Mit 1740 Litern bis Tempo 250

Fahrbericht Skoda Octavia Combi RS 245

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Flotte Familienkutschen gehören mittlerweile bei nahezu allen europäischen Herstellern zum guten Ton. Mit einem Beschleunigungswert von 6,7 Sekunden für einen kompakten Kombi sieht sich Skoda mit dem Octavia Combi RS 245 in bester Gesellschaft. Das gilt ebenso für die Topspeedversion: Auch beim Spitzenmodell in der Bestseller-Baureihe der Tschechen wird die Höchstgeschwindigkeit politisch korrekt bei 250 km/h eingebremst.

Nicht bremsen lässt sich Skoda in sonstigen Disziplinen

Noch immer ist der Octavia das Kompaktmodell mit dem üppigsten Raumangebot und den cleversten Detaillösungen. 610 bis 1740 Liter Kofferraumvolumen bietet in dieser Klasse keiner – erst recht nicht bei Tempo 250. Das Gepäckabteil ist damit deutlich größer als beispielsweise bei einem Audi A6 Avant, BMW 5er Touring oder Hyundai i40, die alle mindestens eine Fahrzeugklasse höher unterwegs sind. Platz für die Familie ist also reichlich vorhanden. Für ein Fahrzeug der Kompaktklasse gibt es außerdem recht viel Beinfreiheit im Fond.

Der drehfreudige 2,0-Liter-Vierzylinder nimmt spontan Gas an und reizt im „Sport“-Modus des Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebes das verfügbare Drehzahlband bis zum roten Bereich aus. Aber auch im „D“-Betrieb geht der Motor bereits ab etwa 1800 Toren mit Verve zur Sache. Wem der Top-Octavia selbst da etwas zu hoch dreht, kann durch leichtes Lupfen des Gaspedals das Direktschaltgetriebe rasch zum Hochschalten bewegen. Verlassen kann sich der Fahrer dabei auf ein hohes Drehmoment von bis 370 Newtonmetern, dessen Höchstwert sich über einen weiten Bereich von fast 3000 Touren erstreckt.

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Untermalt wird der zügige Vorwärtsdrang durch bassigen Auspuffsound

Wem die Automatik nicht genügt, der kann natürlich sowohl mittels Wählhebel als auch Schaltwippen hinter dem Lenkrad manuell in die Gangwechsel eingreifen. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung arbeitet auch bei geringerem Tempo sehr präzise. Im Normalmodus der optionalen dynamischen Dämpferkontrolle poltern die 19-Zoll-Räder allerdings bei Fahrbahnunebenheiten gerne einmal ein wenig. Begeistern kann der Octavia RS nicht zuletzt auch durch seine vordere Quersperre. Selten lässt sich Torque Vectoring in dieser Klasse im doppelten Sinne des Wortes so gut erfahren wie in diesem sportlichen Familienauto.

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Der Octavia RS 245 macht kurvensüchtig

Die Fahrzeugcharakteristik lässt sich in verschiedenen Einstellungen von „Eco“ bis „Individual“ dem persönlichen Geschmack anpassen. Die Unterschiede sind differenziert genug. Selbst die Parameter für das Vorderachsdifferenzial und das Kurvenlicht lassen sich ändern. Das alles wird ganz einfach über die VRS-Mode-Taste (VRS = Victory Rallyesport) und via Finger auf dem großzügig dimensionierten Touchscreen eingestellt. Auch ein Laptimer sowie digitale Rundinstrumente für den Ladedruck des Turbos, die Beschleunigungskraft und die Momentanleistung sind abrufbar. Das Infotainmentsystem ist ebenfalls nahezu selbsterklärend und entsprechend einfach zu bedienen.

An Praktikabilität soll es nicht mangeln

Die Spitzenversion des Octavia Combi bringt alle gängigen Assistenzsysteme vom Auffahrwarner über den aktiven Spurhalter und die Verkehrszeichenerkennung bis hin zur Parkhilfe mit Querverkehrserkennung mit. Neben der adaptiven Geschwindigkeitsregelung verfügt der RS 245 unter anderem auch über Annehmlichkeiten wie beheizbares Lenkrad, elektrisch öffnende Heckklappe und vom Kofferraum aus entriegelbare Rückenlehnen, die nach dem Umklappen eine ebene, wenn auch geringfügig nach vorn ansteigende Ladefläche bilden. Es gibt eine Ambientebeleuchtung sowie zwei USB-Anschlüsse und einen 230-Volt-Anschluss für die hinten auf beheizbaren Plätzen sitzenden Mitfahrer.

Für sportliches Ambiente sorgen unter anderem der schwarze Dachhimmel und Alcantarasitze mit Ziernähten und integrierter Kopfstütze. Selbst die Kartentaschen in den Türen sind mit Filz ausgekleidet. Dazu gesellen sich typische Skoda-Gimmicks wie der Abfallbehälter in der Tür, der Halter für die Parkscheibe an der Frontscheibe oder der Eiskratzer im Tankdeckel.

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Der Octavia RS 245 lässt letztendlich keine vernünftigen Wünsche offen

Das gilt sowohl für den Nutzwert als Familienauto als auch für Fahrer mit dynamischem Anspruch. Der Bordcomputer gab als Langzeitwert nach 1070 Kilometern einen Schnitt von 9,3 Litern bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 66 km/h an. Der Normverbrauch wird mit 6,4 Litern angegeben, unser Testkonsum bewegte sich zwischen 8,4 und 10,7 Litern bei einem Mittelwert von 8,9 Litern.

Wer auf 15 PS, drei Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit und ein oder zwei Zehntelsekunden beim (ohnehin nur theoretischen) Wert für den Standardsprint verzichten kann, für den hält Skoda weiterhin noch den Octavia Combi RS 230 parat. Er ist über 3000 Euro günstiger und bietet zudem eine mehr als doppelt so große Auswahl an Karosseriefarben. Nur den Status, der bisher schnellste Octavia in der Modellgeschichte zu sein, hat er nun aber nicht mehr.

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Skoda Octavia Combi RS 245

Länge x Breite x Höhe (m) 4,69 x 1,81 x 1,45
Radstand (m) 2,68
Motor R4-Benziner, 1984 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung 180 kW / 245 PS bei 5000–6700 U/min
Max. Drehmoment 370 Nm von 1600–4300 U/min
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 6,7 Sek.
Schaltung 7-Gang-DSG
ECE-Durchschnittsverbrauch 6,4 Liter
Effizienzklasse k.A.
CO2-Emissionen 146 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung min. 1487 kg / max. 566 kg
Gepäckraumvolumen 610–1740 Liter
Max. Anhängelast 1600 kg
Wendekreis 10,6 m
Bereifung 225/35 R 19
Luftwiderstandsbeiwert 0,32
Basispreis 36 910 Euro

 

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