Lewis Hamilton: Mathematisch noch Titelchancen

(motorsport-magazin.com) Lewis, Dein Rennen in Spa war sehr schnell beendet.
Lewis Hamilton: Ja, es war ein komisches Gefühl, am Streckenrand zu stehen und den anderen hinter dem Safety Car zuzusehen. Ehrlich gesagt, kann ich mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal ein Rennen nicht beendet habe – die Zuverlässigkeit des Autos ist so phänomenal, dass dies wirklich nur sehr selten passiert. Deswegen konnte ich mich nicht an das Gefühl gewöhnen. Es war ziemlich hart, weil ich es liebe, in Spa zu fahren und ich freute mich auf ein starkes Rennen mit voller Attacke. Ich hatte nicht den besten Start und verlor einige Plätze, aber ich war mir sicher, dass wir ein Auto hatten, um in die Punkte zu fahren.

Wie zuversichtlich bist Du in die Pace des MP4-24 vor dem Saisonabschluss?
Lewis Hamilton: Wir haben riesige Schritte gemacht seit dem Sommer, aber es ist frustrierend, dass wir unsere Rennpace nicht zeigen konnten. Wir haben aber ein Low-Downforce-Paket für Monza und einige Upgrades für Singapur, also sind wir weiter auf der Jagd nach der Spitze. Am wichtigsten ist es, dass wir aus diesem Jahr lernen und das nächstjährige Auto so zu einem Siegauto machen.

Was machst Du bis Monza?
Lewis Hamilton: Ich war in der Fabrik für das Debriefing und bereite mich dann auf Monza vor. Dazwischen gibt es noch einige Marketing-Verpflichtungen für Mercedes Benz, unter anderem war ich in der Mercedes-Benz World in Brooklands. Ich habe zwei Stunden lang Autogramme geschrieben! Ich wollte sichergehen, dass niemand wegging, ohne ein Autogramm von mir zu haben. An diesem Wochenende besuche ich die DTM in Brands Hatch als Gast von Mercedes-Benz. Es wird ein toller Tag – ich war letztes Jahr dort und es war wirklich erstaunlich, wie viele Leute dort waren. Ich werde auch auf der Automobilmesse in Frankfurt sein. Es wird also ein anstrengender Monat.

Monza ist das letzte Europa-Rennen. Freust Du Dich darauf?
Lewis Hamilton: Monza wird dieses Jahr ganz anders als in der Vergangenheit sein, weil wir vor dem Wochenende nicht mehr dort testen. In den vergangenen Jahren gab es immer einen großen Monza-Test vor dem Rennen, bei dem wir die Balance austesten und uns auf das High-Speed-Rennen einstellen konnten. Jetzt kommen wir kalt am Freitagmorgen an und müssen die Arbeit richtig erledigen. Es geht nicht nur darum, sich an den fehlenden Downforce zu gewöhnen. Das könnte einen sehr interessanten Effekt auf das Kräfteverhältnis haben, besonders, wenn das Wetter so ist wie im letzten Jahr.

Was ist das Besondere an Monza?
Lewis Hamilton: Alle Fahrer lieben Monza. Es ist eine Strecke voller Geschichte und eine der berühmtesten im Rennkalender – wie Spa, Monaco und Silverstone. Es ist eine ganz besondere Leistung, eines dieser vier Rennen zu gewinnen. Als Fahrer fühlt man sich dann als Teil der Geschichte des Sports.

Du liegst 45 Punkte hinter dem WM-Führenden, noch sind 50 Punkte zu vergeben. Theoretisch kannst Du also noch Weltmeister werden, bist Du trotzdem frustriert, dass es realistisch nicht mehr möglich ist?
Lewis Hamilton: Ich weiß, dass ich viel Glück hatte: In den letzten beiden Jahren konnte ich bis zum letzten Rennen um den Titel kämpfen. Das ist dieses Jahr anders. Aber es hat Spaß gemacht, wie verrückt anzugreifen und zu versuchen, das beste Ergebnis zu holen. Wir können überall angreifen und die letzten fünf Rennen sollten gut für uns laufen. Ich mag in Spa eine Chance verpasst haben, aber ich möchte wirklich in Monza gewinnen und danach sehen, wie konkurrenzfähig wir bei den Überseerennen sein werden. Die fünf verbleibenden Rennen sind eine tolle Mischung aus verschiedenen Strecken und ich freue mich auf alle. Ich gebe alles, um jeden möglichen Punkt zu holen. Ich weiß, dass das verrückt klingt, aber ich werde den Titel nicht aufgeben, bis ich weiß, dass er mathematisch unmöglich ist.

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