Mini

Vorstellung Mini Cooper Cabrio: Ein neues Kultauto

So fiel die Entscheidung für das Mini Cabrio nicht zuletzt auf Grund des Drucks der Kunden, die schon lange auf eine offene Version drängten. Jetzt kommt sie Anfang Juli auf den deutschen Markt, also Nii Cabrio für 18 300 Euro, als Mibi Cooper Cabrio für 20 000 Euro und im Herbst als Mini Cooper S Cabrio für 24 000 Euro.

Das Textildach beim Mini Cabrio faltet sich so zusammen, dass eine Persenning nicht notwendig ist. Foto: Auto-Reporter/BMW
Sir Alec Issigonis, Erfinder und Vater des Mini, hätte nur noch gestaunt. Der Gute hatte 1959 hatte die brillante Idee, soviel Platz wie möglich mit sowenig Blech wie nötig zu umgeben, das Ganze auf vier kleine Räder zu stellen, mit einem entsprechenden Motörchen zu versehen und auf die sich mobilisierende Menschheit loszulassen. Der Mini war geboren. Ganze 30 Monate benötigte Sir Alec, der während seines Studiums auf dem Battersea Technical College übrigens drei mal durch die Mathematikprüfung fiel, um die Idee zur Serienreife zu entwickeln. Seither ist die Idee tausendfach kopiert worden, doch sie behauptete sich wie jedes gute Original: Sie blieb unerreicht.

Und an diese Tradition soll der Mini der BMW Group nun auch als Cabrio anknüpfen und mit vier vollwertigen Sitzen in einem minimalisierten Inneren glänzen. Genau das soll es sein: klein, klasse und offen – mit elektrisch öffnendem Stoffverdeck und heizbarer Glas-Heckscheibe. In 15 Sekunden vollzieht sich die Metamorphose vom geschlossenen zum offenen Mini. Bis Tempo 120 km/h kann man das Dach vollautomatisch um 40 Zentimeter öffnen. Für die Sicherheit sorgen doppelte Überrollbügel aus Aluminiumrohren. Mit diesen simplen Eigenschaften soll das Cabrio ein Highlight in der Erfolgsgeschichte der Marke Mini werden.

Optisch fährt der bayrische Brite (oder britische Bayer) voll auf der Retro-Schiene. Tacho und Drehzahlmesser befinden sich im Blickfeld des Fahrers, die Mitte des Armaturenbretts -dort, wo beim seligen Ur-Mini das komplette Instrumentarium saß -dominiert ein riesiges Rundinstrument mit Anzeigen für Öldruck, Wassertemperatur und Tankinhalt oder das Display der Navigation. Das Fahrwerk mit Einzelradaufhängung rundum soll für ausgeprägte Fahrdynamik und hohe Agilität sorgen. ASC+T (Automatische Stabilitäts- und Traktionskontrolle) sorgt serienmäßig dafür, dass der Motor seine Kraft ordentlich auf die Straße bringt. Selbst im Grenzbereich neigt das Mini Cabrio nur minimal zum Untersteuern und vermittelt dem Fahrer hautnah, dass die schönste Verbindung zwischen zwei Punkten durchaus eine Kurve sein kann. Zumal die exzellente Lenkung ihren Teil zur Fahrfreude beiträgt. Dennoch, wer so zum Kurvenfressen auffordert, sollte für die Dynamische Stabilitäts-Kontrolle (DSC), die anderswo Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) heißt, nicht 470 Euro Aufpreis verlangen. Das ist nicht Premium.

Als Motorisierung steht zunächst ein 66kW/90 PS starker 1,6-Liter-Benziner zur Verfügung. Der Mini Cooper mit 85 kW/115 PS beschleunigt in 9,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h. Dennoch schwächelt ein wenig auf der Drehmomentseite: Mit seinen 150 Nm bei 4.500/min will er gedreht werden, was das Zeug hält, aber wenn man diese Regel befolgt, dann erledigt er seinen Job auch ordentlich. Für einen späteren Zeitpunkt des Jahres ist der Mini Cooper S mit 121 kW/165 PS geplant. Der Dieselmotor wird im offenen Mini nicht zum Einsatz kommen.

Sir Alec Issigonis hätte, nachdem er mit dem Staunen fertig gewesen wäre, seine Freude gehabt. Mit dem Mini Cabrio ist ein neues Kultauto geboren (RPB)

Von Rolf-Peter Bleeker

9. Mai 2004. Quelle: Auto-Reporter

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