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Test: BMW 520d Efficient Dynamics Edition – Angenehmes Sparen

Große Autos sind schwer, teuer und verbrauchen viel. Sollte man meinen. Denn im Falle des BMW 520d Efficient Dynamics Edition stimmt das nur bedingt. Wer das Gaspedal der 40.950 Euro teuren Limousine streichelt, darf sich laut Hersteller über eine vier vor dem Komma freuen. Zumindest theoretisch, wie der Alltagstest mit dem dynamischen Bayer zeigt.

Verkaufsargument Verbrauch

Dass die Münchner ein verbrauchsarmes Fahrzeug auch in der oberen Mittelklasse anbieten, ist sinnvoll. Denn auch bei den Dienstwagen werden geringe Verbrauchswerte immer wichtiger und ein Kaufargument. Im Vergleich zum gleichstarken konventionellen 520d kostet die Efficient Dynamics Edition-Variante 550 Euro Aufpreis. Bei einem Minderverbrauch von 0,4 Liter auf 100 Kilometer lässt sich die Investition damit [foto id=“397600″ size=“small“ position=“left“]zügig einfahren. Der sparsame Bayer soll im EU-Zyklus nur noch 4,5 Liter im Schnitt auf 100 Kilometer verbrauchen, was einen CO2-Ausstoß von 119 g/km entspricht und manche Kleinwagen durstig aussehen lässt.

Doch in der Regel und bei normaler Fahrweise benötigt der 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 135 kW/184 PS rund zwei Liter zusätzlich, je nach Fahrweise. Auf der 300 Kilometer langenStrecke Bonn-Eisenach und wieder zurück lag der Minimalverbrauch bei 5,7 Liter bei gestreicheltem Gaspedal, sehr vorausschauender Fahrweise und einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Auf dem Rückweg flossen bei zügiger Fahrweise und bis zu 190 km/h Spitze im Schnitt 7,2 Liter durch die Kraftstoffleitungen. Mit einem mittleren Wert von rund 6,4 Liter lässt sich der 5er also ordentlich bewegen, im Stadtverkehr sind selbst im Winter unter sechs Liter drin. Für diese Klasse und ein Leergewicht von über 1,7 Tonnen ein guter Wert. Vor allem, da die Außentemperatur bei den Fahrten zum Teil unter drei Grad lagen und dann das Start-Stopp-System deaktiviert ist. Praktisch: Bei dem 70-Liter-Tank liegt der Aktionsradius bei über 1.000 Kilometer!

Fahrmodi

Eine gute Hilfe zum Knausern ist die Eco Pro-Einstellung der fünf wählbaren Fahr-Modi. Damit werden unter anderem Schalttipps gegeben und eine optische Öko-Sperre mahnt, nicht über 130 km/h zu fahren – ein guter Kompromiss und keine Bevormundung des Fahrers. Man ertappt sich tatsächlich dabei, den Durchschnittsverbrauch durch frühes Hochschalten und wenig Gas zu senken. Und das in einem ansonsten [foto id=“397601″ size=“small“ position=“right“]eher sportlichen Fünfer. Unterstützt wird die Fahrweise durch das schon ab 1.750 Umdrehungen anliegende bullige Drehmoment von 380 Newtonmetern.

Wer will, kann aber auch die „Freude am Fahren“ beim Spritsparfahrzeug genießen. In den Modi Sport und Sport Plus der elektronisch verstellbaren Fahrwerkseinstellung  (1.300 Euro) reagiert das Gaspedal direkter und das Fahrwerk wird spürbar straffer. Der 5er ist dann in seinem Element und überrascht durch leichtfüßige Sportlichkeit auf Landstraßen und auf der Autobahn, ohne in raue Trinksitten zu verfallen. Lediglich das manuelle Sechsganggetriebe passt irgendwie zu einem Fahrzeug der oberen Mittelklasse nicht mehr, auch wenn es BMW-typisch direkt, präzis und sportlich zu bedienen ist. Das  Achtgangautomatikgetriebe wäre komfortabler, ist aber für den Motor nicht zu haben. Der ist übrigens gut von der Karosserie abgekoppelt und hält sich auch dank guter Dämmung während der Fahrt vornehm zurück.

