Jaguar

Jaguar XF und XJ Allrad – Mit scharfen Krallen statt auf Samtpfoten

Ein Plus von 19 Prozent im ersten Halbjahr und in den letzten zwölf Monaten mehr Verkäufe als je zuvor in der jüngeren Firmengeschichte – Jaguar hat gerade einen Lauf. Und die Briten gehen nicht vom Gas. Im Gegenteil: Im nächsten Sommer melden sie sich mit dem F-Type endlich wieder im Segment der zweisitzigen Sportwagen zurück und zwei, drei Jahre später gibt es ein neues Einstiegsmodell. Bis das soweit ist, bringen sie die anderen Baureihen auf Vordermann und schließen dabei endlich die wichtigsten Lücken in ihrem Portfolio.

Den Anfang hat vor ein paar Wochen der überfällige XF Sportbrake gemacht, der als ebenso eleganter wie sportlicher Kombi gegen Audi A6 Avant, BMW 5er Touring und das T-Modell der Mercedes E-Klasse antreten soll. Und jetzt folgt beim XJ endlich auch der Allradantrieb, dem sich ausgerechnet die Schwestermarke von Land Rover so lange verschlossen hat. Wo die Raubkatze bislang auf Samtpfoten durch den Schnee stapfte und damit gelegentlich ins Rutschen kam, zeigen XJ und die XF [foto id=“445474″ size=“small“ position=“left“]Limousine dem Winter jetzt scharfen Krallen. Denn eine Lamellenkupplung im Mitteltunnel zweigt im Ernstfall so viel Kraft für die Vorderachse ab, dass der Jaguar sicher durch Eis und Schnee schneidet.

Wo andere Hersteller die Kraftverteilung festschreiben, ist sie bei den Briten völlig flexibel. Zum Anfahren gönnen sie den Vorderrädern noch zwei Prozent Antriebsleistung, damit man schneller vom Fleck kommt. Doch kurz jenseits der Schrittgeschwindigkeit werden XF und XJ auf trockenen Straßen zu ganz gewöhnlichen Hecktrieblern, die agil und handlich um die Kurven schwänzeln, ohne dass man die 120 Kilo Mehrgewicht ernsthaft spüren würde. Erst wenn die Elektronik hinten Traktionsverluste registriert, schließt sich die Lamellenkupplung und spannt die Vorderräder mit ein – im Ernstfall mit bis zu 100 Prozent Antriebsleistung. Wer schon vorher weiß, dass es auf der Straße schmierig und schwierig wird, kann außerdem den „Winter“-Modus aktivieren und damit grundsätzlich ein Drittel seiner Kraft nach vorne schicken. Damit zeigt man dem Winter vollends die kalte Schulter und fährt fast so entspannt durch Eis und Schnee wie mit einem Land Rover.[foto id=“445475″ size=“small“ position=“right“]

Einzige Motorvariante für die Allradler ist leider ein V6-Benziner

Der ist zwar nagelneu und macht eine ausgesprochen gute Figur – aber für Europa verbrennt er bei einem Dieselanteil weit jenseits von 80 Prozent einfach den falschen Sprit. Doch weil die Absatzerwartungen für Amerika viel größer sind und sich der Allradantrieb mit den aktuellen Motoren nicht ohne sehr großen Entwicklungsaufwand umsetzen ließ, muss jetzt die ganze Welt erst einmal mit dem Kompressor-Triebwerk Vorlieb nehmen. Es hat drei Liter Hubraum, kommt auf 250 kW/340 PS und 450 Nm und harmoniert sehr gut mit der famosen Achtgang-Automatik. Kultiviert und trotzdem kernig geben XF und XJ den Sportler im Smoking, beschleunigen in 6,4 Sekunden auf Tempo 100 und schaffen locker das selbst gewählt Limit von 250 [foto id=“445476″ size=“small“ position=“left“]km/h.  Nur sonderlich sparsam ist der Motor nicht: In Kombination mit dem Allradantrieb braucht er 9,8 Liter. Wer den Hecktriebler bestellt, ist eine halbe Sekunde früher auf Tempo 100 und braucht 0,4 Liter weniger,

Zwar sind XF und XJ bislang auch ohne Allradantrieb durch den Winter gekommen, doch gibt einem die AWD-Plakette auf dem Heck ein beruhigendes Gefühl und die nötige Gelassenheit für die kalte Jahreszeit – fast so wie eine Versicherung, die man am Ende doch nicht braucht. Aber genau wie so eine Police gibt es auch den Allradantrieb nicht zum Nulltarif. Im Gegenteil: Beim mindestens 57.000 Euro teuren XF liegt der AWD-Aufschlag bei 3.000 Euro und beim XJ 3.0 (ab 91.160 Euro) sind es sogar gut 4.500 Euro.  Doch andererseits: Jeder Blechschaden wäre teurer. 

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