Chevrolet

Chevrolet Volt stromert auch durch Europa

Von Holger Zehden – Bern – Neben der großen Angst unterwegs mit leeren Akkus liegen zu bleiben, waren die meisten Elektroautos bisher alles andere als ein Augenschmaus. Zudem musste man auf viele Annehmlichkeit moderner Fahrzeuge verzichten. Mit dem Volt will Chevrolet all diese Befürchtungen und Vorurteile ausräumen. In den USA ist der eineiige Zwilling des Opel Ampera bereits seit Ende 2010 im Handel. In Europa soll er im November, in etwa zeitgleich mit dem Opel Ampera, zu den Deutschen Händlern rollen. Im Rahmen der offiziellen Europa-Präsentation überzeugte sich auto.de von den Qualitäten des US-Stromers.

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Exterieur

Die [foto id=“385344″ size=“small“ position=“right“]Front des Volt ist typisch Chevy. Der zweigeteilte Kühler findet sich auch bei aktuellen Chevrolet Modellen wie dem Cruze, Malibu und – in leicht abgewandelter Form – auch beim neuen Aveo. Die flachen Scheinwerfer ziehen sich bis weit in die Radhäuser. Da diese jedoch nicht, wie beim Ampera, direkt mit den Nebelscheinwerfern im Stoßfänger verbunden sind, wirkt der Ami deutlich bulliger. Durch die Richtung Heck abfallende Dachlinie wirkt der Chevrolet Volt sportlich und beinahe coupéhaft. Dazu passt der kleine, das Heckfenster durchlaufende Heckspoiler, unter dem die Rück- und Bremslichter platziert wurden.

Innenraum

Die Innenausstattung des Volt mutet auf den ersten Blick leicht futuristisch an, bietet jedoch Materialien und Ausstattung auf Mittelklasse-Niveau.[foto id=“385345″ size=“small“ position=“left“] In unserem Testwagen kontrastierte die weiße Mittelkonsole zum Schwarz und Anthrazit der restlichen Enterieurs. An Lenkrad und im Leder der Sitze wird dieser Kontrast weiter geführt. Die Sitze sind gut konturiert, bieten ausreichend Seitenhalt und guten Sitzkomfort auf allen vier Plätzen. Im Fond geht es jedoch etwas enger zu.  Die coupé-artig abfallende Dachlinie beschränkt die Kopffreiheit etwas. Größere Insassen müssen dementsprechend auf das Tragen einer Kopfbedeckung verzichten. Konventionelle Tachos sucht man im Volt vergeblich. Diese wurden durch ein zentrales Informationsdisplay ersetzt, welches Auskunft über alle fahrrelevanten Daten gibt. Neben den Angaben zur[foto id=“385346″ size=“small“ position=“right“] Akkuladung, Kraftstoffreserve, Geschwindigkeit und Verbrauch, beherbergt das Display eine Effizienz-Anzeige, in Form eins grünen Balls auf der rechten Seite. Verharrt dieser von Blättern geschmückt in der Mitte der Skala, bewegt sich der Volt besonders energieeffizient. Wird mehr Energie aus der Batterie gezogen, macht dies der Ball durch ein Ausschlagen nach oben deutlich. Beim Bremsen senkt sich der Ball und zeigt, dass Energie zurückgewonnen wird.

Die Mittelkonsole beherbergt, wie im Segment üblich, Display und Steuerung für Multimedia, Navigation und Klimaanlage. Zusätzlich dazu kann man sich im Volt die aktuelle Flussrichtung der Energie im Fahrzeug anzeigen lassen, etwa von den Batterien über den Elektromotor zu den Rädern, oder, beim Bremsen im Stadium der Energierrückgewinnung, von den Rädern zur Batterie, dem sogenannten Rekuperieren. Da der Volt ausschließlich durch den Elektromotor angetrieben wird, der Verbrenner also nur als Energielieferant dient,[foto id=“385347″ size=“small“ position=“left“] kommt der Volt gänzlich ohne klassisches Getriebe mit verschiedenen Gängen aus. Der Elektromotor liefert stufenlos seine volle Leistung. Der Fahrmodus-Wahlhebel im Volt unterscheidet sich in Bedienung und Aussehen jedoch kaum von einer herkömmlichen Automatik-Schaltung. Zu den konventionellen Einstellungen (P/R/N/D) kommt beim Volt lediglich ein zusätzlicher „Berg-Fahrmodus“ (L). Gedacht ist dieser – wie der Name schon sagt – zum agileren Überqueren von Bergen. Da steiles und stetiges bergan Fahren sehr auf die Akkus geht, unterstützt in diesem Modus stets der Range Extender-Verbrenner den Elektromotor.

