Toyota

Toyota Land Cruiser: Geländewagen mit Kultstatus

Von Thomas G. Zügner

Längst zu einer Ikone im Segment der Geländewagen und zu einem Synonym für die Marke Toyota ist der Land Cruiser geworden. Seit 58 Jahren steht der japanische Off-Roader für Robustheit und Geländegängigkeit. Die erste Generation, ursprünglich fürs Militär entwickelt, trug noch die Bezeichnung BJ.

Den heute immer noch verwendeten Namen gibt es seit 1955. Mit mehr als fünf Millionen Exemplaren seit seinem ersten Auftritt vor fast sechs Jahrzehnten ist der Toyota Land Cruiser der weltweit meistverkaufte Geländewagen.

Dezent modifiziert präsentiert sich der Allradler in seiner neuesten Auflage. Erhältlich ist er wie zuletzt als knapp 4,49 Meter langer Dreitürer sowie in einer 4,76 Meter langen Ausführung als Fünftürer. Je nach Ausstattungsversion serienmäßig (TEC-Edition) oder gegen Zuzahlung von 2250 Euro (Executive) steht der Land Curiser auch in einer siebensitzigen Variante zur Verfügung.

Design

Wenig Grund fanden die Toyota-Ingenieure, dem Land Cruiser etwas intensiver ans Blechkleid zu gehen. Das [foto id=“118684″ size=“small“ position=“right“]ohnehin kraftvolle Erscheinungsbild erhielt eine markantere Gestaltung der vorderen Stoßfänger. Zudem wurde der Kühlergrill mit den vertikalen Streben ein bisschen prägnanter. An diversen Stellen ersetzen LED-Lichter die herkömmlichen Lampen. Neu und laut Toyota-Sprecher Tim Fronzek eine Reaktion auf Kundenwünsche ist ein separat zu öffnendes Heckfenster beim Fünftürer. Das ist besonders praktisch in kurzen Parklücken, da die Kofferraumtüre seitlich aufschwenkt und somit einigen Platz im hinteren Bereich des Fahrzeugs beansprucht.

Edel und hochwertig präsentiert sich der Innenraum. Das gilt bereits für die Basisversion, die keine gesonderte Bezeichnung trägt. Ab der Ausstattungslinie Life gibt es Lederlenkrad und Sitzheizung vorne, dazu Radioanlage mit CD-Spieler sowie eine ganze Reihe weiterer Zutaten. Für Luxus steht bei Toyota traditionell die Executive-Version.

Motorisierung

Für den Antrieb steht der bewährte 3,0-Liter-Turbodiesel als einziges Motorenangebot zur Verfügung. Der vierzylindrige Common-Rail-Selbstzünder erwirtschaftet 173 PS und wuchtet bereits zwischen 1600 und 2800 Umdrehungen eine Zugkraft von 410 Nm auf die Kurbelwelle. Damit ist der Geländegänger durchaus adäquat bestückt. Er spurtet in 11,7 Sekunden bis Tempo 100 und ermöglicht eine Spitzengeschwindigkeit von 175 km/h.

Durch Überarbeitung von Einspritzung und Abgasrückführung gelang es den Ingenieuren aus dem Land der aufgehenden Sonne, den Verbrauch des Land Cruiser nach EG-Norm von 9,2 auf 8,5 Liter zu senken und damit [foto id=“118686″ size=“small“ position=“left“]auch den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Der Motor erfüllt die Abgasnorm Euro 4, soll aber im nächsten Jahr auf Euro 5 umgestellt werden.

Technik

Im Prinzip festgehalten hat Toyota an der soliden und ausgereiften Plattform für den Land Cruiser. Dennoch wurde das Fahrwerk ebenso überarbeitet wie der robuste Leiterrahmen, der elf Prozent mehr Steifigkeit aufweist. Mit einer Bodenfreiheit von 20,5 Zentimetern (Dreitürer) bzw. 21,5 Zentimetern (Fünftürer) und einer Wattiefe von 70 Zentimetern kann der Offroader dank seines Allradantriebs und der Geländeuntersetzung selbst unwirtlichstes Terrain unter seine Räder nehmen. Im Normalbetrieb erfolgt die Momentenverteilung zu 40 Prozent auf die Vorder- und zu 60 Prozent auf die Hinterachse. Je nach Fahrbahnbeschaffenheit kann die Aufteilung zwischen 30:70 und 60:40 variieren.

