BMW

Fans des BMW 3 können aufatmen: Äußerlich kaum Experimente

Der Neue sieht attraktiv aus; eine Polarisierung der Meinungen wie beim Design der beiden großen Brüder und des 6-er BMW wird ausbleiben. Eine Preisdiskussion wird sich aber wohl auch dieses Mal nicht vermeiden lassen. Denn der Premium-Auftritt hat bei BMW auch bei der 3-er Reihe seinen Preis. Er beginnt beim 320 i mit 27 100 Euro und endet vorläufig 35 900 Euro für den 330i. Kein Problem, dazu noch einmal 10 000 Euro bis 15 000 Euro für zusätzliche Ausstattung draufzurechnen.
BMW 3 Foto: Auto-Reporter
Der BMW 3 neuer Bauart (Interne Werksbezeichnung E 90) zitiert in der Gestaltung in vielen charakteristischen Elementen seines Vorgänger (E 46), unter anderem die kurzen Überhang vorn und die dynamische Gestaltung der Flanken mit Sicken, die die Dynamik der Karosse markant unterstreichen. Insgesamt hat BMW eine Sportlimousine auf die Räder gestellt, die schon beim ersten Auftritt Freunde gewinnen kann. Allein das Heck fügt sich nicht in die selbst erklärende Harmonie ein und wirkt bemüht, die Massen zu verbergen, allerdings längst nicht so gewöhnungsbedürftig wie bei den Großen aus dem Hause BMW.
Wie schon beim kleinen Bruder der 1-er Serie bekennt sich auch der 3-er zum längs eingebauten Reihenmotor, in dem er die Länge seiner Motorhaube durch den späten Ansatz des coupéartigen unterstreicht. Wie beim 1-er geht das zu Lasten des Innenraums. Trotz des Wachstums um 78 Millimeter in der Breite, 10 Millimeter in der Höhe, 49 Millimeter in der Länge und beim Radstand sogar um 35 Millimeter bleibt für die Hinterbänkler zu wenig Raum für ein Fahrzeug, dass sich unter die Limousinen eingeordnet sehen will.
Dafür ist das Fahrverhalten wieder das beste seiner Klasse; denn mit dem weit hinten liegenden Motor erreichen die Münchner der ideale Verteilung der Lasten zwischen Vorder- und Hinterachse von 50:50. Daran lässt schon der erste Probegalopp mit einem 330 i keinen Zweifel. Hier kommt wieder ein Vorbild für sportlich agiles und souveränes Fahren auf uns zu.
Den Fahrer des neuen 3-er wird´s freuen, dass die Designer sich auch im Innenraum an die lieb gewonnenen Eigenheiten aus 30 Jahren BMW 3 erinnert haben. Die Armaturen wirken wieder auf den Fahrer hin orientiert. Hässlich allein der Kamelhöcker in der Mitte des Armaturenbretts, den man mit dem Navigationssystem geliefert bekommt. Wohl dem, der sich auskennt und kein "Navi" braucht.
Für Fahrer und Beifahrer sind die Nutznießer der aufwachsenden Karosserie. Aber sie tragen auf mit am Nachteil des weit nach hinten eingebauten Reihenmotors; denn die Fußräume sind für bei eng, die Mittelkonsole sehr breit. Auf dieser Konsole hält jetzt auch im 3-er die elektronische Steuereinheit i-Drive Einzug gehalten. Der Drehknopf ist dabei aber so weit nach hinten gerutscht, dass man ihn nicht nur schlecht erreichen kann, sondern ihn auch nicht immer im Blick hat.
Vorbildliche Sicherheitsausstattung darf man bei BMW ebenso erwarten wie Top-Verzögerungen durch erstklassige Bremsen. Ein Vergnügen dagegen sind dagegen sicher die vier Motoren, die zunächst angeboten werden. Unsere ersten Erfahrungen beschränken sich auf den 330i mit einem Reihen-Sechszylinder mit 190 kW (258 PS) und einem maximalen Drehmoment von 3000 Nm zwischen 2500 und 4000 Umdrehungen pro Minute. Von 0 km/h auf 100 km/h vergehen nur 6,3 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit ist auf 250 km/h begrenzt; der Verbrauch im EU-Testzyklus beträgt 8,7 l pro 100 km.
Im Frühjahr kommt ein BMW 325i dazu, dessen Sechszylinder mit 2500 ccm 160 kW (218 PS) leistet. Sein maximales Drehmoment liegt bei 250 Nm. Der stärkste Vierzylinder steckt im 320i und stammt aus dem alten 318i. Jetzt leistet er 110 kW (150PS) und verfügt über ein maximales Drehmoment von 200 Nm.
Der erste von zwei Dieseln aus dem Angebot ist der BMW 320d mit 120 kW (163 PS) und einem maximalen Drehmoment von 340 Nm bei 2000 Umdrehungen pro Minute. Er beschleunigt in 8,3 Sekunden von 0 km/h auf 100 km/h, verbraucht 5,7 Liter auf 100 km und erfüllt die Euro 4. Ein Partikelfilter steht gegen Aufpreis zur Verfügung. Gegen die Ausrüstung aller Diesel mit dem Filter spricht laut BMW zur Zeit deren schlechte Verfügbarkeit. Es sind offenbar nicht genug Filter für alle Diesel 3er vorhanden.
Der erste Eindruck vom 3-er ist positiv. Der Neue hat das Zeug dazu, auch seine erfolgreichen Vorgänger noch zu übertreffen, auch wegen des attraktiven Designs. In einigen Wochen wird uns der neue 7-er lehren, ob es sich dabei um einen Design-Wechsel hin zum Verbindlichen handelt. (Sm)
23. Januar 2005. Quelle: Auto-Reporter

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