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Audi-Alpen-Tour – Gipfelsturm auf allen Vieren

Vergessen sind Berufsverkehr, notorische Drängler und Autobahnbaustellen: Unter tiefblauem Himmel Höhenluft einatmen während man ganz entspannt mal liebliche, mal urzeitliche Landschaften durchquert. Das sind die Glücksmomente am Steuer, die daran erinnern, dass das Auto durchaus eine feine Erfindung sein kann. Zur mittlerweile vierten Auflage der großen Tour bat Audi diesmal nicht in die USA oder nach China, sondern quasi vor die Haustür ins zentrale Gebirgsmassiv Europas mit seiner Kette grandioser Straßen. Über 4.400 Kilometer durch sechs Länder und hinauf auf 44 Bergpässe war das Pensum, das man sich für die Alpen-Tour vorgenommen hatte. Ideales Terrain also für die vier neuesten RS-Modelle aus der Leistungsschmiede der Audi Quattro GmbH, die hier ihre Ausdauer und ihre Kletterkünste beweisen sollten.

Als 1980 der kantige Quattro auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt wurde, war die Zeit der klassischen Bergrennen längst vorbei. Aber das 200 PS starke Coupé von Audi sollte nicht nur den Rallyesport verändern. Denn mit ihm blieb der Allradantrieb nicht allein den Geländewagen überlassen, sondern sorgte erstmals auch bei den anderen Modelle für Traktion und Vortrieb auf allen Vieren. Nutzte der Ur-Quattro noch ein Kegelrad-Mittendifferenzial, das die Kräfte 50:50 verteilte, so bewegen sich heute die Allradmodelle aus Ingolstadt mit einem Sportdifferenzial, das im Verhältnis 40:60 die Momente an der Hinterachse bedarfsgerecht verteilt. Über fünf Millionen Fahrzeuge mit den Genen des Ur-Ahnen hat Audi seither verkauft. Über 40 Prozent der Käufer entscheiden sich mittlerweile für das Signet Quattro.[foto id=“484810″ size=“small“ position=“right“]

Dass das Audi Sport Quattro Concept, das kürzlich auf der IAA betrachtet werden konnte, tatsächlich so gebaut wird, bleibt fraglich. Aber da war sie tatsächlich wieder nach 30 Jahren, diese charakteristische kantige Linienführung, die Richtung Heck auskragt. Welches völlig neue Fahrerlebnis der Ur-Quattro vor einer Generation geboten haben muss, kann man ganz einfach nachvollziehen, wenn man auf steilen Passstraßen aus engen Kehren heraus beschleunigt, ohne dass das Heck unmittelbar seine berühmte Eigendynamik entwickelt, weil der Vorwärtsdrang auf beide Achsen verteilt ist. Und welchen Vorteil unter widrigsten Rallyebedingungen es großen Piloten wie Walter Röhrl erlaubt haben muss.

Vom Ur-Quattro und seinem Nebenbuhler dem Sport-Quattro mit kürzerem Radstand spannt sich der Bogen bis zu den vier neuesten Exemplaren aus der Hochleistungsschmiede der Quattro GmbH: das Audi RS 5 Cabriolet, der RS 6 Avant, das Topmodell RS 7 Sportback und als erster SUV der Marke der kleine RS Q3, der hier vor seiner Auslieferung im November ausgiebig Höhenluft einatmen konnte.[foto id=“484811″ size=“small“ position=“left“]

Mit einem Leistungsvolumen zwischen 228 kW/310 PS für den kompakten Hochbeiner aus der A3-Familie und 412 kW/560 PS für das fünftürige A7 Coupé stand das Erreichen der Passhöhen zwischen Österreich und Frankreich natürlich außer Frage. Für alle Fälle hatte man aber bei Audi noch jeweils einen Satz Winterreifen in den Tour-Rucksack gepackt, denn wie jeder Bergfan aus eigener Erfahrung weiß, schlägt das Wetter in luftigen Höhen umso heftiger um. Bei freundlich milden Temperaturen und trockenen Straßen konnte die motorisierte Seilschaft allerdings ihre volle Dynamik ausspielen.

Als Benjamin in RS-Montur musste sich auch der um 25 Millimeter abgesenkte Q3-Athlet in den Alpen beweisen. Wobei er als schickes Lifestyle-Statement sowieso nie für das ungezähmte Gelände jenseits der Straßen gebaut wurde. Mit dem eigens modifizierten 2.5 TFSI – dem schon aus dem RS TT bekannten aufgeladenen Fünfzylinder – dürfte sich der kleine Power-Crossover mit über 300 PS derzeit an der Spitze des populären Segments behaupten. Auch was den Preis von 54.600 Euro betrifft. Zur Premiere spendierten die Quattro-Ingenieure zum Fahrdynamiksystem Audi Drive Select auch gleich die Siebengang S tronic. Verlässt man die Landstraßen- und autobahntaugliche Komfortzone und schaltet in den dynamischen Modus, trimmt der RS Q3 auf Befehl seine Kennlinien und quittiert die athletischere Gangart mit einem kernigen Sound. Dass er bei aller elektronisch geregelten Dynamik leicht merkliche Lastwechsel in den engen Kehren vollführt, ist seinem höheren Aufbau geschuldet, tut der Faszination der Alpentour aber keinen Abbruch.

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