Biomass-to-Liquid – Zwischenschritt auf dem Weg zum Null-Emissionsfahrzeug

Der Biotrend macht auch vor der Automobilindustrie nicht halt. Um die Klimaziele der kommenden Jahrzehnte einhalten zu können, bieten sich künftig stärker Biokraftstoffe an. Sie stoßen im Vergleich zu Benzin und Diesel deutlich weniger CO2 aus. Auf einem gemeinsam vom Bundeslandwirtschaftsministerium, der Fachagentur „Nachwachsende Rohstoffe“ sowie Daimler und Volkswagen ausgerichteten Kongress in Berlin stand das Thema „Biokraftstoffe der Zukunft“ auf dem Programm.

Nach der ersten Generation der schon heute den Kraftstoffen beigemischten Biotreibstoffe (Biodiesel, Bioethanol) sollen für die zweite Generation die gesamte Pflanze sowie Restprodukte aus Land- und Forstwirtschaft genutzt werden: Biomass-to-Liquid (BtL), verflüssigte Biomasse, wird dieser synthetische Biokraftstoff genannt. Noch ist daran das meiste zumindest im großindustriellen Rahmen Zukunftsmusik. Und die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind sehr kostenintensiv. In eine kommerzielle Produktionsanlage müssen weit mehr als eine Milliarde Euro investiert werden. Und vor dem Jahr 2020 ist mit einer Realisierung kaum zu rechnen. BtL lässt sich nach Angaben von Andreas Schütte von der Fachagentur „Nachwachsende Rohstoffe“ nur international schultern. Noch fänden sich viele Baustellen auf diesem Weg.

BtL ist vielversprechend

Aber BtL ist dennoch vielversprechend. Für Biokraftstoffe geht ein Szenario der Bundesregierung davon aus, dass der Einsatz bis 2050 versechsfacht werden könnte. Im vergangenen Jahr lag der Biokraftstoffanteil bei 5,5 Prozent. BtL-Kraftstoffe haben den Vorteil, dass sie über die vorhandene Infrastruktur und ohne Veränderungen auf der Motorseite genutzt werden können. Zudem lässt sich aus einem Hektar Anbaufläche BtL für rund 64.000 Pkw-Kilometer herstellen.

Das Ziel sei klar

Joachim Schommers, bei Daimler zuständig für die Motorenentwicklung, hält BtL auf dem Weg zur emissionsfreien Elektromobilität für einen wichtigen Zwischenschritt. Allerdings dürfe man dabei weder mit der Lebensmittel-, noch mit der Futtermittelindustrie konkurrieren. Schommers verwies darauf, dass das Problem der Bildung von Ablagerungen im Brennraum bei Verwendung von Biosprit der 2. Generation überwunden werde. Auch Volkswagen setzt als Teil des Puzzles bei emissionsarmen Treibstoffen auf BtL. „Biokraftstoffe haben mittel- bis langfristig die geringsten CO2-Vermeidungskosten“, erläuterte Hans-Jürgen Schäfer von VW. Das Ziel sei klar: „Wir sind alle unterwegs zum Null-Emissionsfahrzeug.“

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