Saab

Test Saab 9-5 – Form und Funktion

„Form follows function“: Dass sich das Aussehen eines Gebrauchsgegenstandes aus seiner Funktion ergibt, ist eine Gestaltungsregel, die bei Saab in der Vergangenheit oft zu überraschenden Ergebnissen geführt hat. Beim neuen Hoffnungsträger der Marke, dem 9-5, hat man diesen Ansatz ein bisschen konservativer interpretiert, ohne sich jedoch von den eigenen Wurzeln abzuwenden. Zur Individualität des Auftritts gesellt sich hier eine feine Portion Eleganz, die dem Wagen jene lässige Gediegenheit beschert, auf die von der betuchten Kundschaft in diesem Marktsegment Wert legt.

Ein stattlicher Auftritt

Großer Kühlergrill, breite Scheinwerfer, eine schmale Fensterpartie und eine insgesamt heckbetonte Linie mit nach hinten sanft abfallendem Dach, das ganze garniert mit viel Chrom, verleihen dem 9-5 einen stattlichen Auftritt – dem er übrigens auch gerecht wird. Nicht nur das Schwestermodell Opel Insignia wird überragt, sondern auch die meisten [foto id=“340013″ size=“small“ position=“left“]etablierten Modelle der oberen Mittelklasse. Der Saab übertrifft sie locker in Sachen Innenraum-Angebot und auch beim mit 515 Litern großzügig bemessenen Kofferraum.

Platzangebot

Hinten sind drei Erwachsene fürstlich untergebracht. Sie freuen sich über eine bequeme Rückbank sowie die gute Knie- und Kopffreiheit. Auch dank der tiefen Sitzposition, die für viel Kopffreiheit sorgt, sitzt man hinten mindestens so gut wie vorne. Das hat Tradition: Die großzügigen Platzverhältnisse im Fond waren schon ein Markenzeichen des 1984 präsentierten Saab 9000. Vorn haben groß gewachsene Fahrer indes Probleme mit dem Türausschnitt, der gerne einmal beim Ein- und Aussteigen im Weg ist. Ohnehin fühlt man sich in der ersten Reihe eher wie in einen gut geschnittenen Maßanzug gewandet – statt großzügig wie im Schlabberlook. Das ist aber nicht unbedingt ein Nachteil: Die Sitzposition sowie Armaturenbrett und Mittelkonsole im ausgeprägten Cockpit-Stil unterstreichen den sportlichen Charakter des 9-5.

Cockpit-Look

Den Cockpit-Look kennt man zwar schon vom 9000 und vom ersten 9-5. Allerdings nicht in einer so hochwertigen Verarbeitung. Saab machte konsequent Schluss mit Hartplastik und billig wirkenden Bedienelementen. Der Neue glänzt mit geschäumten Kunststoffen, Chromoptik und Leder sowie mit vertrauenerweckenden Knöpfen, Schaltern und Hebeln. Auch in dieser Disziplin lässt sich der große Saab nicht von den anderen Premiummarken abhängen. Zumal auch die [foto id=“340014″ size=“small“ position=“right“]Funktionalität nach einer gewissen Lernphase passt. Speziell dann, wenn man die Aufgaben an die Elektronik über den berührungsempfindlichen Monitor des 2830 Euro teuren Infotainment- und Navigationssystems verteilt.

Ausstattung & Preis

Natürlich hat der Komfort der Oberklasse auch bei den unsichtbaren Helfern Einzug gehalten: Das Drive-Sense-Paket (1.490 Euro) bietet drei Programme für die Fahrwerksabstimmung. Der Schlüssel kann in der Jacke bleiben, wenn man 950 Euro in „Keyless Entry“ investiert. Fahrer- (550 Euro) und Beifahrersitz (500 Euro) lassen sich elektrisch verstellen. Und für 770 Euro begleiten Sensoren jeden Einparkversuch. Speziell dieses Extra empfiehlt sich wegen der schlechten Rundumsicht und der Größe des Wagens.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Fahrkomfort; Antrieb & Verbrauch; Kein Schnäppchen

{PAGE}

[foto id=“340015″ size=“full“]

Fahrkomfort

Die ausladenden Abmessungen, die hier zum Nachteil werden, leisten beim Fahrkomfort einen wichtigen Beitrag. Der lange Radstand, ein tiefer Schwerpunkt und das Gewicht von 1,9 Tonnen sind die Vorgaben – die sensible Fahrwerksabstimmung macht daraus das Beste, um entspanntes Reisen zu ermöglichen. Erfreulich ist die Kurvenstabilität, die ein höheres Tempo erlaubt, als man dem Wagen im Alltag abverlangen wird. Insgesamt sind Federn [foto id=“340016″ size=“small“ position=“left“]und Dämpfer eher straff abgestimmt, ohne durch heftige Reaktionen auf schlechte Straßen zu nerven. Vielmehr steckt der Saab fast alles weg, was ihm unter die Räder kommt. Diese Qualitäten verbessern sich sogar noch mit ansteigender Geschwindigkeit.

Antrieb & Verbrauch

Dass diese Temposteigerung unspektakulär, aber nachdrücklich erfolgt, war im Testwagen das Verdienst eines Zweiliter-Turbodiesels mit 118 kW/160 PS und druckvollen 350 Nm Drehmoment. Die Common-Rail-Technik sorgt für linearen Leistungsaufbau ohne spürbare Höhepunkte. Die Beschleunigung auf 100 km/h erledigt er in 10,1 Sekunden. Die Spitze liegt bei 209 km/h. Beides wird – auch dank der Sechs-Stufen-Automatik – souverän und gelassen erreicht. Wer die [foto id=“340017″ size=“small“ position=“right“]Kraft aus der Tiefe niedriger Drehzahlen holt, wird mit einem niedrigen Verbrauch belohnt, der im Testmittel bei 7,6 Litern lag.

Kein Schnäppchen

So viel Auto auf diesem Niveau ist kein Schnäppchen: Der getestete Saab 9-5 2.0 TiD Automatik kostet in der gehobenen Ausstattung „Vector“ 40.600 Euro. Man kann aber auch schon für 33 700 Euro Besitzer des schicken Schweden werden, wenn man sich für den 180 PS starken Turbo-Benziner im Einstiegsmodell 1.6 T „Linear“ entscheidet. Weitere, bis zu 300 PS starke und bis zu 52.200 Euro teure Varianten sind im Angebot.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

DISKUTIEREN SIE ÜBER DEN ARTIKEL

Bitte beachte Sie unsere Community-Richtlinien.

Gast auto.de

Februar 13, 2011 um 4:59 pm Uhr

Triere
Der reinste Quatsch, Schwestermodell Insignia.Dann gäbe es nur Schwestermodelle von Audi, Mercedes,BMW usw.

Comments are closed.

zoom_photo