Formel 1: Grünes Licht für den Nürburgring

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Noch vor wenigen Monaten hatte der Nürburgring kaum eine Zukunft. Die Traditionsrennstrecke in der Eifel stand vor einem riesigen Schuldenberg. Und die Formel 1 machte einen Bogen um die Rennstrecke. Doch dann übernahm der Düsseldorfer Autozulieferer Capricorn das Ruder. Und jetzt scheint der Nürburgring wieder eine feste Größe im Formel-1-Rennkalender zu werden. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone bestätigte dem Fachmagazin auto motor und sport Verhandlungen mit dem Nürburgring. Demnach steht eine Einigung über einen Fünfjahresvertrag kurz bevor.

„Ich habe mich mit den Leuten von Capricorn getroffen und mit ihnen besprochen, wie wir mit ihnen einen längerfristigen Vertrag abschließen können“, sagte Bernie Ecclestone und betonte: „Ich bin dazu bereit.“ Gleichzeitig deutete der Brite an, dass der laufende Vertrag mit Hockenheim und dem Nürburgring über die alternierende Austragung des Großen Preises von Deutschland eine Ausstiegsklausel hat.

Demnach ist der Vertrag offenbar kündbar, wenn ein Veranstalter in Deutschland zu besseren Konditionen abschließen kann. Ecclestone will zwar den Vertrag mit Hockenheim respektieren. Der 83-Jährige sagte aber auch: „Wenn wir mit dem Nürburgring ein langfristiges Abkommen abschließen, dann ist es das Beste, den bestehenden Vertrag zu beenden und bereits 2015 mit dem neuen zu beginnen.“ Das würde umgekehrt auch für Hockenheim gelten, wenn es zu einem neuen Vertrag käme: „Hockenheim müsste dann aber zu den gleichen Konditionen abschließen wie andere Leute.“

Auch die Finanzierung der Rennen auf dem Nürburgring hat Bernie Ecclestone bereits durchdacht. „Die Einkünfte müssen sich dem Niveau der anderen europäischen Rennen anschließen“, erklärt der Formel-1-Boss. Da sich der Nürburgring in unmittelbarer Nähe zu Spa befindet, könne sich Ecclestone einen ähnlichen Vertrag wie in Belgien vorstellen. In Spa tritt Ecclestone praktisch selbst als Veranstalter auf. Sämtliche Einnahmen, auch die der Ticket-Verkäufe, gehen an ihn. Dafür entfällt für den Veranstalter das Risiko des hohen Antrittsgeldes. Die Rennstrecke muss die Fixkosten, die bei einem Formel-1-Rennen entstehen, selbst tragen und dafür Partner oder Sponsoren finden oder einen Zuschuss aus der Landeskasse bekommen. Dieses Modell schwebt ihm auch am Nürburgring vor.

Und noch eine Rechnung: In den Schumacher-Jahren betrug die sogenannte „Nettowertschöpfung“ für die Eifel-Region an einem Formel-1-Wochenende rund 200 Millionen Euro. Das verdeutlicht, dass die Königsklasse des Motorsports auch ein enormer Wirtschaftsfaktor ist und etliche Arbeitsplätze schafft.

Laut Bernie Ecclestone ist der in Aussicht stehende Vertrag mit dem Nürburgring keine Absage an Hockenheim. Der Brite gab aber zu, dass es mit Hockenheim einen Spezialvertrag gäbe. Wie dieser aussieht, bleibt sein Geheimnis. Nur so viel verrät der Promoter: „Auf dieser Basis können wir nicht ewig weitermachen.“ Wenn es jetzt mit dem Nürburgring zu einem Vertrag kommt, wird der Große Preis von Deutschland ab 2015 für fünf Jahre in der Eifel stattfinden. Dann wäre das Formel-1-Rennen am 20. Juni in Hockenheim das vorerst letzte auf dieser Rennstrecke. Denn es scheint mehr als fraglich, dass es angesichts der wirtschaflichen Situation zwei Formel-1-Rennen in Deutschland gibt.

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