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Test: Toyota Land Cruiser 3.0 D-4D “60th Anniversary“ – Gefährte für alle Wege

Die meisten Besitzer eines Geländewagens bewegen sich nur selten abseits befestigter Straßen – und auch dort, wo sie es tun, würde in den meisten Fällen ein normales Auto völlig ausreichen. Kein Wunder, dass die meisten Vertreter der SUV-Gattung auf konventionellen Fahrzeugarchitekturen mit Einzelradaufhängung basieren. Nicht so der Toyota Land Cruiser: Das im japanischen Werk Tahara gefertigte Urgestein präsentiert sich nach wie vor als klassisch konstruierter Geländewagen mit Leiterrahmen und hinterer Starrachse. Entwicklungsziel war hier nicht nur eine hohe Sitzposition und ein möglichst martialisches Aussehen, sondern es ging tatsächlich auch um überragende Geländeeigenschaften.

Die bietet dieser Land Cruiser – der auf den meisten anderen Märkten zur Unterscheidung vom anders karossierten Land Cruiser V8 unter der Modellbezeichnung Land Cruiser Prado verkauft wird – in vorbildhafter Weise. Dafür sorgen große Federwege, eine Bodenfreiheit von 21,5 Zentimetern, eine Wattiefe von 70 Zentimetern – und ein per Schalter zu betätigendes Untersetzungsgetriebe. Der Land [foto id=“399144″ size=“small“ position=“left“]Cruiser ist im Gelände ein extrem professioneller Gefährte – wobei es in den Spitzenversionen die Möglichkeit gibt, mit den Assistenzsystemen des Gelände-Pakets nochmals nachzulegen.

Demgegenüber müssen auf befestigten Straßen Abstriche gemacht werden. Auch wenn die elektronische Fahrwerkskontrolle eingebaut ist, wankt der Japaner in Kurven doch deutlich. Sein Leergewicht beträgt gut 2,2 Tonnen. Lässt man es geruhsamer angehen, bietet er – zumindest in der fünftürigen Variante mit langem Radstand – allerdings guten Federungskomfort. Man ist daher gut beraten, auf Geschwindigkeitsexzesse zu verzichten, zumal diese auch den Verbrauch in unerfreuliche Höhen treiben. Im kombinierten Zyklus liegt der Spritkonsum bei 8,1 l/100 km, wer jedoch aufs Gas steigt, landet oft deutlich über 10 Litern. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei abgeregelten 175 km/h gemessen. Den beim Vorgängermodell noch angebotenen Benzinmotor gibt es nicht mehr; der Vierzylinder-Diesel ist jedoch trotz [foto id=“399145″ size=“small“ position=“right“]seines großen Hubraums laufruhig und präsentiert sich als angenehmes und drehmomentstarkes Aggregat. Besonders gut funktioniert die Kombination mit der Fünfgang-Automatik, die in der von uns gefahrenen Variante „60th Anniversary“ zum Serienumfang gehört.

Im Alltagsbetrieb begeistert der fünftürige Land Cruiser mit ungewöhnlich großem Platzangebot. Gegen Aufpreis gibt es je nach Modellversion sogar noch eine dritte Sitzreihe. Die hohe Sitzposition sorgt für hervorragende Übersicht, so dass sich der voluminöse Allradler spielerisch dirigieren lässt. Die Höhe von [foto id=“399146″ size=“small“ position=“left“]1,85 Metern verbietet leider die Einfahrt in etliche Parkhäuser. Eine Rückfahrkamera – auch sie ist beim „60th Anniversary“ Serie – sollte übrigens immer an Bord sein. Ansonsten läuft man Gefahr, kompakte Hindernisse im rückwärtigen Bereich einfach zu übersehen.

Fazit

Das Angebot an echten Allradlern ist inzwischen recht übersichtlich geworden – und es ist reich an überholt wirkenden Skurrilitäten wie dem Land Rover Defender oder dem Mercedes-Benz G-Modell. In diesem Umfeld präsentiert sich der Land Cruiser als vernünftige, moderne und – je nach Ausstattung – auch luxuriöse Alternative.

Datenblatt: Toyota Land Cruiser 3.0 D-4D 5türig 60th Anniversary

Fünftüriger, fünf- bzw. siebensitziger Geländewagen
Länge/Breite/Höhe: 4,76 m/1,89 m/1,85 m
Radstand: 2,79 m
   
Motor: 3,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
140 kW/190 PS bei 3.400 U/min
420 Nm bei 1.600-3.000 U/min
0-100 km/h: in 11,0 s
Vmax: 175 km/h (abgeregelt)
Verbrauch: 8,1 l/100 km, 213 g CO2/km
Testverbrauch: 10,0 l/100 km
   
Preis: ab 40.000 Euro

Kurzcharakteristik: Toyota Land Cruiser 3.0 D-4D 5türig „60th Anniversary“

Alternative zu: anderen Geländewagen klassischer Bauart
Sieht gut aus: in Schwarz
Passt zu: echten Geländefahrern – und jenen,
die sich glaubhaft als solche präsentieren wollen

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