Eine Vielzahl elektronischer Heinzelmännchen, die teilweise an bestimmte Ausstattungen gebunden sind oder zumindest als Extra zur Verfügung stehen, unterstützen den Fahrer im normalen Alltag oder abseits geteerter Pisten. So minimiert die dynamische Fahrwerkskontrolle die Seitenneigung der Karosserie und erlaubt gleichzeitig maximale Achsverschränkungen im Gelände. Ermöglicht wird dies über Hydraulikzylinder, welche die Stabilisatoren entsprechend aktivieren. Der TEC-Edition vorbehalten sind eine aktive Dämpfungskontrolle, mit der sich die Dämpfercharakteristik in drei Positionen wählen lässt, sowie eine aktive Niveauregulierung, bei der die Federrate in Abhängigkeit von der Zuladung angepasst wird.

Weiter auf Seite 2: Geländeabhängige Geschwindigkeitsregelung; Preise; Fazit

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Geländeabhängige Geschwindigkeitsregelung

Im Grundprinzip aus dem Land Cruiser V8 stammt das geländeabhängige Geschwindigkeitsregelsystem. Im Tempobereich zwischen 1,8 und 5,4 km/h können dabei fünf Geschwindigkeiten vorgewählt werden. Das Auto regelt dann Gas und Bremse vollautomatisch ohne Zutun des Fahrers, der sich in besonders kniffligen Passagen voll und ganz auf das Lenken durch den Offroad-Parcours konzentrieren kann. Jedes einzelne Rad wird von den elektronischen Heinzelmännchen einzeln angesteuert, so dass stets optimale Fahr- und Bremsstabilität gewährleistet ist. Der besondere Clou: Dieses System funktioniert auch beim Rückwärtsfahren. Sollte der Fahrer sich also einmal „vergallopiert“ haben, kommt er ohne fremde Hilfe aus der Situation wieder heraus.[foto id=“118688″ size=“small“ position=“right“]

Ein neues Merkmal beim Toyota Land Cruiser ist die Möglichkeit, aus vier unterschiedlichen Geländearten (Matsch und Sand, Schotter, Fels, Buckelpiste) einen passenden Modus vorzuwählen. Entsprechend passt die Elektronik den Schlupf der einzelnen Räder an das jeweilige Terrain an. Mit dieser Einrichtung kommt der Offroader auch dann noch vorwärts, wenn andere, konventionelle Systeme bereits an ihre Grenzen gestoßen sind.

Preise

Lediglich in der Basisversion, für die sich 15 Prozent der Käufer entscheiden, ist der Land Cruiser als Dreitürer für 36.950 Euro erhältlich. Der Mehrpreis für den fünftürigen Geländegänger beträgt 2.750 Euro. Mit einem Anteil von 20 Prozent rechnen die Toyota-Verantwortlichen bei der Life-Ausstattung für 50.200 Euro. Grundsätzlich mit Fünf-Stufen-Automatik (statt Sechsgang-Schaltgetriebe) ausgestattet sind die Versionen Executive (36 Prozent Anteil) für 58.350 Euro und TEC-Edition (29 Prozent). Für das Spitzenmodell werden 65.500 Euro fällig.

Fazit

Sie wurden bereits als automobile Dinosaurier abgetan, für die es auf den Straßen keine Zukunft mehr gäbe. Doch während zuletzt von der Mittelklasse bis zu den Sportwagen die Zulassungszahlen zugunsten von Kleinst-, Klein und Kompaktwagen zum Teil kräftig in den Keller rutschten, verbuchten die Geländewagen in Deutschland ein [foto id=“118689″ size=“small“ position=“left“](wenn auch kleines) Plus. Zu dieser Spezies zählt auch der Toyota Land Cruiser, dessen in letzter Zeit allerdings etwas lahmende Beliebtheit bei der Kundschaft durch die Überarbeitungen wieder auf Vordermann gebracht werden soll. Knackige Offroadfahrten sind in Deutschland aber nur beschränkt möglich, ohne gleich mächtigen Ärger mit der Umweltbehörde oder dem Oberförster zu riskieren. Da ist es umso erfreulicher, dass Toyota dem kultigen Land Cruiser einen kräftigen Schuss Alltagstauglichkeit für den normalen Straßenverkehr mit in die Wiege gelegt hat. Eine kluge Entscheidung war auch, den durstigen 4,0-Liter-Sechszylinder-Benziner aus dem Programm zu nehmen und ganz auf den bewährten Diesel zu bauen. Der ist ausreichend kräftig und vergleichsweise sparsam.

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