Smart

Test: Smart Fortwo mhd – Der Zeit immer noch voraus

Mit dem Smart brachte Daimler 1998 einen Kleinstwagen auf den Markt, der die Autogemeinde polarisierte: Die einen fanden die Idee des City-Flitzers genial, die anderen einfach nur peinlich und die Bezeichnung „Auto“ dafür unwürdig. Über Treibstoffpreise, Parkplatznot oder CO2-Ausstoß machten sich aber damals auch nur die wenigsten Autofahrer Gedanken.

Anders der Erfinder der Swatch-Uhren, Nicolas G. Hayek, der mit dem Kleinstwagen viele Probleme auf einmal lösen und den Stadtbewohnern ein sparsames, preiswertes und kleines Gefährt anbieten wollte. Zumindest letzteres ist ihm bis auf den heutigen Tag gelungen. Denn auch die aktuelle Generation, seit Anfang September ab 9.990 Euro auf dem Markt, ist ein [foto id=“327634″ size=“small“ position=“left“]praktisches Stadtauto, das durchaus begeistern kann. Wenn man sich darauf einlassen will.

Motorisierung

Die meisten Kunden entschieden sich in den vergangenen Jahren für einen der beiden mit Stopp-Start-System ausgerüsteten Benziner mit 45 kW/61 PS oder 52 kW/71 PS (10.660 Euro). Vor allem die Leistung des 72-PS-Motörchens reicht dabei nicht nur für den Stadtverkehr aus, sondern auch für angemessen zügige Autobahnfahrten – elektronisch abgeregelt wird der Zweisitzer bei 145 km/h. Sogar den Standardsprint auf 100 km/h erledigt der Floh noch recht zügig in 13,7 Sekunden. Der angegebene Verbrauch von 4,2 Litern auf 100 Kilometer wurde von uns im Test nur leicht um 0,2 Liter übertroffen. Das ist auch für einen Zweisitzer kein schlechter Wert. Der Diesel ist zwar mit einem Normverbrauch von 3,3 Liter noch sparsamer, aber mit mindestens 11.920 Euro auch deutlich teurer.

Der Kleine macht Spaß

Der Turbobenziner begeistert dagegen schon ab Leerlaufdrehzahl mit einem satten Turbo-Sound, fast als würde man in der Sportwagenikone der anderen Stuttgarter Marke sitzen. Hier haben die Sounddesigner ganze Arbeit geleistet. Und selbst auf Landstraßen mit vielen Kurven macht der Kleine Spaß: Die Lenkung arbeitet direkt und die Federung ist eher sportlich straff als komfortbetont abgestimmt, was allerdings durch den kurzen Radstand auch systembedingt ist.[foto id=“327635″ size=“small“ position=“right“]

Ärgerliche Schaltverzögerungen

Ärgerlich schon seit der ersten Generation sind die Schaltverzögerungen des automatisierten Fünfgang-Getriebes. Beim Gangwechsel wird der Kopf zuerst nach vorne und dann nach hinten geworfen. Für Fahrer von konventionellen manuellen oder Automatikgetrieben ist das nicht nur ungewöhnlich, sondern störend – auch noch nach mehreren hundert Kilometern.

Allerdings gibt es Abhilfe: Edel-Tuner Brabus aus Bottrop bietet eine leistungsgesteigerte Version des Smart mit 75 kW/102 PS an, bei dem die Gänge deutlich schneller gewechselt werden. Der Spaß kostet dann allerdings mindestens 16.870 Euro.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Ein dynamisches Fahrgefühl; Interieur; Datenblatt; Kurzcharakteristik

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Ein dynamisches Fahrgefühl

Wer beim Basis-Auto bleibt, genießt aber ebenfalls ein dynamisches Fahrgefühl. Denn im Smart fühlt man sich immer schneller, als man tatsächlich unterwegs ist. Durch die großen Seitenscheiben rauscht der Verkehr gefühlt vorüber, wie ein ICE bei [foto id=“327637″ size=“small“ position=“left“]Topspeed an einer Baumreihe. Mehr noch erfreut man sich aber im Stadtverkehr an der Wendigkeit des knapp 2,60 Meter langen Fahrzeugs. Mit einem Wendekreis von etwa neun Metern wird das Rangieren fast zur Fingerübung. Angenehm ist auch die hohe und bequeme Sitzposition, die durch eine gute Rundumsicht ergänzt wird. Selbst größere Einkäufe passen in den 220 bis 340 Liter fassenden Kofferraum. Dafür muss nicht einmal die Heckklappe vollständig geöffnet werden. Es reicht vielmehr das Hochklappen der Heckscheibe. Weniger praktisch ist, dass Kleinkinder nur auf speziellen Smart-Sitzen mitgenommen werden dürfen, herkömmliche passen einfach nicht auf den Beifahrerplatz. Familien mit Zweitwagen, und als solcher wird der Smart gerne eingesetzt, müssen also einen zusätzlichen Sitz kaufen.

Interieur[foto id=“327638″ size=“small“ position=“right“]

Das neue Stoffdesign für Cockpit, Sitze und Türverkleidungen gefällt auf Anhieb, die geänderte Instrumententafel und das neu gezeichnete Ziffernblatt mit dunkel abgesetzter Zentrumscheibe im Kombiinstrument ist nun besser ablesbar und wirkt edler. Neben Bordcomputer, Tempomat, LED-Leuchten für den Innenraum, Klimaanlage und Dreispeichen-Lederlenkrad, kann der Zweisitzer noch mit vor allem bei jungen Menschen beliebtem Zubehör wie Anschlüssen für iPod oder iPhone ausgerüstet werden. Auch ein integriertes Navigationsgerät steht nun auf der Optionsliste, ebenso wie LED-Tagfahrleuchten und neue Leichtmetallräder. Ganz wie ein Großer – allerdings mit kleinem Verbrauch. Und das braucht heute wahrlich niemandem mehr peinlich sein.

Datenblatt: Smart Fortwo Coupé mhd – Zweitüriger Kleinstwagen
  

Länge/Breite/Höhe 2,69/1,55/1,55 Meter
   
Motor: Dreizylinder-1,0-Liter-Benziner, 52 kW/71 PS
maximales Drehmoment: 92 Nm bei 2.800 U/min
Vmax: 145 km/h
0-100 km/h: 13,7 s
Verbrauch: 4,2 Liter
CO2-Ausstoß: 97 g/km
Abgasnorm: Euro 5
   
Preis: ab 10.660 Euro
Kurzcharakteristik: Smart Fortwo Coupé mhd
  
Alternative zu: Toyota iQ, Rollern
Sieht gut aus: in engen Parklücken neben dicken Luxusautos
Was kommt noch: 2012 der Elektro-Smart

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Gast auto.de

Oktober 23, 2010 um 12:29 pm Uhr

Die Idee mit dem Kleinwagen ist optimal. Allerdings fühle ich mich in solchen Wagen sehr eingesperrt. Wir verkauften früher auch Autos und hatten eine Menge Spaß mit der Ente. Allerdings habe ich persönlich meistens den DS oder ID gefahren, weil ich darin ein wesentlich sichereres Gefühl hatte. Es kann auch an den zu reparierenden Unfallwagen gelegen haben und die waren bei einem Kleinwagen schon erheblich schlimmer anzusehen

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