Skoda

Genf 2012: Junge Monokultur bei Skoda

Skoda ist der einzige Hersteller mit einem kompletten Produktportfolio, der sich beim Genfer Automobilsalon darauf beschränkt, nur ein neues Auto zu zeigen: den Kleinwagen Citigo in vielen Ausprägungen und Farben. Wir sprachen darüber mit dem Skoda-Vorstand Jürgen Stackmann, zuständig für Vertrieb und Marketing.

Herr Stackmann, wir sehen auf dem Stand nur ein Modell. Warum das?

„Der Citigo bringt uns als Marke eine neue Kundschaft. Er erweitert sie in Richtung einer Klientel, die für die Marke bisher nicht erreichbar war. Mit dem Citigo haben wir die große Chance, zum ersten Mal junge Erst-Neuwagenkäufer zu erreichen. Das ist ja in Europa eine Kundengruppe, die im Alter bei 25 bis 30 Jahren liegt. Dann haben wir eine zweite Zielgruppe vor Augen: Junge Frauen, im Schnitt 35 Jahre, mit Kindern, die für ihren Tag ein sicheres und praktisches Auto suchen. Am wichtigsten wird – wie überall in Europa – die Seniorengruppe sein, die inzwischen den typischen Käufer darstellt. Aber von der Ausrichtung, vom Profil her haben wir die Chance, die Marke zum ersten Mal in eine deutlich jüngere Klientel hinein zu öffnen.

Vom Volumen her versprechen wir uns einen großen Wachstumsimpuls. Die genauen Zielzahlen werden wir nicht herausgeben. Aber es wird noch einmal das Volumen des Roomster sein und noch ein bisschen mehr.

Der Citigo ist für uns auch ein großes Testfeld für das Thema Marketing und Marketingkommunikation. Wir haben hier auf dem Stand nicht ganz umsonst mit Tiesto zusammengearbeitet, der für die Zielgruppe, die wir erreichen wollen, zu den angesagtesten DJs und Produzenten gehört.

Bei der Online-Kommunikation hat sich Facebook für uns zu einer Rakete entwickelt. Wir haben im vergangenen Jahr drei Facebook-Accounts der Marke zusammengelegt, die jeweils rund 25 000 Follower hatten. Wir sind also mit rund 80 000 gestartet und sind jetzt innerhalb von drei Monaten auf rund 280 000 Follower gewachsen. Damit haben wir die Größe erreicht, die auch VW auf Facebook hat. Das zeigt, dass wir mit dem Mediamix, den wir hier anlegen, relativ gut liegen.

Für uns stellt das Fahrzeug eine Volumenkomponente im strategischen Baustein Wachstum in Richtung 1,5 Millionen dar. Es ist für uns aber auch die riesige Möglichkeit, die Marke in einem neuen Umfeld anders darzustellen – ein Modell, das wir so zum Beispiel beim Octavia nie machen würden.“[foto id=“409003″ size=“small“ position=“left“]

Wie schätzen Sie denn die Eroberungsrate für den Citigo ein?

„Wir erreichen ja mit unserer Marke sehr hohe Eroberungsraten, die liegen auch in saturierten Märkten wie Deutschland immer noch weit oberhalb von 50 Prozent. Da dies unser erstes Fahrzeug in diesem Segment ist, können wir eigentlich nur den Fabia eigensubstituieren. Da sehen wir eigentlich relativ wenig Gefahr. Im Übrigen glauben wir, dass wir im ersten Jahr durchaus eine Eroberungsrate von 70 Prozent haben werden.“

Jürgen Stackmann, seit Juli 2010 bei der Volkswagen-Tochter Skoda für den Marketing und Vertrieb zuständig, sieht den Citigo als den Beginn einer neuen Ära bei dem in Tschechien angesiedelten Hersteller. In Genf kündigte er an, schon mit den nächsten Modellen werde die Richtung klar. Offenbar werden die Skoda der Zukunft mehr Kontur zeigen als die heutige Modellpalette – mit Ausnahme des neuen Citigo.

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