Dacia

Fahrbericht Dacia Logan: Robust, billig aber von gestern

Der Neue ist im Kern ein Renault, schließlich basiert er auf der
Bodengruppe des Clio, und auch die Triebwerke kommen vom französischen
Automobilbauer. Für die Renault-Tochter Dacia stand bei der Entwicklung
des Logan Robustheit und Zuverlässigkeit an oberster Stelle, nicht aber
die Sicherheitsausstattung nach deutschen Standards. Auch einen
Schönheitspreis wird der Logan sicherlich nicht gewinnen, ebenso wenig
eine Auszeichnung für Sportlichkeit und technische Innovationen.
Aufsehen erregt allerdings der Basispreis von 7200 Euro.
Dacia Logan. Foto: Auto-Reporter/Renault
In der Fachpresse war über den Logan schon lange vor der
Markteinführung in Deutschland viel zu lesen. Zahlreiche Tests
bescheinigen dem "Billig-Auto" eine lückenhafte Sicherheitsausstattung.
So gibt es in der Serie nur ABS und Fahrer-/Beifahrer-Airbags. Zum
Beispiel das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) ist auch als
Sonderausstattung nicht zu erhalten. Der Kunde muss also für sich
entscheiden, ob er auf die heute üblichen Sicherheitsfeatures
verzichten will. Man darf wohl davon ausgehen, dass Käufer sich
angesichts des Preises für den Logan entscheiden. Wer geht schon davon
aus, dass ausgerechnet man selbst von einem Unfall ereilt werden könnte?
Dacia bietet für den Logan mit zwei Motoren, die alte Bekannte aus dem
Renault-Lager sind. Sowohl der 1,4-Liter (75 PS) als auch der 1,6-Liter
Vierzylinder mit 87 PS besitzen zwei Ventile pro Zylinder und erfüllen
nur die Euro 3 Abgasgrenzwerte. Ab Januar 2006 sollen die Motoren auf
Euro 4 umgestellt sein. Später folgt neben einem 1,6-Liter
Vierzylinder-16V mit 107 PS auch ein 1,5-Liter
Turbodiesel-Direkteinspritzer mit 65 PS. Und ab 2007 will Dacia den
Logan auch als Kombi anbieten.
In der Praxis versetzt einen bereits der Start des 1,4 Liter-Motors um
elf Jahre in die Zeit der ersten Generation des Twingo zurück. Der
Motor summt genauso markant, mit dem typischen leichten Klingeln. Es
ist, als sei die Zeit seit 1994 stehen geblieben.
Für 7200 Euro gibt es die Basisversion mit 75 PS. Empfehlenswerter ist
die 300 Euro teurere Version "Ambiance", für die es dann gegen Aufpreis
auch eine Klimaanlage und eine Servolenkung gibt. Ohne Servolenkung
benötigt der Fahrer sehr viel Kraft beim Rangieren. Im Logan "Lauréate"
gibt es die Lenkhilfe und auch elektrische Fensterheber vorn, eine
Zentralverriegelung sowie Nebelscheinwerfer gehören zum Lieferumfang.
So kostet der Logan ab 8200 Euro.
Beim Platzangebot sammelt der Logan Pluspunkte. Die klassische 4,24
Meter lange Stufenheck-Limousine mit vier Türen wartet mit einem guten
Platzangebot auf. Allerdings passt sich die Atmosphäre innen dem
biedern Blechkleid an: Nüchtern und billig wirken die Plastikteile.
Aber nichts klappert. Das Verstauen von Gepäck bereitet keine
Kopfschmerzen. Hat man mit dem Schlüssel die Heckklappe öffnet, liegen
beachtliche 510 Fassungsvermögen vor einem. Dabei bleibt es aber auch,
weil die Rückbank nicht umgeklappt werden kann.
Renault sieht den Dacia Logan als einen weiteren Beweis der These, dass
sich die Form stets der Funktion unterzuordnen habe. Ungewöhnlich an
der Anwendung dieser reinen Lehre auf den Logan ist die Blickrichtung.
Normalerweise wird die Regel auf Produkte angewandt, die für heute die
Zukunft geschaffen werden. Dacia hat für den Logan eine andere
Perspektive gewählt. (ar/pha)
27. Mai 2005. Quelle: Auto-Reporter

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