Mercedes-Benz

Fahrbericht Mercedes-Benz C 320 CDI: „Red Devil“ mit 224 PS

Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher

Rot ist die Farbe, die wie keine andere für Aktivität, Temperament, Leidenschaft und Exzentrik steht. Wer sich ein rotes Auto kauft, der hat etwas zu sagen. Wer hingegen einen roten Mercedes-Benz C 320 CDI fährt, der möchte seine Zeit weniger zum Reden als vielmehr mit Cruisen verbringen.

Teuflisch oder nicht

Und genau dieses Gefühl stellte sich unversehens beim Anblick unseres heutigen Testkandidaten ein. Wir wollen das Feeling erleben, das Farbe, Linienführung und auch das Exterieur mit den herausgestellten Radhäusern suggerieren. Ob „The Red Devil“ unsere Erwartungen erfüllen und Emotionen hervorzubringen in der Lage war, wird der folgende Fahrbericht zeigen.

Schnödes Fahren…

Die Erwartungen sind wie immer hoch, wenn man sich dafür entscheidet, einen Stuttgarter zu testen. Und da spielt es keine Rolle, ob es eine S-Klasse oder eben „nur“ eine C-Klasse ist. All [foto id=“62791″ size=“small“ position=“right“]das, was den Namen Mercedes trägt, ist im Verständnis seiner Halter oft mehr als nur ein Auto. Der Wagen versprüht eine Aura, ist ein zuverlässiger Begleiter der reichlich Sicherheit und Komfort bietet. Mit einem Mercedes fährt man nicht nur von A nach B…

Linienführung

Alles an unserem Testkandidaten scheint auf Geschwindigkeit ausgerichtet zu sein. Seine Silhouette wirkt kompakt und etwas gedrungen. Die von vorn nach hinten leicht über die Dachreling abfallende Linie vermittelt den Eindruck, als würde der C 320 förmlich auf der Straße kleben. Dennoch stellt sich unser Prüfling nicht als hoffnungslos über motorisierter Sportler dar. Vielmehr präsentiert er sich als ein Wagen, der dem sportlichen Familienvater – oder natürlich auch der Frau Mama – beim großen „Kilometer-Fressen“ das eine oder anderer Lächeln entlocken könnte.

AMG oder Nicht AMG | Das ist die Frage…

Wir steigen also ein. Und gleich hier macht sich Verwunderung breit. Auf der Fahrer- wie der [foto id=“62792″ size=“small“ position=“left“]Beifahrerseite liegt eine Fußmatte, was an sich nur wenig spektakulär ist, wäre da nicht der Schriftzug AMG zu lesen gewesen. Oh, ein Funkeln schoss in unsere Augen, denn von einem AMG-Prüfling hatten wir nichts gewusst. Später würde sich jedoch herausstellen, und soviel sei mir gestattet bereits an dieser Stelle vorweg zu nehmen, dass es sich bei unserem Testwagen tatsächlich um einen C 320 CDI mit AMG-Sportpaket handelte.  Ob des Wissens und nichtzuletzt wegen der vom Common-Rail-Direkteinspritzer generierten 224 PS / 165 kW fiel es nicht leicht, unsere Vorfreude zu bremsen. Es konnte also losgehen…

Einsteigen – Wohlfühlen

So muss es sein, wenn man sich in einem Mercedes niederlässt. Die cremefarbenen Ledersitze hießen uns willkommen und ließen uns schon im ersten Moment spüren, dass sie über Langstreckenqualitäten verfügen würden.

Verarbeitung wie Zusammenstellung der im Innenraum befindlichen Materialien war erstklassig, und boten keinerlei Anlass zu Kritik. Aufgefallen waren uns dennoch zwei Punkte, die nicht unerwähnt bleiben sollten.

