40 Jahre Performance-Autos von AMG: Es sei ihnen gegönnt

Asterix hätte im heutigen Amerika keine Sekunden gezögert, seinen Kommentar über die Römer an die modernen Zeiten anzupassen: „Die spinnen, die Amis“, jedenfalls bei ihren Autos.

Möglicherweise hätte es dem Gallier im Kalifornien von heute angesichts der Nobelkutschen und Sportkarossen die Sprache verschlagen. Kein Luxusauto, dass hier nicht gleich im Dutzend über die Straßen rollte. Dabei wächst die Größe der Räder in demselben Maße, wie der Minirock der Begleiterin schrumpft, wobei glänzend und verchromt daherkommen – blond, langhaarig und jung die Damen, jung, groß, schwarz und stark die Autos, in denen sie zum Shopping gleiten oder gleiten lassen. Offen bleibt, was aus beiden wird, wenn sie erst einmal zu den Gebrauchten zählen.

Unter kalifornischer Sonnne

Audis sind in Kalifornien scheinbar seltener als Porsche. „Silvershadow“ ist hier keineswegs eine Beschreibung der Haarfarbe des Fahrers, sondern die Typenbezeichnung eines häufigen Gastes auf den Straßen von Hollywood, Bel Air, Santa Monica und Beverley Hills. Lamborghini, Ferrari, Bentley und Maybach konkurrieren aber noch häufiger als der eher konservative BMW-Brite um die Poleposition für den Spurt über die Viertelmeile bis zur nächsten Ampel.

Gefeiert wird in Übersee

In diesem Umfeld lebt auch die sportliche Edel-Tochter von Mercedes-Benz nicht schlecht, kein Wunder, dass man vor diesem Hintergrund das 40-jährige Bestehen lieber in Los Angeles begeht als im Schwäbischen, wo Sparsamkeit hochgehalten und Luxus-Fahrzeuge entschieden häufiger produziert als gefahren werden. Hier in Kalifornien spielt die Musik eine andere Melodie als daheim. Hier hebt sich die normale S-Klasse zu wenig vom üblichen Geschehen auf den Straßen ab. Hier muss es ein AMG sein.

Bescheidenheit ist keine Zier…

Seit zwei Jahrzehnten haben die Amerikaner die AMG-Fahrzeuge auf dem Radarschirm. Heute wird fast jeder zweite AMG in die USA geliefert. In Deutschland bleiben nur wenig mehr als zehn Prozent. Mehr scheinen als sein. Diese Einstellung geht den rund 400 Werkern und noch einmal rund 400 Entwicklern in der AMG-Heimat Affalterbach sicher ab. Aber mit ihrem Hang zur Selbstdarstellung mit Hilfe eines Autos erhalten die Amerikaner – und nicht nur die – wertvolle Arbeitsplätze in Deutschland. Es lebe Kalifornien, aber ebenso die weiteren AMG-Hochburgen im vorderen und hinteren Orient! Vielerorts zeigt man eben per Auto mit Stolz, was man erreicht hat. Bescheidenheit schmückt eben doch nicht.

Umfassendes Produktprogramm steht bereit

Seit der Übernahme in die Mercedes Car Group in einem ersten Schritt 1999 und insgesamt im Januar 2005 hat sich das Selbstverständnis bei AMG geändert. Das Unternehmen wuchs vom bevorzugten Mercedes-Benz-Veredler zu einem Automobilhersteller edler und starker Automobile auf der Basis von Mercedes-Benz-Modellen. Ein solch umfassendes Produktprogramm wie heute haben die Affalterbacher noch nie anbieten können.

Schnellster offener Viersitzer mit Renntauglichkeit

Bei den normalen AMG-Produkten muss sich der Kunde nicht entscheiden, ob er Leistung satt oder reichlich Komfort sein eigen nennen möchte. Er bekommt beides – wenn er will, sogar im Überfluss. Wem dieser normale AMG noch nicht reicht, der kann sich bei den Fahrzeugen der „Signiture Serie“ umtun, die auf extreme Sportlichkeit abzielt, wie zum Beispiel beim CLK DTM AMG Cabrio, das von null auf 100 km/h in vier Sekunden beschleunigt und schneller als 300 km/h fährt. AMG bezeichnet dieses Cabrio als den schnellsten offenen Viersitzer mit Renntauglichkeit.

„Black Series“

Renntauglichkeit bescheinigt AMG erst recht den Modellen der „Black Series“. Ein neues Beispiel dafür stellte das Unternehmen jetzt in Kalifornien vor, den SLK AMG Black Series mit 45 Kilogramm weniger Gewicht unter anderem dank Einsatz von Karbon und dafür ein paar Zusatz-PS und ein paar Newtonmeter mehr Drehmoment. Das Leistungsgewicht liegt bei 3,6 Kilogramm pro PS.

„Edition“-Modelle

Ganz etwas besonderes stellen die „Edition“-Modelle dar wie der CLS 55 AMG „IWC Ingenieur“ mit limitierter Stückzahl. Diese Serie ist leider bereits ausverkauft, ebenso wie die Serien zum 40. Gründungstag des Unternehmens.

AMG baut alles…

Aber das heißt nicht, dass ein solch exklusives Angebot nicht noch zu toppen wäre. Das AMG Perfomance-Studio baut alles, auch das ganz besondere Einzelexemplar für nur einen Kunden, der sich das leisten will. An Kunden mangelt es AMG offenbar nicht, auch nicht an solchen, die das Performance-Studio für sich arbeiten lassen.

Asterix und die Kalifornier. Sollte sich der Gallier je längere Zeit in Kalifornien aufhalten, würde er lernen, dass „spinnen“ hier ein anderes Wort für das Ausleben von Individualität. Kreativität und offenem Bekenntnis für Reichtum ist, also mitnichten etwas mit Dummheit zu tun hat. Der Menschenschlag an der amerikanischen Westküste ist die große Geste gewöhnt und liebt sie. Gönnen wir es ihnen, AMG und den anderen Edelfahrzeug-Herstellern – ohne Neid.

(ar/Sm)

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