Volvo

Gebrauchtwagen-Check: Volvo S40/V50 – Zurück zu guter Tradition

Robuster Schwedenstahl und sorgfältige Verarbeitung prägen das Qualitäts-Image von Volvo. Das Mittelklassemodell S40/V50 sorgte ab 1996 zwar für ein paar kleine Flecken auf der weißen Weste, die Neuauflage von 2004 jedoch besinnt sich wieder der guten Traditionen. Auch als Gebrauchtwagen ist der solide Schwede eine sichere Bank.

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Karosserie und Innenraum

Volvos kleines Mittelklassemodell gibt es mit Stufenheck (S40) und als Kombi (V50). Raumriesen sind beide nicht, wobei der Kombi naturgemäß mehr Gepäck schluckt. Obwohl vergleichsweise klein, ist der Laderaum dort dank einer einfach umlegbaren Rückbank, der dann vollkommen ebenen Ladefläche und der niedrigen Ladekante gut zu nutzen. Auch die Passagiere haben ausreichend Platz, wobei vor allem der Fond ungewöhnlich großzügig dimensioniert ist. Innen herrscht eleganter Schweden-Schick; die Alu-Applikationen [foto id=“385879″ size=“small“ position=“left“]sind jedoch anfällig für Dellen und Kratzer. Schwachstelle sind überdies die Sitzbezüge, die ungewöhnlich schnell fadenscheinig werden. Ein abgenutzt wirkender Innenraum ist daher nicht unbedingt ein Zeichen für hohe Fahrleistungen oder mangelnde Pflege.

Motor

Die Antriebspalette ist breit und gut gestaffelt, beginnt anders als bei den technisch verwandten Kompaktklasse-Modellen Ford Focus und Mazda3 allerdings erst bei 100 PS. Dadurch ist man aber schon mit den Einstiegsmotorisierungen ordentlich unterwegs. Auf Dieselseite ist das ein 1,6-Liter-Motor mit 80 kW/109 PS aus der Kooperation von Ex-Volvo-Mutter Ford und Peugeot, bei den Benzinern ein 1,6-Liter-Triebwerk mit 74 kW/100 PS. Flotter geht es mit dem 2,0-Liter-Diesel (100 kW/136 PS) und dem 2,0-Liter-Benziner (107 kW/145 PS) voran. Fans seltener Motorenkonzepte können zudem unter einigen temperamentvollen Fünfzylindern aus der Volvo-Eigenentwicklung wählen, die mit ansprechenden Fahrleistungen, hoher Leistung (bis 169 kW/230 PS), aber auch hohem Verbrauch aufwarten. Vor allem der 2,4-Liter-Benziner mit 103 kW/140 PS ist ein Schluckspecht – der ähnlich starke 2,0-Liter-[foto id=“385880″ size=“small“ position=“left“]Vierzylinder ist da die bessere Wahl.

Fahrwerk

Auf der Straße profitiert der Volvo von der Agilität der Ford Focus-Plattform. Entsprechend motorisiert wieselt der Schwede für einen Fronttriebler flott um die Kurven. Die straffen Dämpfer und Federn stecken Unebenheiten aber immer noch verbindlich weg – die traditionell komfortorientierten Volvo-Fahrer müssen also keinen Kulturschock befürchten. Und auch auf dem Prüfstand macht die Technik eine gute Figur: Achsen und Wellen punkten mit exzellenter Haltbarkeit, Ölverlust ist kaum bekannt und auch die Lenkung hat Steherqualitäten. Paradedisziplin sind jedoch die Bremsen, die bei der TÜV-Statistik deutlich besser abschneiden als im Klassendurchschnitt.

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Ausstattung und Sicherheit

Wie es sich für einen Volvo gehört, wird an Sicherheit nicht gespart. Sechs Airbags und der Schleuderschutz ESP sind immer an Bord, hinzukommen Eigenentwicklungen wie ein Mehrzonenknautschbereich aus unterschiedlichen Stahlsorten und das sogenannte „Intelligent Driver Information System“. Die (per Knopfdruck deaktivierbare) Technik unterdrückt etwa beim Überholen und Bremsen Telefonanrufe oder Warnmeldungen, um den Fahrer nicht abzulenken. Soviel Mühe wurde beim EuroNCAP-Crashtest 2004 mit der Höchstwertung von fünf Sternen belohnt.

Qualität

Wo der in Holland gebaute Vorgänger mit Mitsubishi-Genen Versetzungsprobleme hatte, ist die zweite Generation ein Musterschüler. Alle Schwächen wie die labile Hinterachse, Motorenprobleme und Elektronik-Schwierigkeiten sind ausgemerzt. Beim TÜV gibt es in fast jedem Prüfkapitel Bestnoten. Einzige Ausnahme: das Licht. Überdurchschnittlich häufig stimmt [foto id=“385882″ size=“small“ position=“left“]die Einstellung des Abblendlichts nicht und auch die Blinker geben zu oft ihren Geist auf.

Fazit

Auch jenseits der klassischen Dienstwagen-Platzhirsche hat die Mittelklasse etwas zu bieten. Der Volvo gehört zwar nicht zu den geräumigsten Vertretern, fährt dafür aber in Sachen Qualität und Sicherheit in der Spitzengruppe. Knapp 10.000 Euro muss man für das schwedische Premium-Modell als Gebrauchtwagen aber einplanen.

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