Honda Accord: Neues Gesicht für Europa

Asiaten haben es immer schwer, in der Phalanx der Mittelklasse-Limousinen in Europa einen Platz zu finden. Honda setzt beim nun gelifteten Accord, dem derzeit größten Modell seiner Produktpalette, deshalb auf europäische Tugenden: Sicherheit, eine erweiterte Komfortausstattung und gute Motoren. Die Preisliste beginnt bei 23 400 Euro, für den Kombi verlangen die Japaner jeweils 1 100 Euro Aufpreis.
Die Optik des Accord wurde nur sanft poliert. Ein neuer Kühlergrill mit neuen Scheinwerfern lässt ihn nun dynamischer und weniger konservativ wirken. Für den sicherheitsbewussten deutschen Fahrer haben die Japaner nach dem Facelift ihr Stabilitätsprogramm VSA nun serienmäßig im Angebot. Hondas Eigenentwicklung greift in Gefahrensituationen vergleichsweise früh und sanft ein.
Neu ist auch der Abstandsregel-Assistent. Über das Lenkrad aktiviert, hält er die Geschwindigkeit auf langen Autobahnetappen. Nähert sich der vorausfahrende Verkehr, bremst das System das Auto ab und beschleunigt so bald wie möglich wieder auf das Normtempo. Der Fahrer muss im Grunde nur noch die Spur halten. Kleine Schwäche: Durch die zusätzlich nötigen Knöpfchen für das 1 700 Euro teure Feature wirkt das Lenkrad etwas überladen. Zudem ist der Abstandsregler nur in Verbindung mit einem Navigationsgerät erhältlich. Ansonsten ist die Ausstattung gegenüber dem 2002 eingeführten Vorgänger komplettiert worden. Serienmäßig sind CD-Radio, Bordcomputer und Klimaanlage, als Option ist jetzt eine Einparkhilfe erhältlich. Zudem hätte man sich einige größere Ablagen gewünscht: Für einen Autoatlas ist nirgends Platz.
An der Motorisierung wurde nichts geändert. Der größte Motorenhersteller der Welt holt für sein Topmodell weiterhin die richtigen Aggregate aus dem Regal. Die beiden zur Verfügung stehenden Benziner überzeugen mit guter Beschleunigung und laufen ruhig und mit angenehm sonorem Ton. Die 2,4-Liter-Variante mit 140 kW/190 PS bietet etwas mehr Vergnügen, doch auch der kleinere 2,0-Liter-Motor mit 114 kW/155 PS reicht im Alltagsverkehr vollkommen aus. Beste Wahl für Vielfahrer bleibt aber weiterhin der vorzügliche 2,2-Liter-Diesel mit 103 kW/140 PS.
Mit seinen Wettbewerbern von Mazda, Nissan oder Alfa Romeo kann der Mittelklässler nach dem Facelift problemlos mithalten. Das größte Manko konnte Honda mit der Überarbeitung jedoch nicht lösen: das fehlende Image. Wer viel Geld für sein Auto ausgibt, möchte dafür oft auch ein paar bewundernde Blicke der Passanten. Und die gibt es hierzulande eher für Sterne, Ringe oder Nieren an der Fahrzeugfront. Holger Holzer/mid

Technische Daten Honda Accord:
Limousine/Kombi der Mittelklasse; Breite, Länge, Höhe, Radstand: 1,74 Meter, 4,66 Meter, 1,44 Meter, 2,68 Meter; Kofferraumvolumen; 459 Liter (Limousine), 518 – 1658 Liter (Kombi); Zuladung: 423/428 Kilogramm;
Motoren: 2,0-Liter-Benziner mit 114 kW/155 PS, maximales Drehmoment 190 Nm bei 4 500 U/min; Verbrauch 7,8 Liter/100 Kilometer, Höchstgeschwindigkeit 217 km/h;
2,4-Liter-Ottomotor mit 140 kW/190 PS, 223 Nm bei 4 500 U/min; 9,0 Liter Super/100 Kilometer; 227 km/h;
2,2-Liter-Dieselmotor mit 103 kW/140 PS, 340 Nm bei 2 000 U/min, 5,9 Liter Diesel/100 Kilometer, 197 km/h; Preise ab 23 400 Euro.
mid

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