Mercedes-Benz

Vorstellung der neuen V6-Motoren in der Mercedes C-Klasse: Das hohe C

Sowohl der Benziner als auch der Diesel haben Kraft im Überfluss und erweisen sich trotzdem als reinliche und dabei auch meist sparsame Gesellen.
Mercedes C-Klasse. Foto: Auto-Reporter
Der V6-Dieselmotor mit Common-Rail-Technik leistet stattliche 165 kW/224 PS und ist mit einem Spitzendrehmoment von 510 Newtonmetern eines der kräftigsten Aggregate seiner Klasse. Er erfüllt gleichzeitig die EU4-Vorschriften und verfügt für den deutschen Markt serienmäßig über einen wartungsfreien Partikelfilter. Mit einem Gewicht von 208 Kilogramm ist der neue Motor mit einem Kurbelgehäuse aus Aluminium etwa genauso schwer wie der vorher verbaute Fünfzylinder. Andersherum ausgedrückt: Das Leistungsgewicht des Aggregats liegt um rund 20 Prozent über dem des Vorgängers. Für leise und saubere Verbrennung sorgen neu entwickelte Piezo-Injektoren, die weitaus schneller und präziser arbeiten als die bisherigen Magnetventile und so eine besonders fein dosierte Kraftstoffversorgung der Zylinder gewährleisten sollen. Dadurch lässt sich die Einspritzung noch genauer an die jeweilige Last- und Drehzahlsituation anpassen – pro Arbeitstakt sind nunmehr fünf Kraftstoffeinspritzungen mit einem Spitzendruck von bis zu 1600 bar möglich.
Das maximale Drehmoment steht zwischen 1600 und 2800 U/min zur Verfügung – was Kraft in fast allen Lebenslagen bedeutet. Sogar so viel Kraft, dass der Benz bei nassen Straßen merkbar mit den hinteren Hufen scharrt – und das nicht nur beim Anfahren.
Überholvorgänge sind mit diesem Motor eine sehr kurzweilige Angelegenheit, da kommt auch der ebenfalls bärenstarke Benziner nicht mit. Der Zwischenspurt von 60 auf 120 km/h soll er in 6,2 Sekunden erledigen – das sind nahezu Sportwagenwerte. Dabei bleibt der Verbrauch mit 7,2 Litern in der Theorie äußerst erträglich, auch wenn bei flotter Fahrweise runde acht Liter verbrannt werden. Akustisch ist der neue Diesel nur auffällig, wenn der Fahrer energisch den Kick-Down-Befehl gibt, ansonsten ist allenfalls ein sonores Brummen zu vernehmen. Der neue Selbstzünder wird auch in der E-Klasse für Vortrieb sorgen und wegen seiner kompakten Bauweise dort erstmalig in einem Mercedes die Kombination Sechszylinder und Allradantrieb ermöglichen. Die Preise liegen exakt auf den Niveau der Spitzenmodelle – die AMG-Fahrzeuge einmal ausgenommen – , die vorher weniger Ausstattung und vor allem Leistung offerierten. Dass der 320 CDI mit Preisen ab 38 338 Euro dennoch weit von einem Schnäppchen entfernt bleibt, ist für den Kunden eher unerheblich: Er will eben den Stern auf der Motorhaube und das damit verbundene Prestige für das Selbstbewusstsein.
Das Gesamtpaket ergänzt sich sehr gut mit der Siebengang-Automatik 7G-Tronic, die erstens wenig von der großen Kraft des Motors raubt und zweitens den Wechsel zwischen den Schaltstufen nahezu unmerklich vornimmt. So macht schnelles Gleiten Spaß. Der Aufpreis ist mit 2035 Euro allerdings saftig.
Neu in der C-Klasse ist auch ein V6-Benziner, der seit Ende 2004 in der E-Klasse für Vortrieb sorgt. Er leistet 200 kW/272 PS und entwickelt ab 2400 U/min ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern. Damit übertrifft der neue C 350 das bisherige Sechszylindermodell C 320 in der Leistung um über 20 Prozent, während der Verbrauch nach Angaben von Mercedes um bis zu 0,7 Liter je 100 Kilometer sinkt. Auch hier ist die 7G-Tronic ein optimaler Partner, Mercedes bietet für die wenigen Kunden, die einen Handschalter wünschen, dennoch ein Sechsgang-Getriebe an. Mitte des Jahres wird eine "abgespeckte" Version des Motors als C 280 bei den Händlern Einzug halten.
Die Fahrleistungen können sich sehen lassen: Die Beschleunigung von 0 bis 100 km/h absolviert der neue C 350 in 6,4 Sekunden noch etwas flotter als der Diesel, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeriegelt. Der Verbrauch soll bei 9,5 Litern liegen, in der Praxis waren es bei einer ersten Ausfahrt knapp elf Liter, wobei zwischen den Zahnrädern des Wandlers ein knapper halber Liter zusätzlich verschwindet. Zur Technik: Der aus Aluminium hergestellte V6-Motor hat eine variable Nockenwellenverstellung für die Ein- und Auslassseite. Das soll sowohl die Leistung als auch das Drehmoment steigern und auch zur Verbrauchseinsparung beitragen. Zudem sind die Einlasskanäle mit so genannten Tumble-Klappen ausgestattet, die den Ansaugvorgang und die Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches verbessern. Sie schwenken im Teillastbereich auf und erhöhen dadurch die Turbulenz der Strömung in den Brennräumen. Das bewirkt je nach Drehzahl eine Kraftstoffersparnis von bis zu 0,2 Litern je 100 Kilometer – bei gleichzeitig verbesserter Laufruhe.
Die Laufruhe des neuen Spitzenmodells der Mercedes-Mittelklasse ist wirklich ein positives Erlebnis. Vom Motor dringt nur selten etwas in den gut verarbeiteten Innenraum. Dazu hat das Aggregat reichlich Kraft – immerhin darf es auch in den größeren Modellen der Marke werkeln. Mit der C-Klasse hat der Motor leichtes Spiel und macht das Auto zum echten Sportler, der sicher mehr in Petto hätte als die abgeregelten 250 km/h. Der Verbrauch geht dank der urwüchsigen Kraft des Motors und den Fahrleistungen in Ordnung. Für beide Top-Motoren kann der Kunde zwischen den Ausstattungsvarianten Avantgarde und Exlclusiv wählen, die bei den schwächeren Modellen Aufpreis kosten. 17-Zoll-Felgen sind Serie. Der C 350 steht als Limousine mit 39 498 Euro in der Preisliste. Der Kombi kostet ab 41 238 Euro.
Die sportlichste C-Klasse lässt sich mit der so genannten "Sport-Edition" auch optisch aufwerten. Das Paket kostet je nach Ausstattung mindestens 1680 Euro und bietet Features wie ein Dreispeichen-Lederlenkrad mit Daumenauflagen, einen silberfarbenen Schaltknauf, Fußmatten mit silberner Umrandung und Pedale mit schwarzen Gumminoppen, Aluminium-Zierteile in der Mittelkonsole oder Zifferblätter der Cockpit-Instrumente mit silberfarbenen Skalenringen. Auch an der Karosserie ist ein Hauch AMG nicht zu verleugnen, so dass der Preis für "Leistung=Optik" sicherlich seine Fans finden wird.
Von Stephan Bähnisch
25. Januar 2005. Quelle: Auto-Reporter

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