Ermöglicht wird die Kraftstoffreduzierung durch die minimale Tieferlegung der Karosserie, längere Getriebe- und Achsübersetzungen sowie ein sogenanntes Fliehkraftpendel. Das vermindert ein Ruckeln bei niedrigen Drehzahlen, so dass der 520d sehr untertourig, bei 50 km/h im sechsten Gang gefahren werden kann. Den Spurt von 0 auf 100 km/h erledigt der Bayer in 8,2 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit wird [foto id=“397602″ size=“small“ position=“left“]nach etwas Anlauf bei 231 km/h erreicht. Damit wird der Diesel nicht nur zur reinen Vernunftsache, sondern reicht für die meisten Einsatzzwecke, also auch für Vielfahrer.

Ausstattung

Die werden sich nicht nur am Antrieb, sondern auch am Innenraum erfreuen, besonders an den Komfortsitzen. Durch mannigfache Verstellmöglichkeiten wird der Sitz zum Maßanzug. Die breite Mittelkonsole und das fahrerorientierte Cockpit stellen den Piloten in den Mittelpunkt. Mit dem Navigationssystem Professional (3.800 Euro) wird der BMW vollständig zum Arbeitsplatz, da neben dem schnellen und übersichtlichen Navi auch ein Internetzugang mit an Bord ist. Praktisch ist auch das Innovations-Paket mit Xenonscheinwerfer, Kurvenlicht und Head-Up-Display (2.960 Euro) das Geschwindigkeit, Tempolimits und Navigationshinweise in die Scheibe projiziert und einen Blick auf den Tacho überflüssig macht. Das Comfort-Paket mit Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Durchladesystem und schlüssellosem Einsteigen (2.600 Euro) hat ebenso seine Berechtigung in der Business-Limousine wie die Rückfahrkamera und die Lederausstattung (2.010 Euro).

Damit durchbricht der Preis zwar schnell die 55.000 Euro-Grenze und der BMW 520d Efficient Dynamics Edition wird davon auch nicht sparsamer. Aber das Sparen macht damit einfach mehr Spaß.

Technische Daten – BMW 520d Efficient Dynamics Edition

Limousine der oberen Mittelklasse  
Länge/Breite/Höhe: 4.890 mm /1.860 mm /1.460 mm
Radstand: 2.960 mm
Kofferraumvolumen: 520 Liter
Leergewicht: 1.695 Kilogramm
   
Antrieb:  
2.0-Liter Common-Rail-Turbodiesel  
Leistung: 135 kW/184 PS bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment 380 Nm bei 1.750 bis 2.750 U/min
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,2 s
Höchstgeschwindigkeit: 231 km/h
   
Verbrauch Hersteller:

4,5 l/100 km

Testverbrauch: 6,4
CO2-Ausstoß: 119 g/km
Abgasnorm: Euro 5
   
Preis: ab 40.950 Euro
   

BMW 520d Efficient Dynamics Edition – Kurzcharakteristik:

Alternative zu: anderen Limousinen mit Öko-Label wie Mercedes E-Klasse CDI Blue Efficiency
Passt zu: Handlungsreisenden ohne Tankkarte
Sieht gut aus:  an einer Tankstelle neben einem 540i

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Gast auto.de

November 18, 2012 um 8:36 am Uhr

Wenn hier schon mit mehreren Nachkommastellen gerechnet wird sollte man auch berücksichtigen, dass die KFZ Steuer um 14€ p.A. geringer ausfällt 😉

Gast auto.de

Januar 10, 2012 um 3:25 pm Uhr

Einsparung auf 100 km: 1,45 EURx0,4=0,58 EUR
Einsparung auf 1 km: 0,0058 EUR
Amortisation Mehrkosten: 550EUR/0,0058EUR=94.827 km

Ob das jetzt zügig ist, sei jedem selbst überlassen. Der Autor hat nur von "zügig" geschrieben (und keinen Wert genannt). Für einen Diesel ist da die Lebensmitte noch nicht erreicht. Habe keine Vergleichswerte, um weiter zu beurteilen…

Gast auto.de

Januar 9, 2012 um 8:57 am Uhr

Der "Kleine Rechnungsfehler" entpupt sich als als Grosser Rechnungsfehler…
Wie kann jemand, der 0.60€ auf 100km einspart, die 550€ auf 900 km amortisieren?
Zurück auf Feld eins, der erste Schreiber hat schon richtig gerechnet.

Gast auto.de

Januar 9, 2012 um 8:08 am Uhr

Kleiner Rechenfehler: 550,- : 0,4 = 916,67 KM!

Gast auto.de

Januar 9, 2012 um 7:50 am Uhr

0,4 l/100 km entsprechen derzeit 0,60 €. Bei 550,- € Mehrpreis brauche ich rund 91.600 km, um das durch den niedrigeren Verbrauch wieder einzusparen. Das ist wahrhaft "zügig eingefahren".

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