Toyota

Test: Toyota Hilux Single Cab 2.5 D-4D – Das Arbeitstier

Der Toyota Hilux gehört zu den Urgesteinen der Marke und ist wie der Land Cruiser nicht unerheblich am Image der Haltbarkeit von Toyota-Modellen beteiligt. Das unterstrich er nicht zuletzt in einem kultigen Fernsehauftritt bei der britischen Motorsendung Top-Gear. Die Redaktion versuchte vergeblich einen betagten Hilux, durch Verbrennen, Sprengen, im Meer parken und diverse Unfälle am Fahren zu hindern. Der ramponierte Pick-up sprang immer wieder an und humpelte zuletzt auf eigener Achse ins Fernsehstudio, nachdem er auch den Abriss eines Hochhauses auf dessen Dach überstanden hatte.

Ganz so hart wollten wir den Hilux nicht rannehmen – es wollte auch niemand sein Hochhaus zur Sprengung zur Verfügung stellen. Deshalb nutzten wir das automobile Arbeitstier so wie es eigentlich gedacht ist: als Transportmittel für Gröberes auf allen Wegen. Genau dazu ist der Hilux in der Version Single-Cab prädestiniert. Schnöde Alltagsfahrten zum Supermarkt hingegen sind nicht sein Ding. Die Kabine beherbergt zwei Sitze, Platz für Einkäufe gibt es ausschließlich auf der Ladefläche. Da passen zwar prima 30 Sack Rindenmulch drauf, aber zwei Körbe mit Lebensmitteln rutschen nur haltlos herum und im Regen möchte man sie auch nicht dort platzieren. Für Probleme dieser Art offeriert Toyota aber neben ganz anderen Autos auch den Hilux als Double oder Extra-Cab mit vier Türen und fünf Sitzen.

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Der Zweisitzer ist eben ein Arbeits- und kein Freizeitauto, wie manch anderer Pick-up. Während Pick-ups in den USA und in vielen Ländern der Erde, die über mehr Gegend als Straßen verfügen, besonders beliebt sind, fristen sie in Deutschland selbst als Arbeitsfahrzeug ein Nischendasein. Bauhöfe, Straßenbetriebe und Handwerker hierzulande nehmen Pritschenwagen, die auf gängigen Transportern basieren, Pick-ups werden eher als Lastenträger fürs Hobby genutzt. Dabei könnten sie, anders als die gängigen Transporter-Ableger, besonders in ländlichen Gebieten und bei der Waldarbeit manchen Traktor wohl ersetzen, der nur noch als Zugmaschine eingesetzt wird. Der Hilux ist mit seinem zuschaltbaren Allradantrieb jedenfalls für Kraxeleinsätze auch in steilen Waldwegen bestens präpariert.

Aggregat

Sein 2,5-Liter Diesel leisten 106 kW/144 PS und stemmt ehrlich 344 Newtonmeter maximales Drehmoment an die Antriebsräder. Er klingt jederzeit kernig, aber nicht unangenehm und durchaus zum Genre passend. Auf der Landstraße erweist sich der Hilux trotz seiner Länge von 5,26 Metern als ausgesprochen handlich. Wobei er unbeladen und nur mit Hinterradantrieb gefahren ein bisschen zu leicht auf der Hinterachse ist und ein ums andere Mal auf feuchter Straße in Kurven etwas schwänzelt. Da er wohl eher nicht als Sportgerät erworben wird, ist diesbezüglich ein sanfter Gasfuß gefragt, zumal ein zügelndes ESP, bei Toyota VSC genannt, nur für die Topversion Extracab lieferbar ist. Das etwas nervöse Fahrverhalten ändert sich, sobald der Pickup beladen ist. Dann liegt er satt auf der Straße. Für wilde Überholvorgänge ist er weder leer noch beladen ausgelegt, die 144 Pferdchen unter der Haube beschleunigen ihn nichtsdestotrotz auf eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h.

Kosten[foto id=“413735″ size=“small“ position=“right“]

Der Verbrauch liegt im Alltag um neun Liter, 7,3 Liter gibt Toyota als Normwert an. Das ist absolut in Ordnung für ein Arbeitsauto, das auf das Schleppen von Lasten ausgelegt ist und nicht auf Sparsamkeit. Apropos sparsam: die Basisversion des Hilux kostet 21.420 Euro, unser mit Allradantrieb ausgestaltetes Exemplar startet bei 25.168 Euro. Der hohe Aufpreis erklärt sich auch durch die zuschaltbare Untersetzung und die Hinterachsdifferenzialsperre, die den Pick-up zum echten Geländegänger macht.

Ausstattung

Die Ausstattung ist ansonsten zweckmäßig. Ein Schiebefenster hinten sorgt für eine frische Brise ohne großen Zug. Die manuelle Klimaanlage kostet 1.249 Euro Aufpreis, das Radio 476 Euro und ein Navisystem 952 Euro. Die in diesem Genre mindestens ebenso wichtige Anhängerkupplung berechnet Toyota mit 505 Euro extra. Alles in allem ist der Hilux als Single-Cab ein echtes Nutzfahrzeug. Es nützt Gärtnerbetrieben oder Hobbygärtner mit großem Transportbedarf. Als Alltagsauto ist er nicht ausgelegt.

Toyota Hilux Single Cab 2.5 D-4D – Technische Daten:

Zweisitzer Pickup mit großer Ladefläche
Länge/Breite/Höhe: 5.260 mm/1.760 mm/1.790 mm
Zuladung: 580 – 835 kg
Motor: Vierzylinder Turbodiesel
Hubraum: 2.5-Liter
Leistung: 106 kW/140 PS
maximales Drehmoment: 343 Nm bei 1.600 – 2.800 U/min
Vmax: 170 km/h
Durchschnittsverbrauch: 7,3 Liter je 100 Kilometer
CO2-Ausstoß: 194 g/km
Testverbrauch: 9,2 Liter
Preis: ab 25.168 Euro

Kurzcharakteristik:

Sieht gut aus: beim Beladen im Landhandel
Passt zu: Menschen, die ihren Garten lieben
Alternative zu: einem Traktor mit Anhänger

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Gast auto.de

August 3, 2012 um 9:38 am Uhr

In Namibia wird hauptsächlich für die Jagd in unwegsamen Gelände der Toyota Hilux schon seit 30 Jahren gefahren. Unkompliziert und sicher erreichten wir unser Ziel, in der Wüste, im Schottergebirge und auch am Okavango unser Wild zu erlegen oder zu fotographieren. Natürlich waren geplatzte Reifen nicht die technische Ursache, den Gamedrive unterbrechen zu müssen. Hat man mit dem Hilux ein Jagdgebiet erreicht, läßtsich bei Sonnenglut darin lange pirschen, pirschen und nochmals pirschen, bis einem die Zunge raushängt. Jagderlebnisse mit dem Hilux lassen sich vortrefflich kombiniert zeitigen.

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