Dr. Wolfgang Ullrich bleibt gelassen: Ein Rennen wie jedes andere

(motorsport-magazin.com) Audi hat am kommenden Sonntag die Möglichkeit, als erster Hersteller in der DTM den dritten Titel in Folge zu holen. Bei noch zwei ausstehenden Rennen und mehreren Titelkandidaten sind die Möglichkeiten in Dijon beinahe unzählbar. Dass die Ingolstädter allerdings die besten Chancen haben, scheint klar: schließlich haben sie mit Timo Scheider und Mattias Ekström zwei heiße Eisen im Feuer, die bereits in der Vergangenheit erfolgreich waren.

"Für unser Nervenkostüm wäre es sicherlich nicht schlecht", sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich über eine mögliche Titel-Entscheidung in Frankreich. "Aber ich würde nicht sagen, dass ich mit einer vorzeitigen Entscheidung rechne. Es wird ein enges und spannendes Rennen. Eine Entscheidung gibt es, wenn Timo vor Gary Paffett landet." Dann nämlich hätten in Hockenheim nur noch Scheider und Ekström eine Chance auf den Gewinn der DTM-Krone 2009.

Anstatt den Titel innerlich schon zu feiern, will man sich bei Audi voll auf das anstehende Rennen konzentrieren und eine gute Arbeit machen. "Die Meisterschaft haben wir nicht so sehr im Kopf, sondern viel eher die Tatsache, das Rennen positiv abschließen zu wollen", berichtet der Österreicher. Abschreiben will er den Konkurrenten Mercedes-Benz noch lange nicht, auch wenn der Stuttgarter Motorsportchef schon in Barcelona zum Titel gratulieren wollte und Paffett mit 14 Punkten einen beträchtlichen Rückstand hat.

Mercedes darf nicht abgeschrieben werden

"Ich sage ganz deutlich, dass ich das Team von Mercedes-Benz nie abschreibe, weil ich ganz genau weiß, dass sie nie aufgeben werden, wenn noch die kleinste Chance besteht." Man kenne sich mittlerweile einfach gut genug – Geschenke werden in der DTM liebend gerne angenommen. "Wenn einer der beiden Konkurrenten einen Moment nicht alles gibt, nutzt der andere das sofort aus. Das ist auch in unseren Köpfen verankert. Mercedes wird alles versuchen, um noch etwas zu bewegen."

Um Scheider, dem Top-Kandidaten auf den Titel, das Rennen in Dijon zu erleichtern, werden an der Boxenmauer Extra-Schichten geschoben und die Zeitenmonitoren im Auge behalten. "Sollten sich im Verlauf des Rennens Situationen ergeben, wo man für die spezifische Position von Timo den Speed anpassen kann, wird man von unserer Seite versuchen, ihm die Informationen zu geben", so Ullrich in einer Telefonkonferenz. "Er kann sich in Ruhe konzentrieren, so wie in allen Rennen zuvor."

Wie gut Scheider mit der Strecke zurechtkommt, zeigte er schon bei den Testfahrten im April. Damals gelang dem amtierenden Meister sogar die Bestzeit. "Dijon ist eine Fahrerstrecke. Timo hat bei den Tests die schnellste Zeit gefahren – das mag daran liegen, dass er nicht nur mit dem Material zurechtkommt, sondern auch mit der Strecke." Über unfaire Aktionen der Gegner, die den Titelkampf offen halten sollen, will sich Dr. Wolfgang Ullrich nicht den Kopf zerbrechen: "Ich hoffe sogar auf eine harte Gegenwehr, denn das gehört zum hochklassigen Motorsport dazu. Aber unsere Gegner werden sich ähnlich fair verhalten, wie wir es immer getan haben."

adrivo Sportpresse GmbH

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