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Fahrverhalten

Der Chevrolet Volt fährt[foto id=“385351″ size=“small“ position=“right“] sich wie eine gewöhnliche Mittelklasse-Limousine mit Verbrennungsmotor, nur dass man für 40 bis 80 km beinahe lautlos elektrisch umher stromern kann. Dies ist – entgegen häufiger Behauptungen – auch bis zur Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h möglich. Auch das Drehmoment von 370 Nm steht in allen Lagen grundsätzlich voll zur Verfügung, wodurch Zwischensprints im städtischen Umfeld zur leichtesten Übung des Chevrolet Volt gehören. Geht die Ladung der Akkus zur Neige, schaltet sich ein 1.4-Liter Benzinmotor zu, der dann die Energiezufuhr an den E-Motor übernimmt. Die Räder werden laut Chevrolet jedoch zu keiner Zeit direkt vom Verbrenner angetrieben. Laut Hersteller ist das der maßgebliche Unterschied zwischen einem Elektroauto mit Range Extender – wie Chevrolet Volt oder Opel Ampera – und einem Plug-In-Hybrid à la Toyota Prius.

Passend zum europäischen Markt, ist das[foto id=“385352″ size=“small“ position=“left“] Fahrwerk des Volt eher sportlich ausgelegt. Wenn mit dem Volt auch keine extremen Endgeschwindigkeiten erreicht werden können, zum Kurvenräubern eignet er sich allemal. Mit geladenen Akkus und vollem Tank verspricht Chevrolet eine maximale Reichweite von 500 km und mehr. Sicher ist der Volt zudem. So erhielt der Chevrolet-Stromer 5 Sterne von der US-amerikanischen Regierungsbehörde „US National Highway Traffic Safety Administration“ im US-NCAP-Crashtest.

Verkaufsstart November

Ab November 2011 wird der Chevrolet Volt auch in Deutschland[foto id=“385354″ size=“small“ position=“right“] erhältlich sein. Als Startpreis nennt Chevrolet 41.950 Euro und unterbietet Konzerntochter Opel und deren Ampera um 950 Euro, obwohl Ampera und Volt über die gleiche Ausstattung und Technik verfügen. Der Volt soll zunächst nur limitiert lieferbar sein. Stückzahlen nannten Chevrolet bisher noch nicht. Ob Chevrolet die 6.000 Vorbestellungen in Deutschland (Stand: September 2011) seines Zwillings Opel Ampera erreicht ist jedoch eher fraglich. Bislang können sich Interessierte auf der Website von Chevrolet lediglich für einen Volt vormerken.

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Datenblatt Chevrolet Volt
fünftürige, viersitzige Mittelklasselimousine mit Fließheck, Elektroantrieb mit Range Extender (Reichweitenverlängerer), Frontantrieb
Länge/Breite/Höhe: 4.498 mm/1.787 mm/1.439 mm
Radstand: 2.685 mm
Antrieb: Planetengetriebe (Zahnradgetriebe mit mehreren Wellen), Elektromotor, Elektromotor/Generator, 1.4-Liter Range-Extender-Benzinmotor
Batterie: T-förmige Lithium-Ionen-Batterie, 288 Zellen, Flüssigkeits-Temperaturregulierung (Kühlen, Wärmen)
Gewicht: 198 Kg
Energiegehalt: 16 kWh
Ladezeit: unter vier Stunden an 230 Volt Haushaltssteckdose, Ladezeit programmierbar (So lässt sich etwa preiswerter Nachtstrom nutzen.)
Elektroantrieb
Leistung: 111 kW/150 PS permanent
max. Drehmoment: 370 Nm permanent
Verbrennungsmotor: 1.4-Vierzylinder Range-Extender-Benzinmotor (Reichweitenverlängerung)
Hubraum: 1.398 ccm
Leistung: 63 kW/86 PS bei 4.000 Umdrehungen pro Minute
max. Drehmoment: 130 Newtonmeter bei 4.250 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 161 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,0 s
Verbräuche (Angaben noch vorläufig)
Strom: unter 16 kWh/100 km
Kraftstoff: 1,2 l/100 km (Angaben für Range-Extender Fahrt ohne batterie-elektrischen Abschnitt, lagen noch nicht vor.)
CO2-Ausstoß: 34,2 g/km
Schadstoffklasse: Euro5
Reichweite
Batterie-elektrisch: 40-80 Kilometer (witterungs-, fahrstil- und streckenabhängig)
Range-Extender: über 500 Kilometer (inklusive batterie-elektrischer Reichweite)
Ausstattung: zehn Airbags, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Antiblockiersystem ABS, Bremsassistent, elektrisches Heiz- und Klimatisierungssystem (Lüftung, Eco, Komfort), Isofix-Kindersitzvorbereitung, Radio mit Lenkradfernbedienung, Funk-Zentralverriegelung
(Alle elektrischen Verbraucher wurden nach Herstellerababen in ihrer Wirkungsweise optimiert.)
Gewichte/Zuladung
Leergewicht: 1.732 kg
zul. Gesamtgewicht: 2.000 kg
Zuladung: 268 kg
Kofferraumvolumen: 310-1.005 l
Preise
Basismodell: ab 41.950 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)

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