auto.de-Vergleichstest: Citroën C3 Picasso, Kia Soul und Nissan Note

Von auto.de-Redaktuer Ingo Koecher

Für unseren Vergleichstest haben wir uns drei Kandidaten aus dem Segment Mini-Van geholt: Einen Citroën C3 Picasso, einen Kia Soul und den Nissan Note. Alle drei sollen neben praktischen Qualitäten jede Menge Image für den Halter bieten. Ob sie diesem Anspruch gerecht werden und was sie sonst noch an Vorzügen mitbringen, wird unser Vergleichstest zeigen.

Citroën C3 Picasso

Was erwartete man bei der Wahl eines Citroën? Und dabei ist es unwesentlich, um welches Modell es sich handelt. Das gewisse Etwas. Esprit muss er haben und Chic soll er sein.

Silhouette & Interieur

Der französische Mini-Van wirkt mit seiner Silhouette frisch und dynamisch. Die der A-Säule vorgelagerten Seitenscheiben und die sich weit in die Heckpartie erstreckende Glasfront lassen den Citroën C3 Picasso optisch weitaus größer erscheinen, als er mit seinen 4,08 Meter Länge, 1,77 Meter Breite und 1,63 Meter Höhe tatsächlich ist. Und die gefühlte Größe setzt sich im Inneren fort. Durch die hohe Dachlinie stellt sich im Innenraum schnell Van-Feeling ein. Die Auswahl der Materialien und deren Verarbeitung sind durchweg gut. Und das gewisse [foto id=“119032″ size=“small“ position=“right“]Quäntchen des Besonderen bietet der Franzose auch. So befinden sich alle notwendigen Anzeigen als zentrales dreiteilig strukturiertes Element in der Mitte des Armaturenbretts, weit vorgelagert an der Scheibe. Links erhält der Fahrer alle Informationen über Geschwindigkeit, Kraftstoffanzeige, Kilometerlaufleistung, über die Mittelanzeige wird das Radio bedient und rechts stehen fahrzeugrelevante Daten zur Verfügung. Die Anmutung des zweifarbig gestalteten Cockpits ist angenehm, die Materialkombination stimmig.

Retro-Chic liefert die aufgeräumte Mittelkonsole mit den Knöpfen zur Bedienung von Radio und Temperatur sowie dem sie beherbergenden runden Schaltknauf. Wir fühlten uns recht schnell an den Fiat 500 erinnert, der mit den ähnlichen Stilelementen spielt. Die Luftauslässe, vier an der Zahl, sind gerahmt von gebürsteten Aluminiumapplikationen und das klassische Dreispeicherlenkrad beherbergt in seiner Mitte das Citroën-Emblem.

Auch im Fond ist der Platz üppig bemessen. Reichlich Ablagen, und, optional als „Reise-Paket“ für 350 Euro buchbar, gibt es Klapptische mit Beleuchtung, die an den Lehnen der Vordersitze befestigt sind. Zudem lassen sich die Lehnen der teilbaren Rückbank verstellen. Ablagemöglichkeiten bietet der C3 in ausreichender Zahl. Das Gestühl hat durchaus Langstreckenqualität. Fahrverhalten und Handling war durchweg in Ordnung. Der 80 kW/109 PS 4-Takt-Dieselmotor HDi 110 sorgt für angemessenen Vortrieb.

Video: Citroen C 3 Picasso

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Weiter auf Seite 2: Kia Soul

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Kia Soul

Mit dem Soul bringt Kia erstmals ein Fahrzeug auf den Mark, dass wie kaum ein anderes der Marke Lifestyle und Fun vermitteln soll. Der Mini-Van, dessen Outfit eher dem eines kleinen SUV ähnelt, soll neue Kunden an die Marke binden. Und die Chancen, dass zu schaffen, stehe nicht schlecht.

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Exterieur

In der Linienführung präsentiert sich uns der Koreaner dynamisch und frisch. Rundungen sucht man am Crossover vergeblich. Für die Gestaltung des Soul machten die Koreaner keinen geringeren zum Chef-Designer, als Peter Schreyer, der zuvor den Audi TT und den VW Beetle kreierte.

Interieur & Aggregat

Die Materialauswahl im Inneren konnte uns jedoch nicht überzeugen. Wenig ansprechende Hartplastikflächen dominieren den Innenraum. Das Raumgefühl an sich war dennoch überzeugend, das Gestühl bot ausreichend Sitzkomfort. Auch die Plätze im Fond wurden mit reichlich Platz bedacht. Als wir den Soul jedoch in Bewegung [foto id=“119034″ size=“small“ position=“right“]setzten, viel uns auf, dass das Fahrwerk recht sportlich ausgerichtet war. Hier hätten wir uns etwas mehr Komfort gewünscht. Die Option, zwischen sportlichem und komfortablem Fahrwerksmodus zu wechseln, haben wir vermisst. Der 93 kW/126 PS leistende 1,6-Liter Direkteinspritzer bietet ausreichend Vorschub. Straßenlage und Handling des 4,10 Meter langen, 1,78 Meter breiten und 1,61 Meter hohen Kia Soul waren gut. Das Ladevolumen lässt sich von 340 Liter auf 1.258 Liter erweitern. Kleinteile können unterhalb des Kofferraumbodens in kleine Fächer verstaut werden. So rutschen sie währen der Fahrt nicht herum und sind darüber hinaus vor fremden Blicken geschützt.

