Deutsche Pkw-Hersteller steigern Marktanteile in wichtigen Märkten

Auf vielen Auslandsmärkten hat sich der Pkw-Absatz im September zunehmend stabilisiert. Die deutschen Pkw-Hersteller haben bereits im bisherigen Jahresverlauf ihre Marktanteile in den USA, in Westeuropa, Russland und Brasilien gesteigert. „Nachdem die Auftragseingänge aus dem Ausland schon im zweiten Monat in Folge über dem Vorjahresniveau liegen, ist langsam mit einer Erholung der Exportmärkte zu rechnen“, urteilt der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. Das kommende Jahr halte aber sicherlich noch große Herausforderungen bereit. „Wir setzen alles daran, unsere gute Position auf den internationalen Märkten weiter auszubauen.“

In Westeuropa stieg der Pkw-Absatz im September um knapp zehn Prozent auf 1,3 Millionen neu zugelassene Fahrzeuge. Insgesamt wurde auf dem westeuropäischen Pkw-Markt im 3. Quartal ein Zuwachs von knapp acht Prozent erzielt, der das schwache erste Halbjahr allerdings nicht vollständig kompensieren konnte: Im bisherigen Jahresverlauf wird noch ein Absatzrückgang von fünf Prozent registriert.

Nach wie vor schwierig gestalten sich die osteuropäischen Märkte, die im September um 36 Prozent nachgaben, lediglich Polen konnte von den neuen EU-Ländern die Absatzsteigerung der vorangegangenen Monate um acht Prozent weiter ausbauen.

Das russische Pkw-Geschäft war auch im September noch auf Talfahrt. Mit insgesamt 118.000 Neufahrzeugen lag der Absatz um 52 Prozent unter dem Vorjahresniveau, seit Januar beträgt das Minus 51 Prozent. Die deutschen Marken konnten in diesem Zeitraum ihren Marktanteil um knapp zwei Prozentpunkte auf über 17 Prozent steigern.

Die großen asiatischen Automobilmärkte entwickeln sich weiter stabil, zum Teil sogar sehr dynamisch. Der indische Automobilmarkt verzeichnete im September eine Absatzsteigerung um gut ein Fünftel. Seit Jahresbeginn wurden dort mehr als 1,3 Millionen Pkws verkauft (+9 %). Der japanische Markt liegt zwar im bisherigen Jahresverlauf mit knapp 2,9 Millionen Neuwagen noch 14 Prozent unter dem Vorjahresniveau, aber im September wurde bei den Neuzulassungen das zweite Absatzplus in Folge erreicht.

In China konnte der Pkw-Absatz im September um 77 Prozent gesteigert werden, im 3. Quartal liegt das Plus bei knapp drei Viertel. Seit Jahresbeginn wuchs der chinesische Pkw-Markt um mehr als ein Drittel (36 %) auf 5,8 Millionen Fahrzeuge und konnte damit das Ergebnis des Gesamtjahres 2008 schon nach neun Monaten übertreffen. Die von der chinesischen Regierung seit Februar gewährte Halbierung der Verkaufssteuer für Fahrzeuge bis 1,6 Liter Hubraum hat insbesondere bei Kleinwagen zu einer dynamischen Nachfrageentwicklung geführt. Der Volkswagen-Konzern knackte Mitte September sogar die Absatzrate des gesamten Vorjahres von einer Million verkauften Pkws und erwartet für das Gesamtjahr 2009 ein Plus von 30 Prozent. Auch die deutschen Premiumhersteller legten in China kräftig zu: Audi und BMW erzielten im September jeweils ein Verkaufsplus von mehr als einem Drittel, Mercedes-Benz steigerte seinen Absatz um 56 Prozent.

Brasilien erzielte im vergangenen Monat bei den Verkäufen von Light Vehicles ein Plus von knapp 17 Prozent, seit Anfang des Jahres hat der Absatz um sechs Prozent zugelegt. Die deutschen Hersteller konnten in den ersten neun Monaten des Jahres ihren Marktanteil auf knapp ein Viertel steigern.

Noch keine durchgreifende Erholung ist auf dem US-Markt zu erkennen. Das dortige Abwrackprogramm, das vom Volumen her deutlich geringer ausfiel als vergleichbare Maßnahmen in europäischen Ländern, führte im August zu einem leichten Absatzplus. Im September hingegen lagen die Light-Vehicles-Verkäufe wieder mit 23 Prozent im Minus. Der Marktanteil US-amerikanischer Hersteller insgesamt ging weiter zurück. Allerdings war Ford mit einem Rückgang von vier Prozent im September weniger stark betroffen und konnte seinen Light-Vehicles-Marktanteil im bisherigen Jahresverlauf steigern.

Der Absatz der deutschen Marken entwickelte sich deutlich besser als der Gesamtmarkt. Mit einem Verkaufsrückgang von lediglich drei Prozent im September bauten die deutschen Hersteller ihren Anteil auf dem amerikanischen Light-Vehicles-Markt in den ersten neun Monaten des Jahres um 0,7 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent aus.

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