“Süße“ Brennstoffzellen

Zuckerwasser in den Autotank füllen statt Benzin – was soll der Unsinn, werden die meisten sagen, und das aus heutiger Sicht mit Recht. Doch die moderne Wissenschaft und Technik überrascht immer wieder mit verblüffenden Lösungen – und eine davon ist die „süße“ Brennstoffzelle, die Strom aus Zucker erzeugt.

Schon lange arbeiten Wissenschaftler daran, einen der angesichts seines hohen Energiegehalts berüchtigten Dickmacher in der menschlichen Nahrung, der allerdings auch die entscheidende Energiequelle für unseren Körper ist, zum Ausgangspunkt der Stromgewinnung zu machen. Dafür werden zum Beispiel sogenannte Bio-Brennstoffzellen entwickelt, die unter Mitwirkung von Bakterien Strom aus zuckerhaltigen Lösungen erzeugen. So konnten bereits vor zwei Jahren Forscher der University of Saint Louis eine mobile Brennstoffzelle vorstellen, die Handys und MP3-Player mit aus Zuckerlösung gewonnenem Strom versorgte.

Nun überraschten Forscher der Brigham Young University im amerikanischen Bundesstaat Utah mit einer Brennstoffzelle, die mithilfe eines preiswerten Pflanzenschutzmittels als Katalysator aus Zucker (Glukose) elektrischen Strom produziert. Dabei erreichen der Chemiker Gerald Watt – ein ideal zum Thema passender Name – und der Verfahrenstechniker Dan Wheeler nach einem Bericht in der Oktober-Ausgabe des “Journal of The Electrochemical Society“ inzwischen einen Wirkungsgrad von 29 Prozent, womit sie mehr Strom aus Glukose herausholen als alle bisherigen Verfahren.

Sollte es gelingen, die Effizienz dieses Verfahrens weiter zu steigern und es dann im großtechnischem Maßstab einzusetzen, dann könnte es in etwas fernerer Zukunft statt „Pack den Tiger in den Tank“ für Elektroautos vielleicht einmal heißen: „Gib Deinen Pferden Zucker!“ Und sollte der Tank leer sein, reichte eine Flasche Cola, um den Wagen wieder flott zu machen.

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