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BMW X5: Ein letzter Ritt im Schnee

Von wegen Wonnemonat Mai. So wie sich das Wetter in diesem Frühling anlässt, nutzten wir gleich die Gelegenheit, für einen letzten Ausritt im Schnee. Und dafür suchten wir uns keinen geringeren als den Bayern für’s Grobe schlechthin: Einen BMW X5 –  Offroad deluxe stand also auf dem Speiseplan.

Was haben wir nur verbrochen? Eine Boulevard-Zeitung diagnostizierte jüngst den „kältesten Mai des Jahrtausends“ und warnt schon: „Fällt jetzt der Sommer aus?“. Auf dem Feldberg oder in Oberhof liegt Schnee. Die Lenker von Allrad-Fahrzeugen reiben sich jetzt wieder schadenfroh die Hände. News.de hat die Witterung zum Anlass genommen, die letzte Schnee-Ausfahrt des Jahres zu unternehmen – mit einem Premium-Vertreter der SUV-Gattung: dem BMW X5.

SUV-Fahrern wird ja so manches nachgesagt: Geltungssucht oder mangelndes Umweltbewusstsein beispielsweise. Der äußere Eindruck des bayerischen Brummers stapelt auf jeden Fall alles andere als tief. Zwar ist die aktuelle Generation des X5 nicht mehr dermaßen kantig und ausladend wie sein Vorgänger, aber als massiv muss man ihr Auftreten schon bezeichnen: Zwei Meter breit, knapp 1,80 hoch, dazu ein Gewicht von fast 2,1 Tonnen- ein Schrank von einem Auto. Die Front spiegelt das aggressive Markengesicht der BMW-Familie [foto id=“299323″ size=“small“ position=“right“]wider. Ein massiver Kühlergrill, ausgestellte Radkästen – die restlichen Verkehrsteilnehmer wechseln freiwillig auf die rechte Spur.

Ein exzellenter Innenraum

Im wirtlichen Innenraum kann sich der X5-Fahrer in aller Ruhe von hoch oben das Treiben da draußen ansehen. Die Bedienbarkeit in aktuellen BMW-Baureihen ist schlichtweg das gegenwärtige Maß der Dinge, so auch hier. Egal ob Tempomat, Parkassistent inklusive Birdview, Navigation oder Multimedia – alles lässt sich intuitiv bedienen. Die Nutzung der Schalter erschließt sich intuitiv, vor allem sind sie nicht in Regimentsstärke präsent, sodass man sich einfach nicht mehr auskennen kann. Im X5 finden sich ebenfalls aktuelle Innovationen, wie beispielsweise das HeadUp-Display, welches relavante Fahrinformationen an die Windschutzscheibe ins Blickfeld des Fahrers wirft. Perfekt. Klassenüblich ist das Raumangebot verschwenderisch, ohne dabei viele sinnvolle Ablagemöglichkeiten für Kleinkram außen vor zu lassen.

Was anderswo Stauraum heisst, gleicht im X5 einem Stauuniversum: 620 Liter im Grundzustand, 1750 Liter sind möglich. Mehr Raum können fünf Personen nicht benötigen. Die Heckklappe ist zweigeteilt. Das ermöglicht es, auch schwere und sperrige Gepäckstücke problemlos im Wagen zu verstauen. Denn die Ladekante an sich ist [foto id=“299324″ size=“small“ position=“left“]gerade für Kleingewachsene hoch. Übrigens: egal, wie kräftig man auch ist. Die Heckklappe öffnet und schließt auf Knopfdruck.

Souveränes Fahrverhalten

Das Fahrverhalten darf man souverän, beinahe schon limousinenhaft bezeichnen. Die für große Fahrzeuge sonst so typischen Nick- und Wankbewegungnen sind dem Bayern-Brocken fremd. Dank permanentem Allradantrieb ist auch die Traktion jederzeit vorbildlich. Selbst bei strömendem Regen sind hohe Autobahngeschwindigkeiten angstfrei möglich. Abseits der Straße oder im Winter schlägt erwartungsgemäß die große Stunde des X5. Klar, ernsthafte Offroad-Attacken will man dem Riesen nicht zumuten. Doch schmale Sträßchen mit vielen Kehren und Serpentinen oder steile Anstiege in Skiegebieten stellen den BMW auch in alpinem Terrain vor keine großen Herausforderungen. Auch für den Laien bleibt das SUV dann beherrschbar – zahlloser elektrischer Assistenten sei Dank.

Weiter auf Seite 2: Seine Stärke; Ein Säufer vor dem Herrn

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Seine Stärke

In der Stadt ist die Übersichtlichkeit seine Stärke, überland gibt er sich souverän, langes Reisen ist ohnehin seine Domäne und auch bei unwirtlichem Terrain bringt ihn nichts aus der Fasung. Hat dieser X5 denn gar keine Schwächen? Doch: Mit dem gefahrenen Basis-Diesel im Bug ist das SUV untermotorisiert. Bei einem Leergewicht von über zwei Tonnen sind auch 245 Turbo-PS manchmal überfordert, vor allem bei einem Wagen mit einem so sportlichen Anspruch wie ein BMW.

Ein Säufer vor dem Herrn

Obwohl die Acht-Gang-Automatik namens Steptronic die Bestbesetzung auf dieser Position ist, fehlt dem Bayern gerade auf der Autobahn die lässige Souveränität bei hohen Geschwindigkeiten. So muss die Maschine oft an ihren Grenzen arbeiten, woraus ein hoher Spritverbrauch resultiert. Zwischen 12 und 14 Litern sind bei artgerechter Bewegung einzukalkulieren. In der Basismotorisierung! Man will sich gar nicht vorstellen, was [foto id=“299326″ size=“small“ position=“right“]derselbe Wagen mit dem großen Diesel, geschweige denn mit potenten Benzinern unter der Motorhaube vertilgt.

Zudem muss all dieser Luxus teuer erkauft werden. Unter 54.200 Euro geht nichts. Der Grundpreis beim Fünf-Liter-Beziner liegt bei 73.400 Euro. Schon unser Testwagen mit der kleinsten Maschine knackt die 70.000 Euro-Hürde. Die Aufpreisliste ist ellenlang und man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass ein X5 ohne Vollausstattung wiederverkäuflich wäre.

Unsere winterliche Mai-Ausfahrt hat also viel Spaß gemacht – sowohl auf der Piste, als auch abseits davon. Ein billiges Vergnügen allerdings ist so ein Fahrzeug nicht. Umweltfreundlich auch nicht. Und im Innenraum fragt man sich manchmal schon, ob die irritierten Blicke der Passanten von Neid oder Unverständnis geprägt sind. Ein SUV polarisiert eben. Doch die Besitzer eines solchen wissen: Der nächste Winter kommt bestimmt. In diesem Jahr hoffentlich nicht so früh.

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