Volvo

50 Jahre Volvo Amazon Kombi

Volvo feiert den 50. Geburtstag eines Modells, der für nicht wenige Fans eines der schönsten Modelle der Marke überhaupt ist: Elegant, einzigartig und exklusiv, so wurde der Amazon Kombi vor 50 Jahren angekündigt, der erstmals auf der Stockholm Motor Show am 17. Februar 1962 präsentiert wurde.

Mit seiner geteilten Heckklappe und den großen Fenstern an den hinteren Türen entsprach der Kombi dem Stil der Zeit. Im Gegensatz zum weiterhin parallel angebotenen Duett war der P 220 (wie er offiziell hieß) [foto id=“404815″ size=“small“ position=“left“]ein Fünftürer, der die Metamorphose vom praktischen Lastesel hin zum vielseitigen und großzügigen Kombi vollzogen hatte. Und er war der sicherste Kombi seiner Zeit, denn er verfügte über eine Vielzahl von damals ungewöhnlichen Sicherheitsstandards. Insgesamt wurden zwischen 1962 und 1969 mehr als 73 000 Einheiten des Volvo Amazon Kombi gefertigt.

Parallel zum neuen Amazon Kombi bot der schwedische Hersteller auch den seit 1953 gebauten und mehrfach überarbeiteten Volvo Duett weiter an, der im Vergleich zu herkömmlichen Kombimodellen über eine überproportional hohe Laderaumkapazität verfügt. Der neue Volvo Amazon wiederum präsentierte sich als moderner Kombi, der besonders für Familien äußerst attraktiv war. Doch auch Außendienstmitarbeiter und Handwerker schätzten den Wagen, da er dank der zweigeteilten Heckklappe und dem leichten Zugang zum großzügigen Laderaum einfach zu be- und entladen war. Im Gegensatz zum Duett war der Amazon Kombi der entsprechenden Limousine in puncto Komfort und Fahrverhalten ebenbürtig. Da der Fünftürer auch nur geringfügig schwerer war, erreichte er fast die Fahrleistungen der Limousine. Bei einem Fahrzeuggewicht von 1250 Kilogramm schaffte er mit seinem 75-PS-Motor beachtliche 140 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Bis zur B-Säule waren Limousine und Kombi praktisch identisch. Doch ab der B-Säule unterschieden sich die beiden Karosserievarianten völlig, da die hintere Aufhängung beim Kombi umkonstruiert werden [foto id=“404816″ size=“small“ position=“right“]musste, um den Wagenboden abzusenken. Der hintere Teil der Karosserie war auf einem Rahmen aus kräftigen Kastenprofilen aufgebaut. Der Laderaum maß mit heruntergeklappter Rückbank 183 Zentimeter bei 126 Zentimeter Breite. Die Nutzlast betrug 490 Kilogramm.

Der damalige Preis für die Einstiegsversion mit 75-PS-Motor betrug 14 475 schwedische Kronen (SEK ) zuzüglich Mehrwertsteuer – das waren rund 1000 SEK mehr als bei der Amazon Limousine. Eine Summe, die auf heutige Verhältnisse übertragen in etwa 160.000 SEK und damit umgerechnet etwa 18 000 Euro entsprechen würde.

Mit dem neuen Amazon Kombi zog erstmals ein Fahrzeugkonzept ins Segment ein, das auf der Karosserieplattform eines Personenwagens und nicht auf einem Transporter-Chassis mit separatem Rahmen [foto id=“404817″ size=“small“ position=“left“]basierte. Zu den Highlights gehörte auch der vielseitige Nutzwert des neuen Volvo Modells. Aufgrund seiner großzügigen Abmessungen konnte der Laderaum beispielsweise auch als Schlaflager genutzt werden – für die damalige Zeit ein bemerkenswert vorteilhaftes Ausstattungsmerkmal.

Volvo-Chefdesigner Jan Wilsgaard gelang es, die Linienführung der Limousine weitgehend zu erhalten. Auf Höhe der B-Säule wurde die Karosserie verstärkt, um die Steifigkeit zu optimieren. Der obere Teil der hinteren Türen folgte der Dachlinie in ihrem geraden Verlauf, wobei nur die Scheibenrahmen neu gestaltet werden mussten. Die übrigen Bestandteile der Türen wurden von der Limousine übernommen.

Wie auch die zwei- und viertürigen Varianten der Amazon blieb auch der Kombi über die Jahre hinweg im Design unverändert. Technisch profitierte er aber sehr wohl von den Neuentwicklungen bei Volvo. 1964 wurden die vorderen Trommelbremsen durch Scheibenbremsen mit Bremskraftverstärker ersetzt und [foto id=“404818″ size=“small“ position=“right“]außerdem die Sitze weiter optimiert. 1968 folgte die Einführung von kontrolliert nachgebenden Sicherheitslenksäulen. Außerdem wurde die Motorleistung der stärksten Modellvariante auf 115 PS erhöht. In den USA feierten die ersten Abgaskontrollsysteme Premiere.

1969 wurde der neue B20 Motor eingeführt. Am Produktionsende des Volvo Amazon Kombi wurde auch die Fertigung des Duett eingestellt. Kombi-Fans wurden fortan mit dem Volvo 145 bedient, der kurz zuvor präsentiert wurde und in zwei Varianten erhältlich war.[foto id=“404819″ size=“small“ position=“left“]

Obwohl Kombis in der Regel härter beansprucht wurden als Limousinen, existieren auch heute noch zahlreiche Exemplare des Amazon Kombi aus den ersten Produktionsjahren. Besonders begehrt unter Sammlern sind Fahrzeuge der Baujahre 1965 bis 1967. Gut erhaltene Exemplare werden selten verkauft und erzielen höhere Preise als die Limousinen – mit Ausnahme des 123 GT. Der letzte Amazon Kombi, der vom Band lief, mit der Fahrgestellnummer 73 220 steht heute im Volvo-Museum in Göteborg. Das dunkelblau lackierte Fahrzeug verließ die Werkshallen am 15. Oktober 1969.

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