Audi

Audi A3 Sportback: Ambitionierte Aufstellung

Der neue Ingolstädter erinnert äußerlich tatsächlich ein wenig an ein Coupé – ohne jedoch eines zu sein. Das liegt daran, dass es die Designer geschafft haben, die Anmutung sportiver Eleganz mit der faktischen Vielseitigkeit einer fünftürigen Limousine zu verknüpfen, und so bleibt ein erster Eindruck voll einprägsamer Dynamik.
Audi A3 Sportback Foto: Auto-Reporter
Technisch untermauert Audi seinen selbst gestellten und vor gut einem Jahr von Vorstandschef Dr. Martin Winterkorn formulierten Anspruch nach den höheren Weihen des Marktes: "Wer in der ersten Liga mitspielen will, der muss sich entsprechend ambitioniert aufstellen." Punktum. Und diesem Postulat folgt Audi auch bei A3 Sportback.
Auf den ersten Blick wird klar, dass der neue A3 Sportback die neue Audi-Designsprache fortschreibt: Man schaut ins neue Gesicht mit dem Trapez des "Singleframe-Kühlergrills", (dessen Design sich übrigens in den neuen Lenkrädern wieder finden), das ihm ein hohes Maß von optischer Aggressivität verleiht. Die nach hinten Coupé-typisch leicht abfallende Silhouette des A3 Sportback greift die Linienführung des Dreitürers auf, und das dritte Seitenfenster setzt eine optisches Ausrufungszeichen in die Seitenansicht. Gesamteindruck: Der Typ sieht wirklich gut aus.
Im Vergleich zum bisherigen A3 Fünftürer profitieren beim Sportback besonders die Fondpassagiere von einer deutlich verbesserten Kniefreiheit (+40 Millimeter). Aber zusätzlich bietet der Sportback nicht nur zwei Türen, sondern auch mehr Raum und Variabilität. Im Gepäckraum stehen 370 Liter (bei umgeklappter Rückbank: 1.120 Liter) Volumen zur Verfügung. Die asymmetrisch umklappbaren Rücksitzlehnen und eine Menge Gepäckraum- und Ablagepakete geben dem A3 Sportback jenes hohe Maß an Flexibilität, das ein Auto braucht, um auch höchst spezifische Wünsche seines Eigners zu erfüllen.
Fünf Benzinmotoren – vom 1.6 mit 75 kW (102 PS) über 1.6 FSI mit 85 kW (115 PS), 2.0 FSI mit 110 kW (150 PS), 2.0 TFSI mit 147 kW (200 PS) bis hin zum 184 kW (250 PS) starken Topaggregat 3.2 V6 – gönnt sich die Angebotspalette keine Lücke. Abgerundet wird sie von den beiden Dieselmotoren 1.9 TDI mit 77 kW (105 PS) und 2.0 TDI mit 103 kW (140 PS). Alle Motoren unterbieten die Grenzwerte der EU4-Norm. Wahlweise gibt es Front- oder den permanentem Allradantrieb quattro.
Seine Weltpremiere erlebt im A3 Sportback ein neuer FSI-Motor: Der 2.0 TFSI, ein Vierzylinder mit Turbolader und Ladeluftkühler, leistet 147 kW (200 PS). Das ansehnliche Drehmoment von 280 Nm steht im breiten Bereich zwischen 1.800 und 5.000/min zur Verfügung. Und das Triebwerk kommt mächtig zur Sache. Für den klassischen Sprint aus dem Stand auf 100 km/h-Sprint braucht der A3 Sportback 2.0 TFSI mit DSG-Getriebe ganze 7,0 Sekunden, und erst bei 236 km/h endet jeder weitere Vortrieb. Trotz aller Dynamik verbraucht pro 100 Kilometer ganze 7,7 Liter Super da darf man sich doch verwundert die Augen reiben. Der neue Motor ist zugleich der weltweit erste Serienmotor, der FSI-Benzindirekteinspritzung und Turboaufladung kombiniert. Diese Technik kommt auch im Le Mans-Sieger Audi R8 zum Einsatz. Einbisschen lässt er seine Herkunft spüren, denn besonders in Verbindung mit den exzellenten DSG animiert er zu einem nennen wir es einmal "ambitionierten Fahrstil". Man freut sich auf die nächste Kurve, auf die nächste Ecke, in deren Scheitelpunkt man wieder mit geöffnetem Lenkwinkel aufs Gas gehen und voll heraus beschleunigen kann.
Getoppt wird die praktische Leistungsfähigkeit nur noch vom 3.2 V6: In Verbindung mit dem DSG fegt der Spitzen-Sportback in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, und er schafft es auch bis zur Abregelgrenze von 250 km/h. Doch das ist von mehr theoretischem Interesse, denn der V6 ist ein Komfortmotor, der längst nicht über diese spitze Leistungsabgabe verfügt wie der aufgeladene FSI, dem der Turbo mit maximal 0,8 bar sein zusätzliches Leben einhaucht.