Weiter auf Seite 2: Video – Mercedes-Benz C 250 CDI; Gezügeltes Temperament; Richtung Heimathafen; Fazit; techn. Daten & Preis

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Video: Mercedes-Benz C 250 CDI

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Zum einen die unkonvetionelle Farbwahl: Für den gesamten Innenbereich unterhalb des Daches wurde ein heller Farbton gewählt, wobei für das Dach selbst Anthrazit zum Einsatz kam. Dieser beträchtliche Farbkontrast vermittelt bei allen Insassen unweigerlich ein sportliches Feeling, dass dem C 320 CDI im übrigen bestens zu Gesicht steht.

Ein weiterer Punkt ist die Art der Handhabung des Wahlhebels für das Automatikgetriebe. Hier überrascht Mercedes mit einem Novum. Der erste Eindruck stiftet dennoch etwas Verwirrung, ist man doch der Annahme, dass es mit der eigenen Zielsicherheit bei der „Blind-Wahl“ des Gangs nicht unbedingt zum Besten steht. Die klassische Rechts-Links-Vor-Zurück-Bewegung bei der Gangwahl scheint in Stuttgart fortan der Vergangenheit anzugehören. Von nun an wird der [foto id=“62793″ size=“small“ position=“right“]Wahlhebel nur noch vor oder zurück bewegt. In welcher Stellung man sich befindet, wird im Display innerhalb der Geschwindigkeitsanzeige visualisiert. Einen kleinen Beigeschmack gibt es bei der intuitiv zu bedienenden Schaltung dennoch: Das Einlegen des Rückwärtsgangs schien uns technisch nicht ganz vorteilhaft umgesetzt worden zu sein, da vom Einlegen des Ganges bis zum tatsächlichen Ansprechen des Getriebes doch etwas zu viel Zeit zu vergehen schien. Ob es sich dabei um einen Sicherheitspuffer handelt, muss offen bleiben.

Herausforderungen für unseren Mercedes-Benz C 320 CDI gilt es, so unser Eindruck, erst noch zu entwickeln. Die Fahrt bis zur Stadtgrenze verlief völlig entspannt: Handling top, Beschleunigungs- und Fahrverhalten tadellos.

Gezügeltes Temperament

Die zweite Etappe unserer Testreihe auf der Autobahn wollten wir besonders genießen. Wissend, dass wir mir 224 PS recht gut motorisiert waren, folgte ein beherzter Tritt in die Pedalerie. Es dauerte keine zehn Sekunden und wir hatten die 100 km/h-Marke erreicht. Uns trieb es natürlich weiter… Doch dann fielen wir für einen Augenblick ins Turboloch – nicht lang, aber spürbar. Mit dem Sportmodus, der neben Extraschub auch für eine straffere Fahrwerkseinstellung sorgte, wäre das nicht passiert. Nichtsdestotrotz war Aufmerksamkeit geboten, denn trotz des vermeintlichen Lochs fiel uns ein kleines Hinweisschild auf, das wohl jeder schon einmal gesehen haben dürfte. Es machte uns unmissverständlich klar, das mit Winterreifen bei 210 km/h Schluss sein sollte!

Dieser „höheren Gewalt“ mussten wir uns wohl oder übel beugen. Am Rande wollen wir nicht vergessen zu erwähnen, dass Fahreigenschaften wie auch Geräuschentwicklung bei Vmax. nichts [foto id=“62794″ size=“small“ position=“left“]zu wünschen übrig ließen. Und stellt man den Tempomat auf eine passable Geschwindigkeit, steht einem absolut entspannenden Trip nichts im Wege.

Richtung Heimathafen…

Etwas wehmütig machten wir uns an die dritte Etappe unseres Parcours, wussten wir doch, dass sich unser Test mit diesem letzten Abschnitt unweigerlich seinem Ende näherte. Es ging wie immer Überland. Völlig relaxt zog der C 320 auch hier seine Bahn. Kurven, enge und mäßig gute Straßen verlangten eher uns denn unserem Testkandidaten Konzentration ab.

Eine Herausforderung sollte dennoch folgen: Die wohl schlechteste befestigte Straße Deutschlands. Wir nahmen Aufstellung und los ging es. 30-50-70-100… unser T-Modell lag wie ein Brett auf der Piste. Das sportlich-straff abgestimmte Fahrwerk verlor zu keinem Zeitpunkt den Kontakt zur Fahrbahn. Und darüber hinaus bot es ein Optimum an Komfort. Die Geräuschentwicklung im Inneren war angesichts der Straßenbeschaffenheit nicht der Rede wert.