Das straff abgestimmte Fahrwerk sowie der Hartplastikcharme des Innenraums sind sicherlich auch dem moderaten Preis geschuldet. Dennoch sollte hier etwas nachgebessert werden.

Video: Kia Soul

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Weiter auf Seite 3: Nissan Note; Fazit; techn. Daten und Preise

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Nissan Note

Der im englischen Nissan-Werk in Sunderland gebaute Note ist der dritte im Bunde, den wir aus dem Segment der Mini-Van unserem Vergleichstest einbeziehen wollen. 2009 wurde das seit 2006 angebotene Modell einer Überarbeitung unterzogen. Der Nissan Note präsentiert sich uns als gefälliger Familienwagen, der reichlich Platz im Inneren bereitzuhalten scheint.

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Linienführung & Innenraum

Auffällig an der Frontpartie sind die sich weit in die Flanken erstreckenden Scheinwerfer, am Heck die originell angeordneten Rückscheinwerfer. Die harmonische Linienführung wirkt gefällig und zeitgemäß. Der Innenraum überzeugte mit stimmiger Materialauswahl und -verarbeitung. Wie bereits beim Citroën C3 Picasso und dem Kia [foto id=“119036″ size=“small“ position=“right“]Soul, ragt auch im Nissan Note das Armaturenbrett weit nach vorn und vermittelt so ein großzügiges Raumgefühl. Das Platzangebot im Fond war gut, die optional im Topmodell Tekna angebotenen herunter klappbaren Tische ausgesprochen praktisch.

Aggregat

Der Turbodiesel-Direkteinspritzer leistete 76 kW/103 PS. Lediglich beim dieseltypischen Nageln hätten wir uns gewünscht, dass der Sound nicht so unmittelbar in den Fahrgastraum übertragen worden wäre. Hinsichtlich Handling und Straßenlage bot der Nissan Note keine Kritikpunkte. Er ist kein Rennwagen, bringt seine Insassen jedoch zuverlässig und komfortabel ans Ziel.

Video: Nissan Note

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Fazit

Das Fahrzeugkonzept des Mini-Van konnte uns bei allen drei Modellen überzeugen. Uneingeschränkt positiv schneidet in unserem Test der Citroën C3 Picasso ab. Das Preis-Leistungsverhältnis ist stimmig, Verarbeitung und Fahreigenschaften sind gut. Auch der Nissan Note konnte überzeugen. Bei der Dieselversion wäre eine bessere Abschirmung des Motorgeräuschs vom Innenraum wünschenswert. Fahreigenschaften und Komfort entsprachen den an die Klasse gemachten Erwartungen. Der Kia Soul konnte uns nur zum Teil überzeugen. Zum einen empfanden wir die mit Hartplastik vorgenommene Innenraumgestaltung als wenig ansprechend, zum anderen war das straff abgestimmte Fahrwerk wenig angenehm. Das Fahrzeugkonzept der Mischung aus SUV und Mini-Van hingegen empfanden wir als stimmig.

Die Preisgestaltung ermöglicht bei allen drei Modellen einen Einstieg für unter 20.000 Euro. Für diesen Preis erhält der Kunde ein solides Fahrzeug mit großem Raumangebot und angemessenem Komfort.

 

Citroën C3 Picasso

 
Länge/Breite/Höhe: 4078 mm/1766 mm/1672 mm
Motor: 80 kW/109 PS 4-Takt-Dieselmotor HDi 110 FAP
Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 12,4 Sekunden
Verbrauch: 5 l/100 km (im Mittel)
Ladevolumen: 500 – 1506 Liter
Einstiegspreis: ab 15.150 Euro
Topmodell: ab 22.050 Euro
Kia Soul

 
Länge/Breite/Höhe: 4105 mm/1785 mm/1610 mm
Motor: 93 kW/126 PS 1.6 Benzin-Direkteinspritzer
Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 11 Sekunden
Verbrauch: 6,5 l/100 km (im Mittel)
Ladevolumen: 340 – 1258 Liter
Einstiegspreis: ab 15.900 Euro
Topmodell: ab 20.725 Euro
Nissan Note

 
Länge/Breite/Höhe: 4100 mm/1691 mm/1550 mm
Motor: 76 kW/103 PS Benzin-Direkteinspritzer
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 11,1 Sekunden
Verbrauch: 5,1 l/100 km (im Mittel)
Ladevolumen: 280 bis 1332 Liter
Einstiegspreis: ab 14.290 Euro
Topmodell: ab 22.490 Euro

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