Je nach Motorvariante gibt es serienmäßig ein Fünf- oder Sechsganggetriebe, und obendrauf und optional ein technisches Schmankerl für den 3.2 quattro, den 2.0 TFSI und den 2.0 TDI: Das direkt schaltende Sportgetriebe DSG erlaubt über eine automatisierte Doppelkupplung blitzschnelle Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung. DSG verbindet ein konventionelles Sechsganggetriebe mit einem Automatikmodus. Durch die Verwendung einer Doppel-Lamellenkupplung mit komplexer elektro-hydraulischer Regelung können zwei Gänge gleichzeitig eingelegt sein. Bevor der Fahrer schalten muss, wählt die Elektronik bei offener Kupplung den nächsten Gang vor. Das Öffnen der Kupplung des aktivierten Ganges und das Schließen der Kupplung des nächsten Ganges überschneiden sich also. Dadurch findet der Gangwechsel unter Last und bei permanentem Kraftfluss statt. Der Fahrer wechselt die Gänge wahlweise sequenziell mit dem Schalthebel oder Wippen am Lenkrad. Im Automatik-Modus kann er in das sportliche Schaltprogramm S mit deutlich späteren Schaltpunkten und früheren Rückschaltungen sowie kürzeren Schaltzeiten wechseln. Das System kommt ohne kraftraubenden Drehmomentwandler aus, und deshalb kommen Dynamik und Kraftstoffverbrauch denen eines Schaltgetriebes gleich.
Im A3 Sportback kommt auch die elektromechanische Lenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Servounterstützung. Sie gibt dem Fahrer ein direkteres Gefühl für den Straßenzustand, gleichzeitig reagiert die Lenkung direkter und leichtgängiger. Beide Elemente leisten ihr Beiträge zur Einlösung eines weiteren Audi-Versprechens: Der A3 Sportback sei, so verkünden die Ingolstädter, "Fahrspaß in einer neuen Form".
Dazu verfügt der Sportback eh über alle Voraussetzungen. Er basiert auf dem dreitürigen A3, mit dem er Antrieb, Fahrwerk und Radstand und somit auch die sportlichen Qualitäten und die Athletik teilt. Das Fahrwerk mit der McPherson-Vorderachse und der Vierlenker-Einzelradaufhängung hinten beflügelt die Fahrdynamik. So meistert der A3 Sportback nicht nur alle fahrdynamischen Anforderungen locker und souverän, es macht auch noch richtig Spaß, ihm das schnelle Durchmessen auch enger Kurven abzuverlangen. Die direkte Stabilisatoren-Anbindung am Federbein minimiert die Karosseriebewegungen um die Längsachse, und dadurch glänzt der Audi A3 Sportback sogar beim Fahrkomfort.
Rundum komplett ist die Sicherheitsausstattung: Neben dem elektronischen Stabilisierungsprogramm ESP sind auch Vordersitze mit crashaktiver Kopfstütze und das Kopfairbagsystem Sideguard an Bord. Zur Serienausstattung im A3 Sportback zählen elektrische Fensterheber vorne und hinten sowie eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung. Selbstverständlich für den A3 Sportback sind Sicherheitsfeatures wie das elektronische Stabilisierungsprogramm ESP, die Vordersitze mit aktiven Kopfstützen, optische und akustische Gurttrageerinnerung, Front- und Seitenairbags für die vorderen Insassen oder das Kopfairbagsystem sideguard, das vorne und hinten außen sitzende Passagiere gleichermaßen schützt.
Drei Modell-Linienstehen zur Wahl: die Basis "Attraction", die sportliche "Ambition" und die luxuriöse "Ambiente". Und da wir uns im "Premiumsegment der Kompakten" befinden, das "der A3 begründet hat", gibt es jede Menge Premium-Schmankerl wie DVD-Navigation mit Bildschirm, Seitenairbags für Fondpassagiere, elektrische Sitzverstellung, das großflächige Glasdach open sky: Das lässt doppelt so viel Licht in den Sportback wie dies ein normales Schiebedach täte. Überflüssig zu erwähnen, dass es die nur optionale gibt. Auch praktische Accessoires für Pistenfans wie die Durchladeeinrichtung mit herausnehmbarem Skisack (Audi behauptet, da passten zwei Snowboards hindurch) lassen sich die Ingolstädter extra bezahlen. Möge der kompakte Premium-Kunde seine kompakt bestückte Brieftasche öffnen, auf dass er seine kompakten Premiumwünsche erfülle und seine Premiumbefindlichkeiten optimiere.
Und die muss er recht weit öffnen, denn ein Ingolstädter Grundprinzip gilt auch für den Sportback: Ein Sonderangebot war er nicht. Die Preise beginnen bei 19.700 Euro für den ziemlich naturbelassenen Basis-Sportback 1.6. Der TFSI mit DSG kostet mit 29.000 Euro fast zehntausend mehr, und für den Spitzen-Sportback 3.2 quattro mit DSG erwarten die Ingolstädter 33.900 Euro. Optional gesehen gibt es nach oben eine Grenze. Am 3. September beginnt der Verkauf in Deutschland, wo Audi etwa 29.000 Einheiten pro Jahr absetzen möchte. Ist halt eine ambitionierte Aufstellung, der Audi A3 Sportback. (RPB)
Von Rolf-Peter Bleeker
24. Juli 2004, Quelle: Auto-Reporter

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