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Gebrauchtwagen-Check: Honda Civic – Galaktische Optik, bürgerliche Werte

Unauffällig geht anders: Die futuristische Optik des Honda Civic mit den durchgehenden Lichtbändern vorn und hinten spaltet Mittelklasse-Interessierte in Fans und Gegner. Hondas Volumenmodell in der achten Generation wurde von 2005 bis 2012 als sportliche, günstige Alternative zum Golf produziert. Neu stand der Civic mit mindestens 16.800 Euro in der Liste, wegen einbrechender Absatzzahlen senkten die Japaner 2010 den Einstiegspreis für einen Neuwagen um bis zu 5.000 Euro. Technisch ist der Kompakte zwar sportlich ausgelegt, entspricht aber dem bürgerlichen Geschmack.

Karosserie und Innenraum

Ein paar Macken im Lack muss man bei diesem Auto in Kauf nehmen, und das nicht nur, weil er ein Gebrauchter ist: Die Lackschicht der Motorhaube ist relativ empfindlich und dementsprechend steinschlaganfällig. Den Civic gibt es als Drei- und Fünftürer. Praktisches Feature: Die Rücksitzbank lässt sich ähnlich wie ein Kinositz hochklappen, damit Stauraum für besonders hohe Transportstücke entsteht. In Sachen Transport kann der Kompakte sowieso punkten, 370 Liter fasst sein Kofferraum. Allein die Fondpassagiere haben nicht so viel Platz: das spacige Design kostet Kopffreiheit – und auch Übersichtlichkeit nach hinten. Der Kunststoff im Innern ist typisch für die Asiaten. [foto id=“462080″ size=“small“ position=“left“]Dass die Plastik-Verkleidungen aber klappern, muss eigentlich nicht sein – kommt aber beim Civic vor allem bei den Modellen der ersten Baujahre durchaus vor. Wer Freude an hochwertiger Verarbeitung hat, wird hier oft nicht froh: gang und gäbe sind auch ungenaue Spaltmaße.

Motoren

Passend zum modernen Design trimmten die Japaner die Motoren drehfreudig. Agil ist vor allem der 1,8-Liter-Benziner mit 103 kW/140 PS, für geringere Ansprüche steht die Einstiegsmotorisierung mit 1,4-Litern mit 61 kW/83 PS. Ab 2009 gab es einen modernisierten 1,4-Liter-Vierzylinder mit 74 kW/100 PS. Das Benziner-Spitzenmodell Typ R leistet 148 kW/201 PS. Wie beim Civic üblich ist die Motorenpalette auf Benziner ausgelegt, der einzige Diesel im Angebot ist ein 2,2-Liter-Aggregat mit 88 kW/120 PS. Die Benziner verbrauchen rund 8 Liter auf 100 Kilometer, die Diesel 2 Liter weniger. Getriebe mit fünf und sechs Gängen sowie Automatik waren erhältlich.

Ausstattung und Sicherheit

Vier von fünf möglichen Sternen erreichte der Civic im NCAP-Crashtest zunächst. Mit dem Facelift 2008, bei dem Honda die Sicherheitsausstattung überarbeitete, bekam der Kompakte die Maximalwertung von fünf Sternen. Zur Basisausstattung [foto id=“462081″ size=“small“ position=“right“]gehören ABS, sechs Airbags, elektrische Fensterheber und Außenspiegel sowie Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung. Klimaanlage und CD-Radio gab es ab der nächst höheren Ausstattungsstufe.

Qualität

Auch wenn der Civic als Gebrauchter erst wenige Jahre seinen Dienst tut, gibt es ein echtes Problem bei der Hauptuntersuchung: Die Bremsscheiben verschleißen relativ schnell, hier meckern die TÜV-Prüfer häufig. Das entsprechend der sportlichen Auslegung durchtrainierte Fahrwerk schneidet bei den Experten des TÜV allerdings sogar besser ab als der Durchschnitt. In der ADAC Pannenstatistik sorgten vor allem Probleme mit dem Partikelfilter und den Wegfahrsperren in den frühen Baujahren der achten Generation dafür, dass der Kompakte in der Zuverlässigkeit seiner Klasse eher im unteren Bereich landete. Ein besonderes Augenmerk sollte man beim Kauf auf die Reparaturunterlagen haben: Dreimal rief Honda den Civic der achten Generation in die Werkstätten zurück: 2006 wegen einer defekten Steckverbindung der Servolenkung, 2008 wegen [foto id=“462082″ size=“small“ position=“left“]der Bremsleuchten und der Rasterung des Handbremshebels. Diese Reparaturen sollten erledigt sein.

Fazit

Kein Auto für Pingelige, aber ein solides Kompaktmodell, das man sparsam bewegen kann. Vor allem die neueren Modelle überzeugen mit ihrer Sicherheitsbewertung. Bei einem älteren Civic der achten Generation empfiehlt es sich, die Werkstattrechnungen des Vorbesitzers genau zu studieren und eine ausgedehnte Probefahrt zu machen. Die Preise beginnen etwas unter 6.000 Euro.

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