Autoclub stellt Carsharing-Atlas vor: Viele Vorteile, aber auch noch Ecken und Kanten

München – Immer mehr teilen sich ein Auto mit anderen: Allein in Deutschland ist diese Möglichkeit bereits für fast eine halbe Million Personen eine echte Alternative zum eigenen Wagen, stellt der Autoclub „Mobil in Deutschland“ bei der Vorlage seines aktuellen Carsharing-Vergleichs fest, bei dem die Münchner acht Unternehmen genauer unter die Lupe genommen haben, die Carsharing anbieten.

Von Stadtmobil bis Cambio[foto id=“491970″ size=“small“ position=“right“]

Ergebnis: Am Ende landete Stadtmobil ganz vorn. „Hier ist die Anzahl der Fahrzeuge so hoch, dass man sogar zu Hauptbuchungszeiten relativ sicher einen Wagen bekommt“, loben die Prüfer auch die günstigen Preise. Car2Go glänzt, da es keine Jahresgebühr, dafür aber umfassende Inklusivleistungen gibt. CiteeCar, zusammen mit Car2Go auf Platz zwei, hat die günstigsten Preise und komplett neue Autos. Für Flinkster auf Platz drei sprechen das umfangreiche Fahrzeugangebot, keine Jahresgebühr und ebenfalls die gute Preise. Bei Cambio, auch Dritter, sind es neben den Tarifen die Versicherungsleistungen, die überzeugen.

Von Book’N’Drive bis Hertz 24/7

Für den Vergleich sind zudem Book’N’Drive, Drive Now und Hertz 24/7 untersucht worden. Die Münchner wollten von allen wissen: Seit wann und in wie vielen Städten existiert die Firma? [foto id=“491971″ size=“small“ position=“left“]Welche und wie viele Fahrzeuge sind im Angebot? Wie alt sind diese im Schnitt? Wie viele Kunden müssen sich im Schnitt ein Fahrzeug teilen? Wie viel kostet die Miete? Wird minütlich oder stündlich abgerechnet? Gibt es vergünstigte Park-, Langzeit- oder Nachttarife? Und sind alle Kilometer inklusive?

Rundumbedingungen stimmen

Wer sein Auto teilt, spart. „Bis zu 1000 Euro hat ein Carsharer jährlich mehr in der Tasche, wenn er weniger als 7500 Kilometer im Jahr fährt“, rechnet Michael Haberland vor. „Auch die Rundumbedingungen stimmen“, betont der „Mobil in Deutschland“-Präsident, dass viele Anbieter keinen oder nur einen geringen Monatsbeitrag verlangen. Anmelde- und Aufnahmegebühren seien oft niedrig, die Abrechnung attraktiv. In Rechnung gestellt würden nur die gebuchten Zeiten und die gefahrenen Kilometer. Oft werde sogar pro Minute abgerechnet. Eine Tagesmiete wie bei normalen Autovermietungen sei somit nicht mehr nötig. Kurzfahrten mit einem geliehenen Fahrzeug wie ein schneller Abstecher zum nächsten Supermarkt, um den schweren Getränkekasten nicht zu Fuß nach Hause hieven zu müssen, würden „schöne Realität“.

Auch Organisation klappt besser[foto id=“491972″ size=“small“ position=“right“]

Auch in Sachen Komfort punkte das Konzept, denn die Firmen kümmerten sich um das, was beim Privatwagen Nerven und Zeit koste, also Steuern, Reparaturen, Reifenwechsel, Lackpflege, Hauptuntersuchung, Versicherung, Stellplatz … Das Organisatorische klappe etwa dank GPS, Handy-App, Internetbuchung und Chipkarte mittlerweile wie am Schnürchen: Reservieren. Buchen. Einsteigen. Und losfahren. Selbst Cabrios wie der offene Mini bei DriveNow seien zu erschwinglichen Preisen zu haben. Mit Angeboten wie diesen wollten Hersteller wie BMW zugleich neue Kunden an die Marke heranführen, Motto „Jede Buchung ist auch eine Art Probefahrt“.

Schwieriger für Landbewohner

Doch Carsharing, räumt Haberland ein, hat auch seine Ecken und Kanten: Anders als beim klassischen Mieten müssen die Autos meist wieder an feste Stationen oder in städtische Parkquartiere zurückgebracht werden. Gabelfahrten funktionieren in der Regel nicht. Auch für Landbewohner, die keinen Anbieter in ihrer Nähe hätten, sei Carsharing „nicht wirklich eine Alternative“. Zudem leide die Spontanität bei diesem Fahrmodell. „Denn wer am Wochenende nach einem langen Spätaufsteher-Frühstück [foto id=“491973″ size=“small“ position=“left“]noch spontan einen Flitzer für den Landtrip buchen will, muss öfter mal feststellen, dass alle Autos“, so Haberland, „längst in Richtung Berge unterwegs sind.“

Eigenes Auto kein Statussysmbol mehr

Alles in allem: Laut „Mobil in Deutschland“ teilen sich Deutsche nach Amerikanern am meisten die Autos. Der eigene Wagen als Statussymbol ist aus Sicht des Clubs schon „lang, lang her“. Er bleibe zwar Verkehrsmittel Nummer eins in Deutschland, Carsharing werde vor allem aber in den Ballungsräumen noch „viel mehr an Bedeutung gewinnen“, ist sich Präsident Haberland sicher. Der Carsharing-Atlas ist im Internet unter www.mobil.org einsehbar. /Fotos: Mobil in Deutschland/Grebe/Car2Go

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