UBA: Kohlendioxid ist klimafreundlicher und weniger gefährlich

Das Umweltbundesamt (UBA) fordert die Automobilhersteller auf, ihre Entscheidung zum Kältemittel für Klimaanlagen zu überdenken. Das Amt hält Kohlendioxid (CO2) für das bessere Kältemittel.

Die von der Automobilindustrie favorisierte Alternative Tetrafluorpropen – chemisch abgekürzt als HFKW-1234yf – halte zwar die neuen EU-Vorgaben ein, sei aber gleichwohl klimaschädlicher als CO2, so das UBA. Außerdem sieht das UBA Gefahren bei Unfällen. UBA-Präsident Jochen Flasbarth: „Es kann sein, dass die Klimatisierung mit Tetrafluorpropen eine einfache und schnelle Lösung und mit Blick auf den internationalen Markt naheliegende Lösung ist. Die für den Klimaschutz Beste ist sie eindeutig nicht.“

Neue Untersuchungen, die die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) im Auftrag des UBA durchgeführt hat, bestätigen Risiken beim Einsatz von Tetrafluorpropen als Kältemittel. So kann sich im Falle eines Fahrzeugbrandes Fluorwasserstoff (Flusssäure) bilden. Dieser ist giftig, wirkt stark ätzend und ist leicht entzündlich. Bereits bevor sich die Chemikalie entzündet, können hohe Konzentrationen an Flusssäure auftreten. Hierzu sind heiße Metalloberflächen mit einer Temperatur von 350 Grad Celsius ausreichend, wie sie beispielsweise am Abgaskrümmer und am Katalysator beim Betrieb des Fahrzeugs vorkommen können.

Ab dem 1. Januar 2011 muss die Autoindustrie die Emission aus Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen senken. Um die Vorgaben der EU-Richtlinie 2006/40/EG zu erfüllen, plant die internationale Automobilindustrie zukünftig das chemische Kältemittel Tetrafluorpropen einzusetzen. Die Substanz ersetzt das bisherige Kältemittel HFKW‑134a. Ende Mai 2010 hatten die deutschen Hersteller bekanntgegeben, dass sie sich dieser Entscheidung anschließen.

Damit – so das UBA – erteilte die deutsche Automobilindustrie dem wesentlich klima- und umweltfreundlicheren Kältemittel CO2 eine Absage. Als Kältemittel hat Kohlendioxid neben dem geringeren Treibhauspotential im Vergleich zu Tetrafluorpropen weitere Vorzüge: Es ist nicht brennbar, weltweit günstig verfügbar und hat eine gute Kälteleistung. Zudem entstehen bei CO2 keine Abbauprodukte wie bei fluorierten Kältemitteln.

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