Fazit

Mit einem C 320 CDI entscheidet man sich nicht „nur“ für einen Mercedes-Benz. Vielmehr bietet der Stuttgarter reichlich Potential, zwischen ihm, sowie seinem Besitzer oder natürlich seiner Besitzerin, eine emotionale Bindung entstehen zu lassen. Unser Testkandidat [foto id=“62795″ size=“small“ position=“right“]brilliert in allen Lebens- oder besser „Fahrens-Lagen“ und versteht es ohne Einschränkung zu begeistern. Auch die Alltagstauglichkeit steht außer Frage. Details wie Aluschienen im Boden des Hecks, die mittels Alustange die Sicherung der Ladung ermöglichen, sind an sich nichts Besonderes. Angeboten werden sie jedoch in nur wenigen anderen Modellen. Somit avancieren sie eben doch zu etwas Besonderem. Und auch die elektrisch zu bedienende Heckklappe hatte man schnell ins Herz geschlossen, ersparte sie es einem, die vom Winterschmutz wenig attraktive Heckklappe zum Öffnen und Schließen selbst anfassen zu müssen. Wer also als Familienvater oder natürlich als Familienmutter gerne komfortabel und sportlich reisen möchte, der ist mit unserem getesteten Mercedes-Benz C 320 CDI bestens beraten.

Technische Daten: Mercedes-Benz C 320

Viertüriger Kombi der Mittelklasse mit AMG-Sportpaket und tiefer gelegtem Sportfahrwerk

L: 4596 mm, B: 1770 mm, H: 1463 mm

Motor:
aufgeladener Common-Rail-Diesel-Direkteinspritzer
Hubraum (Bohrung x Hub) cm3 (mm): 2987 (83,0 x 92,0)
Leistung kW (PS) bei 1/min: 165 (224) / 3800
Drehmoment Nm bei 1/min: 510 / 1600–2800

Beschleunigung 0–100 km/h: 7,1 s
Höchstgeschwindigkeit km/h: 244 s

Leergewicht: 1810 kg
Nutzlast: 530kg
zul. Gesamtgewicht: 2340kg
Dachlast: 100 kg
Anhängelast ungebremst/gebremst: 750 kg / 1800 kg
Kofferraum: 485 l – 1500 l

Verbrauch
innerorts: 10,4–10,7 l/100 km
außerorts: 6,3–6,6 l/100 km
Mittel:7,8–8,1  l/100 km

CO2-Emission: 205–215 g/km
Schadstoff-Klasse: EU-4-Norm

Preis unseres Testwagens: 62.439,30 Euro
Einstiegspreis: 37.275,00 Euro

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Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 5:36 pm Uhr

jaaaa, DAS ist ein auto. fahre selber nen w202 und muss sagen, ich bin froh das mercedes wieder auf den scheinwerferblock baut und nicht diese runden dinger wie beim w203. und neben bei gesagt: bevor ich mir so nen audi kaufe wo vieles von bmw klaut und ausgeschrieben "Alles Unfälle Der Ingenieure" heißt, fahr ich lieber nen ciguecento oder wie der sich schreibt. passt auf euch auf, peace manu

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 5:16 pm Uhr

Jungs, was soll das? Jeder soll sich das Auto kaufen, dass ihm gefällt.
Das Auto ist nicht schlecht, aber eben nur ne C´ Klasse. Deshalb ist der Preis in meinen Augen nicht gerechtfertigt. Früher nannte man sowas untere Mittelklasse. Ausserdem, bin ich mit meinen 32 Jahren der Meinung, dass ich noch mindestens 20 Jahre zu jung für einen Benz bin. Was sind heute schon 224 PS? Der alte Benziner hatte 219 PS, war trotzdem ein Auto für Opas. Ich komme aus der Gegend von Stuttgart und es heißt nicht umsonst, dass zu einem Benz nur noch die gehäkelte Klorollenabdeckung auf der Hutablage fehlt.
Die Entwicklung geht bei deutschen Autos komplett in die falsche Richtung. Sie spüren es ja jetzt auch. Vielleicht ist ein Umdenken jetzt gar nicht mehr so utopisch.

