Auto Shanghai 2013: China liebt europäischen Luxus

Exotischer Luxus – das sind am anderen Ende der Welt große Autos aus hiesiger Produktion. Europäische Hersteller haben das längst erkannt und präsentieren gerade ihre Luxusmodelle gerne auf der „Auto Shanghai“. Glaubt man Marktprognosen, so profitieren in den kommenden Jahren vor allem die deutschen Autobauer.

Zwanzig Mal mehr Fahrzeuge als noch im Jahr 2000 kaufen die Chinesen heute. Wer das Geld hat, gönnt sich ein exotisches Modell – also keines von einem einheimischen Hersteller. Das spiegelt sich auch in den Messeständen der „Auto Shanghai“: Die schönsten Auftritte stammen vom ausländischen Wettbewerb.

Die Messe ist 2013 zum Beispiel die erste Messeplattform für den modifizierten Porsche Panamera, der nach dem Facelift eine neue Balance zwischen Umweltverträglichkeit und Performance bieten soll. Das jetzt auch in einer Langversion lieferbare Porsche-Flaggschiff ist sowohl in der Ausführung mit mehr Beinfreiheit hinten als auch mit unterstützendem E-Motor zu sechsstelligen Europreisen zu haben. Mercedes passt sich den Bedürfnissen des chinesischen Marktes ebenfalls an. In der [foto id=“463408″ size=“small“ position=“left“]chinesischen Hafenmetropole präsentieren die Stuttgarter eine Langversion der E-Klasse, die ausschließlich für den dortigen Markt produziert wird.

„Mit zunehmendem Wohlstand in den Städten der zweiten und dritten Reihe nimmt die Nachfrage nach Premium-Fahrzeugen auch deutscher Hersteller weiter zu“, beschreibt Felix Kuhnert, Marktexperte der Unternehmensberater PricewaterhouseCoopers (PwC) die Situation. Deren Prognosen zufolge könnte die Produktion von deutschen Premium-Fahrzeugen in China in den nächsten Jahren im Schnitt rund zehn Prozent wachsen.

Dass auch die anderen europäischen Luxus-Hersteller ein Stück vom Glückskeks wollen, wird in Shanghai deutlich: Maserati zum Beispiel, die mit dem Ghibli eine echte Weltpremiere zeigten. Dass Fiats italienische Nobeltochter die neu kreierte obere Mittelklasse ausgerechnet in China erstmalig präsentiert, darf als Indikator gewertet werden. Mit dem neuen Segment will Maserati die häufiger werdende selbstfahrende chinesische Klientel ansprechen. Oder Lamborghini, das seinen fünfzigsten Geburtstag in Shanghai mit einem auf einhundert Exemplare begrenzten Super-Aventador mit 529 kW/720 PS in leuchtendem Gelb feiert. Die 350 km/h Höchstgeschwindigkeit sind eher theoretischer Natur, wirklich ans Limit fahren den exklusiven Zwölfzylinder nur wenige Käufer, schon gar nicht in China. Aber der Attraktivitätsfaktor ist überwältigend.[foto id=“463409″ size=“small“ position=“right“]

Logische Folge der Nachfrage

Immer mehr Autos für den chinesischen Markt werden auch in China gebaut. Glaubt man den Marktprognosen von PwC, könnte im Jahr 2020 jedes fünfte Premium-Auto, das deutsche Hersteller ausliefern, in China produziert werden. Dies würde bedeuten, dass mehr als 1,15 Millionen Premium-Fahrzeuge deutscher Herkunft im Jahr 2020 in China von den Bändern laufen. Im Jahr 2012 waren es 575.000 Fahrzeuge. Aber, wie die Auto Shanghai zeigt, die Konkurrenz schläft nicht. Zunehmend fertigen auch US-amerikanische, indische und chinesische Autobauer die Fahrzeuge ihrer teilweise europäischen Premiummarken, wie Volvo oder Jaguar, in der Volksrepublik.

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