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Test: Nissan 370Z – Ein Sportler zum bürgerlichen Tarif

328 PS, zwei Sitze, Hinterradantrieb: Der Nissan 370Z bringt genügend mit, um seinen Status als klassischer Sportwagen zu untermauern. Ab 38.750 Euro ist der Japaner zu haben – ein echtes Sonderangebot im Konkurrenzumfeld. Damit wandelt der 370Z auf den Spuren seiner berühmten Vorgänger – die Ahnengalerie beginnt mit dem 1969 vorgestellten 240Z, für dessen rassige Form der deutsche Designer Albrecht Graf Goertz verantwortlich zeichnete.

Während die meisten Coupés in der Preisklasse des 370Z auf frontgetriebenen Plattformen basieren, schwört der Japaner auf den echten Sportwagen-Standardantrieb – Motor vorn, Antrieb hinten. Dieses Konzept teilt er mit vielen weit teureren Sportwagen – und es unterstreicht seinen puristischen Anspruch. Dieser wiederum wird leider konterkariert durch das stattliche Leergewicht von 1,5 Tonnen.

Eindrucksvoller Auftritt

Trotzdem setzt sich der 370Z eindrucksvoll in Szene – wenn alle 241 kW/328 PS von der Leine [foto id=“399586″ size=“small“ position=“right“]gelassen werden. Dann stürmt er in 5,3 Sekunden auf 100 km/h, die Vmax bei 250 km/h – hier wird überflüssigerweise abgeregelt. Der 3,7-Liter-V6 sorgt für die charakteristische sportlich-metallische Klangkulisse, die sich allerdings beim Vorgängermodell 350Z durch größere Schärfe auszeichnete. Der Spritverbrauch des 370Z liegt im Zyklus bei 10,6 l/100 km – dieser Verbrauch ist im Straßenverkehr realistisch zu erreichen und sogar zu unterbieten. In den obersten Drehzahlbereichen geht dem V6-Motor übrigens etwas die Puste aus.

Ein wenig erfreuliches Kapitel ist das schwergängige Sechsgang-Getriebe, das beim Schalten echten Einsatz erfordert. Doch Nissan hat aus der Not eine Tugend gemacht und liefert den 370Z mit der sogenannten Synchro-Rev-Funktion aus. Dabei bringt die Elektronik den Motor bei jedem Schalten auf die exakt passende Drehzahl – präziser, als es auch ein erfahrener Motorist per Zwischengas hinbekommt. Die Synchronringe werden entlastet, die Schaltvorgänge weicher. Übrigens gibt es den 370Z auch mit einer Siebengang-Wandlerautomatik – mit der wirkt er besonders leichtfüßig.

Attraktiv gezeichnet

Fahrer und Beifahrer nehmen in tief montierten Sportsitzen Platz, die viel Seitenhalt bieten. Das Armaturenbrett ist übersichtlich und attraktiv gezeichnet – und es entspricht,[foto id=“399587″ size=“small“ position=“left“] anders als noch beim Vorgänger, in Sachen Materialqualität nunmehr dem Klassenstandard. Der Komfort ist auch auf längeren Strecken befriedigend. Bei schneller Kurvenhatz begeistert das straffe Fahrwerk und die relativ präzise Lenkung. Das Heck lässt sich per Gaspedal – deaktiviertes ESP-System vorausgesetzt – leicht zum Ausbrechen überreden und ebenso leicht wieder einfangen.

Wer sich für einen Nissan 370Z entscheidet, sollte sich im Klaren darüber sein, dass er einen puristischen Sportwagen und kein Boulevard-Coupé erwirbt. Man muss sich darauf einlassen – und wird mit Fahrerlebnissen belohnt, die in dieser Preisklasse außergewöhnlich sind. Der technische Sprung zum Vorgängermodell hätte zwar größer ausfallen dürfen. Für einen derart günstigen Tarif indessen ist das Gebotene dennoch beeindruckend.


Datenblatt: Nissan 370Z
 
Zweitüriger, zweisitziger Sportwagen
Länge/Breite/Höhe: 4.250 mm/1.850 mm/1.310 mm
Radstand: 2.550 mm
   
Motor: 3.7-Liter-V6-Motor
Leistung: 241 kW/328 PS bei 7.000 U/min
max. Drehmoment: 363 Nm bei 5.200 U/min
0-100 km/h: 5,3 Sekunden
Vmax: 250 km/h (abgeregelt)
   
Verbrauch: 10,6 l/100 km
CO2-Ausstoß: 248 g CO2/km
Testverbrauch: 10,5 l/100 km
Preis: 38.750 Euro
Kurzcharakteristik: Nissan 370Z
Alternative zu: Audi TTS, BMW Z4 sDrive 35i, Porsche Cayman
Sieht gut aus: auf der Rennstrecke
Passt zu: Puristen, die einen echten Sportwagen suchen

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