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 4:39 pm Uhr

Trotz mehr als 30% minus sitzt man bei Mercedes immer noch ziemlich auf dem hohen Ross. Kürzlich war ich hier in der Niederlassung mit Jeans und Arbeitsschuhen, wie ich eben als Bauschadenssachverständiger auf der Baustelle bin. Da wurde ich mit Nichtachtung gestraft und bekam ich nicht mal einen Cappuccino. Zwei Tage später im dunklen Anzug sah das ganz anders aus! Als ich dann von meinem A 6 Allroad und 225.000 km mit nur einem unfreiwilligen Werkstattbesuch berichtete, kam der Kommentar, dass man das von einem Fahrzeug nicht automatisch erwarten könne. Ich werde demnächst meinen nächsten fabrikneuen Audi – einen Q 5 – bestellen.

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 4:22 pm Uhr

Mercedes Kombi (fahre z.Z. das neue Modell) ist einfach ein Traumauto.

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 3:06 pm Uhr

Der Preis von 34.000 Euro kann wirklich nicht stimmen. Ich habe hier bei auto.de ein Angebot gefunden, was realistischer ist: Bei der Ausstattung gibt es einen Einstieg in die Klasse ab ca. 59.000 Euro. Das passt…

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 2:51 pm Uhr

Ich finde dieses Auto einfach toll, sicher muss es nicht die Luxusausführung in jeder Hinsicht sein, fahre ein älteres Modell und mein Mann ein neueres Modell, aber allein den Werkstätten und Service bei Mercedes kann man absolut vertrauen, Ersatzteile usw. sind vom Preis ebenfalls völlig in Ordnung, was man z.B. bei VW, BMW und Audi überhaupt nicht sagen kann. Ein Urteil über einen Mercedes kann sich im übrigen auch tatsächlich nur jemand erlauben, der auch schon einen gefahren hat. Denn wer bereits einmal einen hatte, möchte wieder einen fahren.

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 1:06 pm Uhr

Die Tester sollen sich mal bei einem Audi und bei einem Mercedes was schrauben versuchen dann werden die unterschied sehen!!!Wenn sie bei Audi für Keilrimen wechsel halben Tag brauchen nud bei Mercedes kennen das auf dem Autobahnstandspur in 10 minuten machen.Das ist nur ein klein Beispiel.So blöd is Audi gebaut!!!
KFZ-Mechaniker.

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 12:16 pm Uhr

Ich bin gerade mal 21 jahre alt und fahr schon einen neuen Audi A4, besser vier Ringe anstatt ein Stern. Und der eine Gast redet immer von neid und so, selber kann er sich bestimmt kein Benz leisten.

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 10:32 am Uhr

Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Firmenwagen, ich fuhr die ganze Zeit A6 Avant Quattro… ich habe auch bei Mercedes hineingesehen musste aber ernüchternd feststellen dass das Preis-Leistungs-Verhältniss unverschämt und gegenläufig ist. So habe ich mich wieder für den neuen A6 3.0 TDi quattro entschieden, zumal er mit der kompletten Ausstattung ca. 6000 € günstiger ist… aslo warum nach den Sternen greifen denn das "gute" liegt so nah…

Gast auto.de

Februar 23, 2009 um 9:15 am Uhr

lebe in südameria und staune jedesmal wievile Mercedes auch hier gefahren werden. Bei uns sagt man ein mercedes sei ein panzer, und genau das braucht man hier auf unseren straßen. Da also das vorgestellte modell aus der rüstungsindustrie stammt ist der preis kläglich klein. jedoch gesehen zu unseren tageseinkommen hier ca 10 euro bestenfalls scheint es mir so das dieser traumwagen unerschwinglich bleiben wird. gruß nach deutschland

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