Mercedes-Benz

Fahrbericht Mercedes CLK 200 K Cabrio: Das ideale Zwei-Jahreszeiten-Auto

Da inzwischen aber die meisten Cabrios auch ohne metallenes Klappdach mit mehrlagigem Verdeck und aufwändiger Geräuschdämmung perfekte Ganzjahreswagen sind, müssen Frischluft-Freaks im Winter keine automobilen Kompromisse mehr eingehen. Mit ein Grund, warum der Roadster- und Cabrio-Boom in Deutschland unvermindert anhält und selbst überzeugte Limousinen-Fahrer der Mittelklasse immer mehr zum Zwei-Jahreszeiten-Auto überwechseln. Im Test ein Bestseller seines Genres: der Mercedes CLK 200 K Cabrio.
Mercedes CLK Cabrio. Foto: Auto-Reporter/Mercedes-Benz
Das kostet zwar durchschnittlich 4000 bis 5000 Euro mehr als die konventionelle Stufen- oder Schrägheck-Ausführung, doch kann man diesen Mehrpreis durch die Wahl eines nicht ganz so leistungsstarken und dennoch völlig ausreichenden Motors oder das Weglassen des einen order anderen Ausstattungs-Features zum Teil kompensieren.
Ein Paradebeispiel dafür ist das Mercedes CLK Cabrio, für das jeweils zwei V6- und V8-Triebwerke, aber eben auch ein 1,8-Liter per Kompressor aufgeladener Motor mit 120 kW/163 PS angeboten wird, der das 1,65 Tonnen schwere Gefährt in der Automatik-Version bis auf 223 Stundenkilometer bringt und einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 10,5 Sekunden ermöglicht. Mehr braucht wirklich kein Autofahrer und erst Recht kein echter Cabrio-Fan. Verbuchen wir diese Daten also unter Sicherheits-Reserve bei gefährlichen Verkehrs-Situationen. Zumal die Stuttgarter Fahrwerks-Techniker dem CLK bei der Überarbeitung im letzten Jahr zwar mehr sportive Dynamik als seinem Vorgänger verpasst haben, aber den Fahrkomfort, das entspannte Reisen nach wie vor an die erste Stelle des Anforderungsprofils setzten.
Das Ergebnis beeindruckt. Zwar ist der CLK nach wie vor sehr komfortabel ausgelegt, so dass man selbst sehr unebenen Straßenbelag kaum merkt. Doch bei zügiger Fahrt auf kurvigen Landstraßen spielt er dank starkem Drehmoment und einer gut abgestimmten Fünfstufen-Automatik seine neu gewonnenen sportiven Stärken aus, ohne einen Moment das Gefühl der Unsicherheit aufkommen zu lassen. Einziger Schwachpunkt im Vergleich zu seinen süddeutschen Mitbewerbern ist nach wie vor die Lenkung, die einfach zu indirekt übersetzt ist. Das macht sich weniger beim souveränem Dahingleiten, aber doch bei etwas zügigerem Fahren bemerkbar. Was erstaunlicherweise nicht an der Tankstelle bestraft wird. Denn während der CLK im reinen Stadtverkehr wegen seines Gewichts mit knapp 13 Litern recht großen Durst aufweist, gibt er sich in "freier Natur" auf Autobahn und Bundesstraße trotz zügigem Fortkommens mit sieben bis acht Litern recht bescheiden.
Solche Bescheidenheit ist im durchaus geräumigen und sehr gut verarbeitetem Innenraum natürlich nicht angesagt. Im bequemen, guten Seitenhalt bietenden Sitz hat der Fahrer die Instrumente gut im Blick und die Bedienhebel sind ergonomisch bequem erreichbar. Die tiefe Sitzposition, die aber keinerlei Verrenkungen beim Einstieg erfordert, offenbart vor allem beim Offenfahren durch sehr geringe Zugluft ihre Vorteile, behindert aber die Übersichtlichkeit nach hinten. Das zusätzliche Ordern der Parksensoren für immerhin 754 Euro ist zwar ärgerlich, aber eben sinnvoller als das ebenfalls optionale Windschott für 360 Euro. Das benötigen nämlich auch die Fond-Passagiere nicht wirklich, da selbst auf den hinteren, gut ausgeformten und ausreichend Platz bietenden Sitzen Luftturbulenzen kaum merklich sind. Einen besonderen Pluspunkt verdient sich der CLK noch durch seinen Kofferraum, der mit geschlossenem Dach immerhin 390 Liter aufweist und damit klarer Branchen-Primus ist. Aber auch bei geöffnetem Verdeck ist man mit 276 Liter Stauraum für ein Cabrio noch bestens bedient.
Die Komfort- und Sicherheitsausstattung inclusive sechs Airbags und Elektronischem Stabilitäts-Programm sowie bei offenem Verdeck automatisch ausklappenden Überrollbügeln ist Bestandteil der Basis-Ausführung, so dass der auf den ersten Blick recht happige Grundpreis von 42.224 Euro relativiert wird. Dennoch bleibt anzumerken: Ein Cabrio zu fahren macht Spaß, der aber auch bezahlt sein will.
Von Frank Braun
24. Oktober 2004. Quelle: Auto-Reporter

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