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Autokonzerne bremsen ADAC aus

Autokonzerne bremsen ADAC aus Bilder

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Der Druck auf den ADAC wächst. Nach den Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ droht Europas größtem Automobilclub neben dem Vertrauensverlust jetzt auch noch ein finanzieller Schaden. Langjährige ADAC-Partner wollen offenbar gemeinsame Werbe-Projekte erst einmal auf Eis legen. Und die Autokonzerne gehen auf Distanz. „Wir erwarten eine gründliche Aufklärung“, sagte ein Volkswagen-Sprecher der „Süddeutschen Zeitung“. Geht es nach der Mehrheit der 19 Millionen Mitglieder, steht fest: Der Club wird nach der „Schummel-Affäre“ nicht um eine Umstrukturierung herumkommen.

Volkswagen bekam bereits zum zweiten Mal den „Gelben Engel“ verliehen. Ob die Wolfsburger den Preis behalten, ist derzeit fraglich. Die Entscheidung darüber bleibe erst einmal offen, hieß es. Vieles hänge davon ab, wie der ADAC den Fall intern aufkläre. Auch BMW und Daimler, die in den vergangenen Jahren ebenfalls die Auszeichnung erhielten, forderten eine umfassende Aufklärung.

Die alleinige Verantwortung für den Skandal hatte ADAC-Kommunikationschef Michael Ramstetter übernommen. Der 60-Jährige, gleichzeitig auch Chefredakteur des ADAC-Mitgliedermagazins „Motorwelt“, entschuldige sich und trat mit drastischen Worten („Ich habe Scheiße gebaut“) umgehend von allen Posten zurück. Für viele ist Ramstetter aber nur das „Bauernopfer“.

Weitere Rücktritte wird es allem Anschein nach nicht geben, auch wenn die Zahlen bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ möglicherweise schon über Jahre hinweg geschönt wurden. Das erklärte ADAC-Präsident Peter Meyer der „Bild-Zeitung“: „Wenn der Wind von vorne kommt, muss man das auch mal aushalten können. In diesem Fall bin ich auch der Garant für die Aufklärung in der Sache.“ Er warnte eindringlich davor, die Glaubwürdigkeit des Autoclubs in Frage zu stellen. Ein Generalverdacht gegen den gesamten ADAC sei vor allem unfair gegenüber den tausenden Mitarbeitern, die jeden Tag mit größtem Engagement im Einsatz wären. Gleichwohl werde man alles daran setzen, das Fehlverhalten eines Einzelnen umfassend aufzuklären.

ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair betonte derweil, dass man in Ramstetter „einen Hauptverantwortlichen“ habe. Der frühere Pressesprecher sei „kein Bauernopfer, sondern eine hochrangige Führungskraft des ADAC“ gewesen, der die Abstimmung „in einer unglaublich dreisten Art und Weise“ verändert habe. Obermair kündigte an, für eine lückenlose Aufklärung auch externe Prüfer ins Haus zu holen.

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