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Kolumne: Der teure Zwang zum Elektro-Auto bewegt BMW

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An die weite Sicht über Landschaften und Dinge hinweg sind die Manager bei BMW schon wegen der Nähe zu den Alpen ja gewöhnt. Denn die Bayern haben ihr ambitioniertes Elektro– und Hybridauto-Programm gestartet und planmäßig durchgezogen; jetzt präsentieren sie die Ergebnisse und starten dann die Produktion. Aber lassen sich die E-Mobile auch verkaufen? Zweifel sind angebracht, denn die emissionsfrei fahrenden BMW i3 mit fliegenleichter und schweineteurer Carbon-Karosserie und die i8-Sportwagen mit aufladbarer Hybridtechnik erfüllen womöglich alles, was sich Politiker mit ihren Klimaschutzbemühungen durch Verringerung der CO2-Emissionen erträumt haben.

Aber in der Wirklichkeit saufen die Pferde nicht so, wie sich das die Theoretiker in Berlin und Brüssel ausgedacht haben: Die europäischen Kunden meiden die teuren und nur für stark begrenzte Einsätze tauglichen Elektroautos und greifen bei den Hybriden nur sehr zögernd zu. Fachleute und mittlerweile auch etliche Politiker sind sich darin einig: Nie und nimmer laufen auf deutschen Straßen wie angestrebt 2020 eine Million E-Autos. Dass BMW und Konkurrenten wie auch Daimler, Audi und der VW-Konzern mit Milliarden-Investitionen den Bau der Batterie-Mobile energisch vorantreiben, ist keinesfalls dem grünen Gewissen, sondern ausschließlich den Emissionsvorschriften der EU geschuldet.

Es sind die durchschnittlichen Emissionsnormen für die Fahrzeugflotte, die BMW wegen seiner High-Tech- und Premium-Produkte zum Strom-Auto zwingen. Ohne die E-Auto-Erleichterung müssten die großen BMW wie zum Beispiel der X5 35i mit 236 g CO2/km oder der 730d mit 180 g CO2/km eingestellt werden, selbst ein kleiner, nach BMW-Maßstäben zurückhaltend motorisierter 320i liegt bei 138 g CO2/km. Das scharfe EU-Limit von 95 g CO2/km kann nur unter bevorzugter Einbeziehung der emissionsfreien Batterie-Vehikel erreicht werden, ob die Kunden diese nun kaufen oder nicht. Wahrscheinlich könnte BMW jedes einzelne Exemplar seiner kommenden E-Autoflotte nach Produktion sofort verschrotten oder einlagern. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass die EU dann versucht, den Kunden einen Kauf dieser Fahrzeuge vorzuschreiben. Dann könnte sich die weite Sicht der Dinge durch die BMW-Manager bezahlt machen. Aber auch nur dann.

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