Suzuki

Suzuki setzt gleich vier Allradsysteme ein: Damit Soll und Ist im Einklang sind

Kühtai – Suzuki ist nicht nur Kleinwagenspezialist. Die Japaner, sogar von Volkswagen umworben, womit man sich inzwischen allerdings heftig verkracht hat, beweisen auch Kompetenz in Sachen Allradantrieb. Autos mit solchem Antrieb haben bei Suzuki durchaus eine längere Tradition. Bereits 1970 produzierten die Japaner mit dem Jimny ihren ersten Allradler. Gleich vier unterschiedliche Systeme setzen sie inzwischen ein. Auch in Deutschland profitiert die Marke nach eigenen Angaben sogar „nachhaltig von der positiven Entwicklung auf dem 4×4-Markt“.

Schon Anteil von 40 Prozent

Den entsprechenden Allradanteil an den zuletzt 34 418 Neuzulassungen bei uns bezifferte Verkaufschef Thomas Wysocki aus der Bensheimer Deutschland-Zentrale schon beim Wintercamp Mitte Dezember in [foto id=“400530″ size=“small“ position=“left“]Kühtai in Tirol auf mehr als 40 Prozent. In Österreich, so Astrid Pillinger, Sprecherin der Marke im Nachbarland, wird sogar schon jeder zweite neu zugelassene Suzuki über alle vier Räder angetrieben.

Gewinn in Sachen Sicherheit

Technikexperte Johannes Huber spricht mit Blick auf Allrad vom „Sicherheitsgewinn“ und klärt über die Vorteile auf. Etwa dass die Verteilung der Antriebskräfte Reserven für Seitenführungskräfte schafft. Dass das Differenzial Drehzahlunterschiede bei Kurvenfahrten ausgleicht. Dass sich mit der Geländereduzierung, auch Untersetzung genannt, die Raddrehzahl reduziert und das Antriebsmoment erhöht.

Mit Hilfe der Stabilitätskontrolle

Auch die Stabilitätskontrolle hilft. Sie überwacht zum Beispiel Lenkwinkel, Längs-, Querbeschleunigung, Drehrate, Raddrehzahlen „und vergleicht“, so Huber, „die Soll- mit der Ist-Bewegungsrichtung“. Über die Stabilitätskontrolle sind zudem eine Verringerung des Antriebsmoments sowie ein stabilisierender Bremseingriff möglich.

Viskokupplung überträgt Kraft

Die Viskokupplung im Swift 4×4 sitzt beim Permanentallrad zwischen Vorder- und Hinterachse, überträgt die Kraft zwischen beiden und sorgt eben für den Drehzahlausgleich bei Kurvenfahrt. „Sie regelt sich selbst, [foto id=“400531″ size=“small“ position=“right“]zeichnet sich durch geringen konstruktiven Aufwand aus, ist darüber hinaus klein und leicht, ideal also“, betont Huber, „für kleine Pkw.“

Auch mit Mittendifferenzial

Beim Grand-Vitara-Permanentallrad übernimmt ein Mittendifferenzial dieselbe Funktion, erlaubt Einflussnahme auf die Kraftverteilung durch Sperre oder Geländereduzierung. „Eher robust“, urteilt der Fachmann über sie: „Optimal für echte Geländewagen.“ Beim standardmäßig heckangetriebenen Jimny setzen die Japaner dagegen einen ebenfalls robusten, aber zuschaltbaren Allrad ein, so dass man den kleinen SUV mit Heck- oder Allradantrieb oder auch Geländereduzierung fahren kann.

Intelligente Verteilung

Bliebe noch, verweist Huber dabei auf mittlere und größere Pkw, wie beim SX4 oder beim Kizashi die eher leichte Variante des intelligenten Allrads mit Frontantrieb, mit automatischer Kraftverteilung durch eine elektromagnetische Lamellenkupplung und ebenfalls Möglichkeit der Einflussnahme, also entweder Front- oder Allradantrieb. „Wobei der SX4 sogar“, betont Huber, „auch über eine Mittendifferenzialsperre verfügt.“

Leider schwerer und teurer

Allrad macht den Wagen in der Regel schwerer, was unterm Strich zugleich mehr Verbrauch zur Folge hat, und Autos werden dadurch teurer. So liegt der Club-Swift 4×4 mit rund 14 500 Euro doch rund 900 Euro über [foto id=“400532″ size=“small“ position=“left“]der normalen Club-Version. Die SX4-Allradler sind ab etwa 19 500 und 21 500 Euro zu haben, der Allrad-Kizashi ab fast 30 000, der Jimny ab fast 15 000, Grand Vitara ab fast 20 000 bis fast 25 800 Euro.

Immer öfter auch im Pkw

Bezeichnend für den Allradboom ist für die Japaner, dass dieser Antrieb – „früher fast nur Gelände- und Nutzfahrzeugen vorbehalten“ – immer häufiger auch in klassischen Pkw auftauche. Als Gründe werden auch bei Suzuki die höheren Sicherheitsreserven auf rutschiger Fahrbahn, die trotz allem leichter und kompakter werdende Technik sowie die mit Blick auf den Verbrauch inzwischen doch verbesserte Effizienz genannt.

Mit 4×4 im Schnee

Der Theorie folgt auch beim Wintercamp in Österreich die Praxis. „Los geht’s“, sagt Suzuki-Chefinstruktor Niki Schelle. Eine Offroadstrecke, eine Dynamikfläche und ein Handlingparcours warten. „Mehr wagen mit 4×4 im Schnee“, so lautet diesmal die Devise im Camp.

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