen Kurven müsse er sich noch verbessern, erklärte er weiter. An den Reifen arbeitete Lorenzo nicht besonders viel, sondern probierte nur eine alternative Variante aus – damit verbesserte er sich aber gleich um eine halbe Sekunde. „Die neue Maschine bin ich heute nicht gefahren, aber es war gut, gestern kurz die Chance zu haben, sie auszuprobieren. Wir werden vor Januar nicht viel daran arbeiten. Für mich ist es jetzt wichtig, so viel wie möglich über das Fahren auf einer MotoGP-Maschine zu lernen“, sagte Lorenzo.

Bereits etwas mehr Erfahrung damit hat Anthony West, der nach eigenen Aussagen an keinem der drei Tage versuchte, eine schnelle Zeit zu fahren. Er wollte sich eher verschiedene Setups ansehen und lernen, wie sich die Maschine damit verhält – allzu lange sitzt er nämlich auch noch nicht auf einer MotoGP-Maschine. „Es ist wichtige Arbeit und das hat mir dieses Jahr gefehlt, da ich erst zur Halbzeit dazukam. Aber auch wenn ich weiß, dass die Arbeit, die wir machen, für nächstes Jahr wichtig ist, so bin ich etwas enttäuscht, dass wir nicht die Chance auf eine schnelle Runde bekamen“, meinte West. Das will er nun in Jerez Ende des Monats nachholen, obwohl er dort noch nie mit der Kawasaki unterwegs war.

Randy de Puniet wird hoffen, dort wieder völlig fit zu sein, nachdem er sich am letzten Testtag bei einem Sturz am Daumen verletzte. „Der Sturz war eigenartig. Ich hatte den gleichen Bremspunkt und den gleichen Speed wie in der Runde zuvor, als mir die Front wegrutschte. Ich bin am Nachmittag wieder gefahren, habe aber keinen Qualifyier benutzt, nur die neuesten Michelin Rennreifen“, erklärte der Franzose. Ob er sich den Daumen bei dem Sturz gebrochen hat oder nicht, soll sich bei einer Untersuchung am Montag herausstellen. Doch de Puniet war am Samstag auch mit Arbeiten beschäftigt, wobei er sich auf das Setup der Aufhängung und die Reifen konzentrierte. „Nach nur fünf Tagen mit Honda LCR und Michelin bin ich glücklich über den Wechsel zum LCR Team. Wir wissen, dass wir schneller sein können, wenn wir das 2008er-Modell der RC212V bekommen“, meinte er.

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